Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln

Vor sechs Jahren sorgte der Regie-Exzentriker Tim Burton („Sleepy Hollow“, „Planet der Affen“) mit seiner Verfilmung von Lewis Carrolls Klassiker „Alice im Wunderland“ für Furore. Das Fantasy-Spektakel mit Mia Wasikowska und Johnny Depp in den Hauptrollen wurde zum Kassenhit und bis dahin erfolgreichsten 3D-Film. Ob die Fortsetzung „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ ähnlich erfolgreich wird, ist fraglich. Burton ist diesmal nur Produzent, Regie führt James Bobin („Die Muppets“). An den Zauber und spleenigen Charme des Vorgängers kann der Film nicht anknüpfen.

Zu Beginn erleben wir Alice (Mia Wasikowska), die als Kapitänin auf hoher See das Schiff ihres gestorbenen Vaters durch alle Stürme führt. Wir haben es mit einer emanzipierten, tatkräftigen jungen Frau zu tun. Aber sobald Alice dann mittels des magischen Spiegels im Wunderland ankommt, ist sie wieder eher das staunende Mädchen.

Sie trifft den verrückten Hutmacher (Johnny Depp), dessen orangefarbenen Locken vor Kummer weiß geworden sind. Der arme Kerl vermisst seine Familie, Alice soll sie suchen. Also begibt sie sich zum Herrn der Zeit (Sacha Baron Cohen), um mit der „Chronosphäre“, einer magischen Kugel, zurück in die Zeit zu reisen. Sie ähnelt mit ihren Hebeln und Zeigern dem Gefährt aus dem Sci-Fi-Klassiker „Die Zeitmaschine“ von 1960.

Es dominiert der bonbonbunte Kinderspaß mit weißen Kaninchen, Teetafel, Grinsekatze und den eierrunden Brüdern Diedeldum und Diedeldei. Für schaurige Momente ist der finstere Herr der Zeit verantwortlich. Ein tickendes Geschöpf, halb Mensch, halb Uhr, der für jeden Lebenden eine eigene Uhr bereithält, die unweigerlich abläuft. Natürlich siegen am Ende die Kräfte des Guten, die hasserfüllte Rote Königin (Helena Bonham Carter) wird bekehrt, und Alice kehrt nach vielen Zeitreisen in ihre eigene Welt zurück.