Die Mensa ist zu klein

Bierlingen: Bis zu 80 Grundschüler essen im Drei-Schicht-Betrieb

Bei einem Tag der offenen Tür informierte die Grundschule Bierlingen über ihr Ganztages-Angebot. Viele Eltern und Großeltern waren überrascht, was neben dem Unterricht noch alles geboten wird. Es wurde aber auch deutlich: Die Mensa ist viel zu klein.

04.07.2016

Von Klaus Stifel

Mit solchen Holz-Fahrzeugen dürfte den künftigen Erstklässlern der Schulanfang nicht schwer fallen. Bild: Stifel

Mit solchen Holz-Fahrzeugen dürfte den künftigen Erstklässlern der Schulanfang nicht schwer fallen. Bild: Stifel

Bierlingen. Rektorin Nicole Heyder war mit dem Schnuppertag an ihrer Schule sehr zufrieden. Hauptsächlich waren es die Großeltern, die zusammen mit ihren Enkelkindern zur Besichtigung kamen, weil die Eltern selbst berufstätig waren. Um 12.15 Uhr gab es zunächst ein gemeinsames Mittagessen im Obergeschoss des Feuerwehrhauses, das als Mensa benutzt wird. Weil das Wetter mitmachte, wurde im Freien auf Bierzeltgarnituren gespeist.

Danach führten die Schüler die Erwachsenen und die künftigen Erstklässler durch die Klassenzimmer. Einige Kinder saßen in kleinen Gruppen in der eineinhalbstündigen Hausaufgabenbetreuung, bevor dann die Grundschule über die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung drinnen und draußen informierte.

Bastelangebote, Experimente, Bau- und Spielecken, Bücherlesung, Schach- und Strategiespiele, jede Menge Spielvergnügen, Sport und Tennis hielten die Kinder bei Laune. Die Musiklehrerin Birte Just erklärte die musikalische Früherziehung an der Schule.

Di Schulsozialarbeiterin Antje Klinghammer informierte über ihre Arbeit. Meistens sind es Streitereien, die es zu schlichten gilt. In Klinghammers Zimmer steht ein Mini-Sandkasten. „Hier lernen die Kinder auf spielerische Weise sich wieder zu vertragen und Verständnis für einander zu haben“, sagt die Schulsozialarbeiterin.

Bilder von „Gefühlsmonstern“ zeigen Gefühle wie Traurigkeit oder den Wunsch, „sich unter dem Teppich zu verstecken“. Die Bilder sollen das gegenseitige Einfühlungsvermögen schulen. Für schüchterne Kinder und für Schüler, die keine Freunde haben, gibt es ein Schutzengel-Projekt.

Derzeit unterrichten 15 Lehrkräfte insgesamt 155 Kinder in acht Klassen. „Wir sind eine ganz tolle Grundschule“, schwärmt Rektorin Nicole Heyder. Bei den Freizeitangeboten werde auf alle Altersstufen Rücksicht genommen. So sei es möglich, dass sich Erst- und Viertklässler gemeinsam beschäftigen können.

Vielfältige Kooperationen zwischen Schülern, Eltern und Lehrern sowie außerschulischen Partnern wie Musikverein und Deutsches Rotes Kreuz garantieren sinnvolle Freizeitbeschäftigungen. An der Schule würde das Leitbild vom Miteinander und gegenseitiger Achtung und Wertschätzung gelebt, erzählt die Rektorin.

Das einzige, was Nicole Heyder zu kritisieren hat, ist die Mensa. „Die ist zu klein“, sagt sie. Richtig eng werde es immer montags, wenn in drei Schichten 80 Kinder zum Essen kommen. Aber auch an den anderen Schultagen ist es zum Alltag geworden, die Essenszeiten in zwei Etappen aufzuteilen.

Ilse und Gerhard Maier aus Rosenfeld haben ein Enkelkind in Wachendorf, das nach den Sommerferien eingeschult wird. Das Ehepaar sah sich die Bierlinger Ganztagesschule ganz genau an und war von deren angenehmen und familiären Charakter begeistert. „Den Kindern wird hier viel Freizeitgestaltung geboten, die es so vermutlich nicht überall gibt“, freute sich Ilse Maier.

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Erstellt:
04.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 04.07.2016, 01:00 Uhr

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