Polizeiaktion

Autokratzer steckt vorläufig im Heim

Der tatverdächtige Autokratzer von Nordstetten ist seit gestern in polizeilicher Verwahrung.

21.09.2017

Von Siegfried Schmidt

Polizeibeamte des Polizeireviers Horb haben den in Nordstettens Mitte wohnenden 34-jährigen Mann gestern Mittag festgenommen und dem Haftrichter zugeführt. Bis Redaktionsschluss konnte das Ergebnis dieses Prüftermins nicht in Erfahrung gebracht werden, es ist aber mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass der Richter den mutmaßlichen Serientäter zur einstweiligen Unterbringung an das Zentrum für Psychiatrie in Reichenau/Bodensee überstellen ließ. Damit wäre auch der immer wieder beschworene sozialer Frieden in dem Horber Stadtteil vorläufig sichergestellt.

Wie berichtet, werden dem Mann heimtückische Kratz-Attacken gegen Fahrzeuge von Ortseinwohnern zur Last gelegt. Außerdem soll er auch gewaltsam tätlich geworden sein. Die Bürger verstanden auf einmal die Welt nicht mehr, wie jemand, dem ein ganzes Bündel von Sachbeschädigungen zur Last gelegt wird und der Mitbürger angreift, weiter auf freiem Fuß leben darf. Endlich aber, das teilte der stellvertretende Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Rottweil gestern auf Anfrage mit, konnte mit einer rechtsgültigen Verfügung gegen den Delinquenten eingeschritten werden. Das Oberlandesgericht hat nämlich jetzt entschieden, dass eine Zwangsunterbringung des Tatverdächtigen zulässig ist. Als das Landgericht Rottweil diesen Antrag der Staatsanwaltschaft, den übrigens auch die Stadt Horb angestrengt hatte, ablehnend beschied, hatte die Strafverfolgungsbehörde dagegen Beschwerde bei der nächsthöheren Instanz eingelegt. Mit Erfolg.

Wie der Leiter des Horber Polizeireviers, Markus Mast, der SÜDWEST PRESSE mitteilte, verlief die Festnahme-Aktion ohne Zwischenfälle. Der ortsbekannte Mann konnte dem Haftrichter überführt werden. Laut Pressesprecher Markus Wagner (Rottweil) dürfte seine vorläufige Unterbringung in der psychiatrischen Einrichtung für zunächst ein halbes Jahr erfolgen. Es solle alles daran gesetzt werden, dass in diesem Zeitraum auch gegen ihn verhandelt wird.

Zum Artikel

Erstellt:
21.09.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 50sec
zuletzt aktualisiert: 21.09.2017, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!