Neueröffnung

Das zweite Leben eines Gasthauses

Ein bewirtschaftetes Gasthaus gab es zuletzt auch in Betra nicht mehr. Nun schwingt sich der „Adler“ mit seiner Wieder- eröffnung dazu auf, als Erlebnis-Gaststätte diese Lücke zu schließen.

19.10.2017

Von Philipp Eichert

Der Betraer Männerchor war es, der vor fünf Jahren die Bühne im Saal letztmals in den Fokus rückte. Dort treten die Sänger auch am Samstag auf. Künftig soll der Bühnen-Betrieb das Aushängeschild des „Adler“ werden. Bild: Eichert

Der Betraer Männerchor war es, der vor fünf Jahren die Bühne im Saal letztmals in den Fokus rückte. Dort treten die Sänger auch am Samstag auf. Künftig soll der Bühnen-Betrieb das Aushängeschild des „Adler“ werden. Bild: Eichert

Damit wird der „Adler“ in Betra als älteste Gastwirtschaft nach über 250 Jahren wieder Hoffnungsträger des Ortes. Und wenn sich die Pläne des neuen Betreibers realisieren lassen, konnte das Wirtshaus auch weit über Betra hinaus bekannt werden.

Der „Adler“, erstmals vor 257 Jahren urkundlich erwähnt, war bis 1812 die einzige Gaststätte im Ort. Letztmals wurde das Gasthaus im Jahr 1967 grundlegend saniert. Ein großer, 200 Personen fassender Saal mit Bühne waren bereits 1938 angebaut worden. Der einst beliebte Treffpunkt für Jung und Alt ist bei den derzeitigen Generationen vor allem als das in den 1980er-Jahren von Theresia Zimmermann betriebene Speiselokal mit schmackhafter Küche in Erinnerung geblieben.

Vor fünf Jahren hat der jetzige Besitzer die Traditionsgaststätte erworben, wieder betriebstauglich restauriert und nebenher in seiner Freizeit betrieben. Allerdings hat er den „Nebenher-Betrieb“ schon seit geraumer Zeit wieder aufgegeben und die Gaststätte zur Verpachtung ausgeschrieben.

Schnell Interesse entwickelt

Der an der Fassade zur Straße hin noch erhaltene Hinweis auf eine Gaststätte war aber nicht der Grund, warum der Stuttgarter Gastronom und gebürtige Mannheimer Mike Mlakar auf den „Adler“ aufmerksam wurde. Mit Klavier-Restaurationen in Horb beschäftigt, fiel ihm eine Anzeige zur Verpachtung des Betraer Gasthauses in die Hände. Nach der ersten Besichtigung und einer kurzen Bedenkzeit gelangte der künftige Betreiber zu der Überzeugung, dass das Pachtangebot für ein schon lang gehegtes Konzept einer Erlebnis-Gaststätte oder Kultkneipe für alle Generationen passend wäre.

Musikalischer Werdegang

Der Mannheimer kommt aus einer musikalischen Familie und war selbst 35 Jahre lang Profi-Musiker, bis es gesundheitlich nicht mehr ging. Deshalb auch die künftig einem reinen Restaurant-Betrieb gegenüber bevorzugten musischen-musikalischen Angebote.

Mike Mlakar steht vordergründig in der Küche und wird dafür sorgen, dass es bei den Veranstaltungen auch etwas zu essen gibt, beziehungsweise dass auch unter der Woche keiner den „Adler“ hungrig verlassen muss. Dem neuen Pächter liegen vor allem ausgezeichnete Qualität und regionale Lebensmittel am Herzen, um ausnahmslos jeden Gast zu verwöhnen. Der Gaumenschmaus schlechthin soll künftig die Mlakars selbst hergestellte Bratwurst sein.

Als Highlight werden Spezial-Köche, die zu einer Reise in fremde Länder, wie etwa Brasilien einladen, im Rahmen passender Themenabende engagiert. Bereits Ende Oktober und im November sind schon diverse Veranstaltungen wie ein Irischer Abend, eine Halloween–Party und ein Bayerischer Abend geplant. Nicht nur abends soll auf den Tischen getanzt werden. Auch an die älteren Generationen und Jazz-Liebhaber soll gedacht werden. Für sie wird es in regelmäßigen Abständen ein Sonntags-Brunch, begleitet von einer Jazzband, geben. Immer abwechselnd, mal klassisch, mal rockig, mal zünftig oder gar jazzig, es wird für jeden Geschmack etwas dabei sein.

Schon zur Eröffnung diesen Samstag, 21. Oktober, wird viel geboten sein. Neben dem klassischen Fassanstich um 18 Uhr durch Ortsvorsteher Andreas Schad wird es Freibier und einen Sektempfang geben. Nachdem sich das Team „Adler“ vorgestellt hat, wird der Männergesangsverein aus Betra sein Bestes geben. Der Männerchor war es auch, der vor fünf Jahren letztmals die Saalbühne für eine Veranstaltung nutzte.

Danach geht die Unterhaltung in die Hände der Stargeigerin und Pianistin „Valentina“ aus Belgrad (als Solistin und mit Flügelbegleitung) über. Und damit es auf keinen Fall langweilig wird, gibt sich „Rudi Falk“ als Entertainer und Alleinunterhalter die Ehre die Stimmung nicht abklingen zu lassen, beziehungsweise dafür zu sorgen, dass auch getanzt wird.

Das altehrwürdige Wirtshausschild des „Adler“ in Betra ziert das Gebäude zwar nicht mehr, ab kommenden Samstag aber herrscht dort wieder gastronomischer Betrieb. Mike Mlakar will der Traditions-Gaststätte als neuer Betreiber mit einem neuen Konzept neues Leben einhauchen. Archivbild: Kuball

Das altehrwürdige Wirtshausschild des „Adler“ in Betra ziert das Gebäude zwar nicht mehr, ab kommenden Samstag aber herrscht dort wieder gastronomischer Betrieb. Mike Mlakar will der Traditions-Gaststätte als neuer Betreiber mit einem neuen Konzept neues Leben einhauchen. Archivbild: Kuball

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Erstellt:
19.10.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 52sec
zuletzt aktualisiert: 19.10.2017, 01:00 Uhr

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