Filmfest Cine Latino wirft Schatten

Chile zum Start, Kuba im Fokus

Am 19. April beginnt das Filmfest Cine Latino mit einem Film über einen Teenager mit lesbischer Mutter.

28.03.2017

Von che

Chile zum Start, Kuba im Fokus

Drei Wochen vor seinem Beginn ist das Programm des Tübinger Cine Latino unter Dach und Fach. Eröffnet wird das 24. Festival des lateinamerikanischen und spanischen Films am Mittwoch, 19. April, im Kino Museum mit einem Beitrag aus Chile. „Rara“ handelt von einem zwölfjährigen Mädchen, dessen Mutter seit der Trennung von ihrem Mann in einer lesbischen Beziehung lebt. Realer Hintergrund ist die Geschichte einer chilenischen Richterin, der 2004 das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen wurde – mit der Begründung, eine lesbische Mutter könne keine normale und gesunde Erziehung leisten.

Der Länderschwerpunkt des Festivals ist im Jahr nach dem Tod Fidel Castros Kuba gewidmet. Die Öffnung des Landes mit dem Obama-Besuch in Havanna als Höhepunkt hat laut Cine-Latino-Leiter Paulo de Carvalho auch das kubanische Filmschaffen nicht unberührt gelassen. So porträtiert Regisseur Kiki Álvarez in seinem Spielfilm „Venecia“ drei junge Frauen, die ihren nicht mehr ganz unrealistischen Traum von der Selbstständigkeit hegen. Als Gast von der Insel kommt Carlos Quintela , Regisseur des vielfach preisgekrönten Films „La obra del siglo“ am Schauplatz der Bauruine des in den 1980-er Jahren geplanten ersten kubanischen Atomkraftwerks.

Ein weiterer, thematischer Schwerpunkt des Festivals nimmt die Migrationsbewegungen zwischen Lateinamerika, der iberischen Halbinsel und dem Rest der Welt ins Visier. Spielorte des Cine Latino in der Region sind das Tübinger Kino Museum und erstmals das Reutlinger Kamino, wo an drei Tagen eine kleine Programmauswahl gezeigt wird. Die komplette Filmliste steht im Internet auf der Webseite der Tübinger Filmtage.