KuRT feiert bis Mitternacht

10. Festival vom 7. bis 9. Juli mit Deutsch-Rapper SSIO und Indie-Rapper Maeckes

Weniger wird mehr: Beim zehnten KuRT-Festival vom 7. bis 9. Juli wird es nur eine Bühne geben. Dafür dürfen die Bands am Freitag und Samstag jeweils bis Mitternacht spielen.

02.07.2016

Von Madeleine Wegner

Auf ähnlich gute Stimmung wie beim Auftritt von Edgar Wasser 2015 hoffen die KuRT-Organisatoren auch beim Jubiläums-Festival im Juli. Archivbild: Haas

Auf ähnlich gute Stimmung wie beim Auftritt von Edgar Wasser 2015 hoffen die KuRT-Organisatoren auch beim Jubiläums-Festival im Juli. Archivbild: Haas

Reutlingen. KuRT wächst von Jahr zu Jahr. Zum zehnten Geburtstag erwarten die Festival-Organisatoren 20 000 Besucher auf dem ehemaligen Gelände der Bruderhaus-Diakonie bei der Reutlinger Stadthalle. „KuRT hat sich als Festival etabliert und ist mittlerweile über die Grenzen Reutlingens hinaus bekannt“, sagt Jannik Rulitschka, einer der vier Hauptorganisatoren.

Ein Geburtstagsgeschenk, über das sich KuRT-Fans besonders freuen werden: Die Bands dürfen in diesem Jahr am Freitag und Samstag bis Mitternacht und damit jeweils eine Stunde länger spielen. „Das kommt uns natürlich sehr entgegen“, sagt Rulitschka. Vor allem, wenn es sehr warm ist, kommen die meisten Besucher erst zum Abend auf das kostenlose Festival. So erhoffen sich die Organisatoren mit der abendlichen Verlängerung auch einen höheren Getränkeumsatz, über den sich das Festival zu einem Großteil finanziert.

Ein weiteres finanzielles Standbein sind die Sponsoren-Gelder. „Aktuell fehlt noch ein bisschen was“, sagt Rulitschka. Rückmeldungen von zwei möglichen Sponsoren stünden noch aus. Doch der 23-Jährige, der das Festival seit sechs Jahren mitorganisiert, ist zuversichtlich: „Bisher hat es immer geklappt.“ Zur zehnten Auflage des Festivals wird es keine zwei Bühnen, sondern nur eine Hauptbühne geben. „Dafür wird die Bühne größer sein“, sagt Rulitschka. Um Platz dafür zu schaffen, werden die Organisatoren kein großes Backstage-Zelt aufbauen. Stattdessen wollen sie Räume in der Stadthalle anmieten.

Einzelne Beschwerden wegen der Lautstärke des Festivals gab es in den vergangenen Jahren immer mal wieder. Eine gute Lösung bietet eine besondere Beschallungsanlage, die im vergangenen Jahr erstmalig zum Einsatz kam. Sie strahlt die Musik punktueller ab, vor allem die Höhen lassen sich besser kanalisieren. Die Bühne wird zudem wieder zur Straße in Richtung AOK-Eck zeigen. So hält sich der Lärm für die Anwohner in Grenzen, während die Festival-Fans ihre Musik auf die Ohren bekommen. Ihnen verspricht Rulitschka: „Leise wird’s nicht.“

Der Eingang zum Festival-Gelände wird in diesem Jahr nicht seitlich der Bühne liegen, sondern gegenüber, sodass die Besucher/innen den Platz von hinten auffüllen. Und auch wer keinen Platz direkt vor der Bühne bekommt, hat – wie im vergangenen Jahr zum ersten Mal – über eine sechs mal vier Meter große Leinwand mit Live-Übertragung einen Blick aufs Konzert.

Diesjährige Headliner sind SSIO und Maeckes. Nach seiner Echo-Nominierung und einer fast ausverkauften Deutschlandtour macht der Deutschrapper mit Bauchtasche und der selbsternannte „sexbesessne Saunagänger“ SSIO beim KuRT-Festival Station. Maeckes („Die Orsons“), der Mit-Erfinder der „Rap Up Comedy“ und des deutschen „Indie-Rap“, kommt nach fünf Jahren zum zweiten Mal aufs Festival. Der Berliner Rapper Megaloh, der schon mit Max Herre und Seeed zusammengearbeitet hat, bringt sein neues Album „Regenmacher“ mit.

Apropos: Von starkem Regen blieb das Festival bisher verschont. Im vergangenen Jahr gab es zwar teils heftigen Wind und immer wieder Warnungen vom Wetterdienstes, doch das Unwetter blieb aus. Auch in diesem Jahr werden die Organisatoren eng in Kontakt mit der Feuerwehr stehen. Zudem gebe es ein ausgearbeitetes Sicherheitskonzept, sagt Rulitschka: „Wir sind gut gewappnet.“

Das Festival steht und fällt mit dem ehrenamtlichen Organisationsteam und den Helfer(inne)n. Für Auf- und Abbau sowie für das Festival-Wochenende selbst fehlen allerdings noch einige: „Helfer brauchen wir immer“, sagt Rulitschka. Obwohl mittlerweile keiner der Hauptorganisatoren mehr in Reutlingen wohnt, ist das Kernteam das gleiche geblieben. „Durch die Größe, die das Festival mittlerweile hat, wäre es auch kaum anders machbar“, sagt Rulitschka, der in Karlsruhe Kommunikation und Medienmanagement studiert.

Den Wettbewerb um einen KuRT-Auftritt trugen die Bands bislang im Jugendcafé aus. Der Aufwand dafür sei jedoch groß und die Resonanz in den vergangenen Jahren eher bescheiden gewesen. Diesmal lief die Abstimmung deshalb übers Internet, 250 Bands hatten sich dafür beworben, davon gingen sechs Favoriten ins Rennen. Mit 236 Stimmen und so mit nur zwei Stimmen Vorsprung gegenüber „Polarbär Pollux“ hat „Drkn“ die Abstimmung ganz knapp für sich entschieden und wird am Freitag um 16 Uhr das Festival eröffnen. Bereits am Donnerstag geht es wie üblich mit einem Poetry Slam los und nach den Konzerten geht die Party Freitag- und Samstagnacht im franz. K weiter.

Zum Festival-Jubiläum ein breit angelegtes Programm

Das Programm des 10. KuRT-Festival soll breit angelegt sein und neben Hip-Hop Musik für „die etwas Älteren“ bieten, sagt Rulitschka. Jamaram mit ihrem Reggae-Latin-Pop-und-mehr beispielsweise sei auch was für „die Mitte-Zwanzig-Jährigen“. Außerdem gibt’s Reggae von Miwata, komplexe Reime vom Rapper Sierra Kid, Potential zum Pogen versprechen Grossstadtgeflüster und Smile and Burn bringen eine Portion Punk aus der Hauptstadt mit. In rosa Abgründe führt der Rapper Degenhardt mit den Kamikazes, auch politische Themen packt der Berliner Kobito rappend an und Deface liefern schnellen Trompeten-Punk.

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Erstellt:
02.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 23sec
zuletzt aktualisiert: 02.07.2016, 01:00 Uhr

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