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Autokauf als Investition

Bessere Zinsen als bei der Bank? Autos als Geldanlage kaufen

Die niedrigen Zinsen bei der Bank bieten derzeit kaum Sparmöglichkeiten, ermöglichen aber günstige Kredite. Wer sein Privatvermögen durch Erträge vermehren will, kann sich daher die Frage stellen, ob jetzt vielleicht der richtige Augenblick für andere „Geldanlagen“ ist. Besonders Immobilien als Wertanlage erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie zu günstigen Kreditzinsen erworben werden können und sich die Investition langfristig rechnet. Doch wie steht es mit Pkws: Lohnt das Auto als Wertanlage?

27.06.2016

Von C. Harstel

Eine Wertanlage ist immer ein Glücksspiel: Risiken sollten daher einkalkuliert werden. © beba Pixabay.com – (CC0)

Eine Wertanlage ist immer ein Glücksspiel: Risiken sollten daher einkalkuliert werden. © beba Pixabay.com – (CC0)

1. Autos als Geldanlage: Tipps

Die Frage lässt sich mit Ja beantworten. Wer sein Auto als Wertanlage nutzen möchte, sollte jedoch einiges beachten:

1.1. Auto bewusst wählen

Am besten eignen sich als Geldanlage Modelle, die von vielen Käufern gesucht werden, denn die Nachfrage nach exotischeren Pkws ist gering. Bei den häufig gesuchten Modellen sollte außerdem auf eine Baureihe gesetzt werden, die in nur kleinen Stückzahlen gebaut wurde.

1.2. Richtiger Zeitpunkt

Besonders günstig ist der Zeitpunkt für eine Anlage, wenn die Wertentwicklung des Fahrzeugs ganz unten ist. Viele Autos erreichen diesen Zeitpunkt vor dem Eintritt in den Youngtimer-Status, also wenn sie knapp 15 Jahre alt sind. Die Wertentwicklung eines Pkws kann sich über die Jahre enorm steigern. Zum Beispiel legte das BMW E30 Cabrio einen Wertzuwachs von 77,3 Prozent hin – und das in knapp fünf Jahren: Von einem Wert von 4.260 im Januar 2010 stieg sein Wert im April 2015 auf 7.555 .

1.3. Risiko einkalkulieren

So wie bei vielen Geldanlagen sollten Risiken einkalkuliert werden, denn sicher ist wenig. Daher dürfen die Erwartungen an den Wagen als Wertanlage nicht zu hoch sein. Im Schnitt liegen die Renditequoten immerhin bei zehn bis 15 Prozent im Jahr; Autos wie Mercedes, Porsche und BMW schaffen oft höhere Quoten.

2. Der Autokauf: Was ist wichtig?

Auch beim Erwerb selber gibt es einige Dinge, die Käufer beachten müssen:

2.1. Auf drohende Fallen achten

Das A und O beim Autokauf ist es, das Fahrzeug genauestens zu prüfen, um nicht übers Ohr gehauen zu werden. Denn Verkäufer wenden die verschiedensten Tricks an, um potenzielle Kunden zu manipulieren. Dazu gehört unter anderem das Knappheitsprinzip, bei dem ein Pkw durch andere, vom Händler erfundene Interessenten als knappe Ressource wahrgenommen und dadurch begehrenswerter wird. Besonders oft tappen ahnungslose Käufer in eine dieser fünf Fallen. Darauf sollten sie also besonders aufpassen.

 

2.2. Strukturiert beim Autokauf vorgehen

Sind die oben genannten Fallen umschifft, ist es wichtig, beim Autokauf strukturiert vorzugehen. Am besten ist es, dafür eine Checklist abzuarbeiten. Im Internet gibt es entsprechende Vorlagen, wie etwa hier. Wichtig beim Erwerb des Pkws sind demnach vor allem die folgenden Punkte:

• Probefahrt vorbereiten: Potenzielle Käufer müssen sich in Ruhe mit dem Fahrzeug vertraut machen und anfangs ruhigere Straßen befahren, um sich auf das Auto konzentrieren zu können. So muss bei der Testfahrt beispielsweise auf merkwürdige Geräusche und auf die Bremsen geachtet werden.

