Seltene Sorten für Sammler

Bergfelden, Holzhausen und Glatt suchen im September Pächter für Streuobstbäume

Sie heißen Sternreinelle, Alkmene, Topaz, Ariva oder Tumanga. Die Rede ist nicht von ausgefallenen Kindernamen, sondern von Apfelsorten. In den Sulzer Stadtteilen Bergfelden, Holzhausen und Glatt werden jetzt wieder Pächter für gemeindeeigene Streuobstbäume gesucht. Wer mitmacht, der kann nicht nur einen sinnvollen Dienst an der Natur übernehmen, sondern leistet durch das Auflesen an der frischen Luft und die Verarbeitung ungespritzten Obstes auch etwas für die eigene Gesundheit.

26.08.2016

Von cristina priotto

Bergfelden, Holzhausen und Glatt suchen im September Pächter für Streuobstbäume

Bergfelden/Holzhausen/Glatt. Die größte Gesamtzahl an Streuobstbäumen im Raum Sulz steht in Bergfelden: Zwischen 300 und 400 Exemplare wachsen entlang der Sulzer, der Oberndorfer und der Panoramastraße sowie in den Gewannen „Härtenwiesen“, „Seelenhof“, „Stücken“, „Schacht“, „Schafstelle“, „Tannenwasen“ und „Im Fohental“. Laut Eckhard Strobel, der sich um die Verpachtung kümmert, handelt es sich vorwiegend um Apfelbäume, es sind aber auch einige Birn-, Zwetschgen- und Mirabellenbäume darunter. Unter den Apfelsorten finden sich einige Raritäten, etwa Gewürzluiken, Winterrambour, Goldparmäne, Jakob Fischer oder Sternreinelle. Die Verpachtung der gemeindeeigenen Streuobstbäume hat im größten Sulzer Stadtteil schon eine 32-jährige Tradition. Während die Mostherstellung laut Willy Harpain früher in vielen Familien selbstverständlich war, besteht bei Pächtern heutzutage vermehrt auch Interesse an Tafelobst. Davon gibt es bei den Bergfelder Streuobstbäumen ebenfalls eine reichhaltige Auswahl. Die Zuteilung erfolgt baum-, gruppen- und reihenweise. Mit der Verpachtung am Samstag, 3. September, eröffnet die Mühlbachtalgemeinde die Ernte-Saison.

Holzhausen hat zwar nicht die meisten Exemplare, dafür aber die größte zusammenhängende Streuobstwiese der Gesamtstadt Sulz: Rund 250 Apfel-, Birn-, Kirsch- und Walnussbäume gedeihen auf den Hangwiesen in der Verlängerung des Rastplatzes „Pfingstbrunnen“ in Richtung des Bauernwalds. Die Auswahl der angepflanzten Sorten auf der Streuobstwiese ist sehr groß: Bei den Tafeläpfeln sind darunter laut Ortsvorsteher Lutz Strobel Roter Boskop, Alkmene, Weißer Bohnapfel, Topaz, Schöner aus Herrenhut oder Berner Rosenapfel. Als Mostobst eignen sich von den Holzhauser Sorten Hauxapfel, Pilot, Prima, Ariva und Tumanga. Ähnlich wohlklingend sind auch die Namen der am „Pfingstbrunnen“ wachsenden Birnensorten: Champagner Bratbirne, Schweizer Wasserbirne oder Wilde Eierbirne heißen die Mostbirnen. Vereinzelt stehen dort auch Süßkirschen der Arten Schneiders späte Knorpel oder Hedelfinger Riesenkirsche sowie einige Walnussbäume. Strobel verpachtet die gemeindeeigenen Streuobstbäume abschnittsweise. Der Vergabe-Termin in Holzhausen ist am Samstag, 10. September, um 8.30 Uhr, beim Kleingartengebiet „Pfingstbrunnen“.

Glatt besitzt keine Streuobstwiesen, lediglich vereinzelt stehen auf städtischen Grundstücken im Schlossgarten, im Alten Rainweg und am Parkplatz Auchtert Apfel-, Birn- und Zwetschgenbäume. Um die Ernte der Früchte kümmert sich laut Ortsvorsteher Helmut Pfister schon seit Jahren immer dieselbe Person. Dennoch lädt Pfister für die Verpachtung am Samstag, 10. September, um 9 Uhr Interessierte ans Brunnenhaus beim Glatter Wasserschloss ein.

In Mühlheim werden dieses Jahr keine Pächter gesucht, weil die Verpachtung der gemeindeeigenen Streuobstbäume erst im vergangenen Jahr erfolgte und dann gleich für vier Jahre. Der nächste Termin ist somit erst wieder 2019.

Ähnlich sieht es in Renfrizhausen aus: In der Mühlbachtalgemeinde wurde die Pachtdauer vor drei Jahren auf fünf Jahre festgelegt. Daher besteht erst 2018 wieder die Möglichkeit, in Renfrizhausen Obstbäume zu pachten. Die beiden Stadtteile im unteren Mühlbachtal vermeiden so die alljährliche mühsame Suche nach ausreichend Pächtern für ihre Bäume.

Ein besonderes Prozedere gibt es in Sigmarswangen: Dort müssen Interessenten, die einige der rund 40 Apfel- und Birnbäume entlang des Radwegs in Richtung Kastell pachten möchten, am Mittwoch, 7. September, um 19.30 Uhr in die Ortschaftsratssitzung kommen.

Keine Verpachtungstermine gibt es in Dürrenmettstetten, Hopfau und Fischingen: Im höchstgelegenen Sulzer Stadtteil hat Ortsvorsteher Robert Trautwein die Verpachtung vor einigen Jahren mangels Interessenten eingestellt. Ein Bürger liest die Ernte der 50 bis 70 Bäume ehrenamtlich auf. Rita Seitz verzichtet ebenfalls auf die Verpachtung des gemeindeeigenen Obstes in Fischingen. Die wenigen Obstbäume zwischen „Katzensteig“ und Bühlhof wurden von den letzten Pächtern aufgegeben. Hopfau hat ebenfalls keine Streuobstwiesen, nur einzelne Bäume.

Die Apfelernte verspricht 2016 gut zu werden: Die Bäume hängen voll.

Die Apfelernte verspricht 2016 gut zu werden: Die Bäume hängen voll.

Termine Obstverpachtung:

Bergfelden: Samstag, 3. September, um 8 Uhr, Treffpunkt: Rathaus

Glatt: Samstag, 10. September,

um 9 Uhr, Treffpunkt: Brunnenhaus

beim Wasserschloss

Holzhausen: Samstag, 10. September, um 8.30 Uhr, Treffpunkt: Rastplatz „Pfingstbrunnen“

Zum Artikel

Erstellt:
26.08.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 50sec
zuletzt aktualisiert: 26.08.2016, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Recht und Unrecht
Sie interessieren sich für Berichte aus den Gerichten, für die Arbeit der Ermittler und dafür, was erlaubt und was verboten ist? Dann abonnieren Sie gratis unseren Newsletter Recht und Unrecht!