Alien: Covenant

Alien: Covenant

Mit dem Science-fiction-Film schließt Regisseur Ridley Scott die Lücke zwischen der Alien-Saga und dem Prequel „Prometheus“ von 2012.

01.06.2017

Von Klaus-Peter Eichele

Wer an den Titel die Erwartung klaustrophoben Raumschiff-Horrors wie im legendären „Alien“-Original knüpft, kommt kaum auf seine Kosten. Wer wissen will, wie das Viech, das vor 38 Jahren Sigourney Weaver zur Weißglut trieb, überhaupt in die Welt kam, wird hingegen gut bedient. Die Frage ist: Will das überhaupt jemand wissen? Und falls ja: Muss man die Antwort auf vier Filme verteilen, wie es Regisseur Ridley Scott vorhat?

Die erste Folge hätte man sich schon mal sparen können, denn „Covenant“ fußt nur vage auf „Prometheus“, mit dem Scott die Vorgeschichte 2012 beginnen ließ. Das Verbindungsglied ist der humanoide Roboter David (Michael Fassbender), der als einziger die damalige Katastrophe überlebt hat und seit zehn Jahren auf einem abgelegenen Planeten ein Robinson-Dasein führt. Die Wartezeit hat er genutzt, um seinen Hass auf die Menschheit zu kultivieren, die in ihm und Seinesgleichen nur Handlanger sehen und nicht etwa Wesen mit eigener schöpferischer Kraft. Zugleich bereitet er den Umsturz der Machtverhältnisse vor, sollten sich jemals Menschen seiner Eremitage nähern – was in Gestalt des Kolonisten-Raumschiffs Covenant dann auch geschieht.

Um mit dieser Story auf eine abendfüllende Länge zu kommen, muss sie Regisseur Scott arg strecken. So verwendet er die komplette erste Stunde darauf, die Besatzung der Covenant vorzustellen, von der am Ende der Episode freilich nicht mehr viel übrig ist. Die produktivste Idee ist, dass dort ein David zum Verwechseln ähnelnder Android (ebells Fassbender) seinen Dienst versieht, der irgendwann vor der Entscheidung steht, auf welche Seite er sich schlagen soll.

Beim Horror zeigt sich wieder einmal, dass weniger mehr ist: Das punktuell attackierende Einzelmonster des Originals ist unterm Suspense-Gesichtspunkt jedenfalls deutlich effektiver als die splatternde Koboldarmee in der Reprise.

Eine weitere zerdehnte Episode im letztlich überflüssigen Unterfangen, die Vorgeschichte des Klassikers aufzurollen.