• Fahrzeug prüfen: Vor einem Kauf muss der Zustand des Wagens überprüft werden, zum Beispiel die Einträge der Haupt- und Abgasuntersuchung, ob das Auto Unfallschäden hatte und ob die Inspektion regelmäßig durchgeführt wurde.

• Kaufvertrag schließen: Unbedingt sollte ein schriftlicher Kaufvertrag abgeschlossen werden. Der Vertrag muss vollständig sein: So müssen beispielsweise mitverkaufte Ausstattung und das Zubehör darin genau aufgelistet sein.

• Fahrzeugpapiere und Unterlagen: Zum Autokauf werden verschiedene Unterlagen benötigt, darunter der Personalausweis, der Fahrzeugschein und -brief, das Serviceheft und die Bescheinigungen der letzten Haupt- und Abgasuntersuchungen.

• Zahlung und Vorsichtsmaßnahmen: Beim Autokauf ist immer Vorsicht geboten. Am besten ist es daher, den Wagen zu zweit zu prüfen. Außerdem muss bei Ratenverträgen auf das korrekte Eintragen des Erwerbdatums geachtet werden.

• Zulassung: Nach dem Autokauf sollte das neue Auto innerhalb von sieben Tagen angemeldet werden. Auch hierfür braucht der Besitzer bestimmte Unterlagen, zum Beispiel der Personalausweis, die eVB-Nummer, der Fahrzeugschein und -brief.

Wer den Kauf per Kredit finanziert, sollte auch zwischen Autobank und Direktbank vergleichen. © financescout

Wer den Kauf per Kredit finanziert, sollte auch zwischen Autobank und Direktbank vergleichen. © financescout

3. Kauf in bar oder per Kredit?

 

Optimal für die Geldanlage ist es natürlich, wenn für den Erwerb des Autos komplett auf eigenes Vermögen zurückgegriffen wird. Wer jedoch einen Zuschuss benötigt, für den könnte ein Kredit eine Lösung sein. Hier gilt es, die verschiedenen Kreditkosten gut zu vergleichen, weil da erhebliche Unterschiede bestehen und je nach Finanzierung viel Geld gespart wird. So sind beispielsweise Unterschiede zwischen Autobank und Direktbank alltäglich, wie die obenstehende Tabelle zeigt. Oftmals kann mit einem Kredit bei einer unabhängigen Direktbank Geld gespart werden – trotz des höheren Zinssatzes. Denn bei einer Finanzierung über die Autobank übernimmt der Händler für den Käufer einen Teil des Risikos. Daher können sie zwar günstige Zinsen oder Null-Prozent-Finanzierungen anbieten, aber die selbst getragenen Zinsen holt der Verkäufer dann durch einen höheren Kaufpreis wieder rein. Händler lassen beim Verkaufspreis dann nicht mit sich handeln. Mit einem Kredit bei einer Direktbank kann der Käufer dagegen von Barzahler-Rabatten profitieren und somit den Kaufpreis, die Kreditsumme und die monatliche Rate reduzieren. Des Weiteren ermöglichen Finanzierungen über Direktbanken Sondertilgungen und Zahlungspausen, was die Rückzahlung erleichtert.

Auf den ersten Blick erscheint eine unabhängige Finanzierung also vorteilhaft. Aber auch Direktbank-Angebote schwanken stark. Ein Vergleich mit einem Online-Rechner ist daher immer zu empfehlen.

4. Fazit

Wer ein Auto als Wertanlage erwerben will, sollte das richtige Fahrzeug und den richtigen Zeitpunkt dafür wählen. Auch über die Finanzierung muss sich der Käufer Gedanken machen. Außerdem ist es wichtig, drohende Fallen zu beachten und für den Autokauf eine Checkliste abzuarbeiten. Auch bei der Übergabe muss der neue Besitzer den Wagen noch einmal ganz genau prüfen. Jegliche Mängel müssen festgehalten werden und gegebenenfalls kann der Käufer den Kaufpreis noch einmal neu verhandeln. Und nach dem Kauf darf sich der Fahrer dann über das neue Auto freuen – und mit etwas Glück auch über die gelungene Geldanlage.

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Erstellt:
27.06.2016, 12:09 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 45sec
zuletzt aktualisiert: 27.06.2016, 12:09 Uhr

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