Fußball-Ass der Woche

Das Talent liegt in der Familie

Schon sein Vater und Großvater spielten für den SV Huzenbach: Kevin Günter (23) führt die Tradition weiter und zeigte am Sonntag, was in ihm steckt.

23.05.2017

Von Florian Dürr

Der Huzenbacher Kevin Günter (Mitte) kämpft mit seinem Team gerade um den Klassenverbleib in der Bezirksliga. Bild: Ulmer

Der Huzenbacher Kevin Günter (Mitte) kämpft mit seinem Team gerade um den Klassenverbleib in der Bezirksliga. Bild: Ulmer

Was war das am Wochenende wieder für ein Spiel der Huzenbacher! Der Außenseiter lag im Fußball-Bezirksliga-Heimspiel gegen den SV Vollmaringen nach 22 Minuten schon 0:3 zurück, Jochen Wegner verschoss einen Foulelfmeter (23.) und alles schien, als setze sich der Favorit wie erwartet durch.

Doch da machten die Vollmaringer die Rechnung ohne Kevin Günter und seine Mannschaft. Günter sorgte nämlich für den wichtigen Anschlusstreffer und legte damit die Grundlage für die Aufholjagd. So schafften es die Huzenbacher, die Partie noch vor der Pause, auf 4:3 zu drehen. „Am Anfang waren wir viel zu passiv und haben geschlafen. Der verschossene Elfmeter war dann eine Art Knackpunkt und durch die Mannschaft ging ein Ruck“, berichtet Günter.

Dann kam die Huzenbacher Offensive um Kevin Günter, Sören Fleig und Michael Günter in Fahrt und überraschte damit die Vollmaringer. Der 23-Jährige ist, seit er für die Aktiven auflaufen darf, fester Bestandteil der Bezirksliga-Mannschaft, hat aber auch in der Jugend Erfahrungen bei der Spvgg Freudenstadt gesammelt. In der C-Jugend entschied sich Günter für einen Wechsel weg von seinem Heimatverein. Das junge Talent war damals in der Bezirksauswahl und knüpfte dort Kontakte zu den Freudenstädtern. Als er den SVH verließ, waren aber nicht alle begeistert: „Die Enttäuschung bei meinen Kumpels war natürlich da und klar gab es auch dumme Kommentare. Aber dafür war es umso schöner als ich bei meiner Rückkehr, wieder mit offenen Armen empfangen wurde“, erzählt der 23-Jährige.

Mit Lorenz Pfeifle, Michael Faßnacht und Christian Finkbeiner spielte Günter schon bei den „Bambini“ zusammen. Heute sind alle Teil des Huzenbacher Bezirksliga-Kaders. „Mit denen habe ich einfach alles erlebt und deswegen ist es cool mit ihnen zusammenzuspielen“, begründet Günter seine Rückkehr zum Heimatverein nach vier Jahren in Freudenstadt. „Dass ich wieder zurückkehren werde, war für mich klar. Wenn man aus Huzenbach kommt, ist es auch etwas Besonderes für den Verein zu spielen“, sagt Günter, dessen Großvater Rudolf Günter und Vater Rudolf Günter schon für den SVH aufliefen.

Und auch noch heute sind einige Familienmitglieder in der Mannschaft zu finden: Mit seinem Bruder Marc Günter und seinen beiden Großcousins Michael und Daniel Günter bildet Kevin die Huzenbacher „Günter-Fraktion“. „Die Begeisterung für den Sport liegt einfach in der Familie und vielleicht haben wir auch ein bisschen Talent“, sagt Günter schmunzelnd.

Sein Talent wurde damals in Freudenstadt maßgeblich gefördert: „Das war eine gute Ausbildung in der Jugend“, sagt Günter, der heute noch die Entwicklung seines früheren Vereins verfolgt: „Ich hoffe natürlich, dass sie in der Landesliga bleiben.“

Ob Günter selbst heute Landesliga spielen könnte, wenn er in Freudenstadt geblieben wär, da ist sich der 23-Jährige nicht sicher: „Das wäre schwierig geworden.“ Der Mittelfeldspieler ist froh, dass er sich für eine Rückkehr nach Huzenbach entschieden hat: „Hier wurde ich bei den Aktiven super integriert. Das wäre in Freudenstadt nicht möglich gewesen, weil es dort viel höhere Ansprüche gibt“, erklärt Günter.

Hohe Ansprüche an Günter hatten auch die Huzenbacher nach seiner Rückkehr: „Die Erwartungen der Leute waren groß, aber ich konnte es bisher noch nicht so zeigen. Am Sonntag war es aber gut, so will man es von mir sehen“, sagt der Mittelfeldmann, der mit seinen beiden Toren Anteil am 6:4-Erfolg gegen Vollmaringen hatte.

Mit dem Sieg zogen die Huzenbacher punktgleich (20 Punkte) mit SV Oberiflingen. Am kommenden Sonntag kommt es in Oberiflingen zum Abstiegsrelegationsduell. „Wenn wir das gewinnen, bin ich zuversichtlich, dass wir die Klasse halten“, sagt Günter, der sich wie folgt auf solche wichtigen Spiele vorbereitet: „Ich werde vor dem Spiel noch einmal in mich gehen, mich voll konzentrieren und dann auf dem Platz alles raushauen.“

Das Talent liegt in der Familie

Kevin Günter SV Huzenbach

Geburtsdatum: 1. April 1994

Beruf: Dualer Student Bauingenieur

Bisherige Vereine: Von C-bis A-Jugend bei Spvgg Freudenstadt, SV Huzenbach

Position: Linkes Mittelfeld

Größter Erfolg: Aufstieg in die Bezirksliga mit Huzenbach 2014

Rechts-/Linksfuß: Rechtsfuß

Saisonziel: Relegation und Klassenverbleib

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Erstellt:
23.05.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 01sec
zuletzt aktualisiert: 23.05.2017, 01:00 Uhr

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