Surfen in der Innenstadt

Der W-Lan-Test: Vier von sechs Standorten in Horb sind online

Mit kleinen Tücken kann an vier Standorten in der Innenstadt schon im Horber W-Lan gegoogelt, gefacebookt und gewhatsappt werden. Laut der Horber Pressestelle sollen die beiden ausstehenden Standorte „Unterer Markt“ und „Hirschgasse“ zeitnah online gehen. Ein W-Lan-Test.

22.01.2016

Von Sara Vogt

„Weiter“ anklicken und E-Mail-Adresse eingeben. Dann kann drei Stunden lang kostenlos gesurft werden. Bild: Kuball

„Weiter“ anklicken und E-Mail-Adresse eingeben. Dann kann drei Stunden lang kostenlos gesurft werden. Bild: Kuball

Horb. „Das Internet immer in der Tasche“, eine Aussage, die zumindest in den größeren Städten so stehen gelassen werden kann. Smartphone-Besitzer in ländlicheren Gegenden haben oft zwar das Gerät dazu, nicht aber den nötigen Internet-Empfang. Deswegen wurde ich, wie wahrscheinlich viele andere Horber, hellhörig, als freies W-Lan an sechs Standpunkten in der Innenstadt angekündigt wurden. Zuerst sollte der Standort am Flößerwasen realisiert werden, dann der Marktplatz und die Neckarstraße. Aber funkt das W-Lan nun überall? Wie funktioniert die Anmeldung und wie schnell ist das Horber Netz?

Zeit für einen Test: Die erste Station ist der „Unterer Markt“. Laut Pressemitteilung der Stadt habe man diesen Standort noch vor Weihnachten realisieren wollen. Vor dem Brunnen zücke ich das Smartphone. In den Interneteinstellungen passiert nichts. Ich beschließe, das W-Lan in meinem Handy zu deaktivieren und dann wieder anzuschalten – und siehe da: Nach kurzer Zeit findet mein Smartphone das W-Lan Netz mit dem Namen: „Free-Key Horb am Neckar“. Angeklickt – nichts passiert. Kurz scheint es so, als würde sich die Anmelde-Seite auf dem Display aufbauen, dann bricht die Verbindung ab.

Ich stecke das Handy wieder ein. Wärme meine Hände in der Jackentasche: Weiter zur nächsten Station, hinauf auf den Marktplatz. Wieder öffne ich die Einstellungen in meinem Handy. Das W-Lan erscheint, kurze Zeit springt mir die in pink gehaltene Anmelde-Seite entgegen und fordert mich auf, weiter zu klicken. Als nächster Schritt wird die E-Mail-Adresse benötigt und die Startseite der Horber Website erscheint. „Hallo Horb“, denke ich und bin zugegebener Maßen überrascht, wie fix ich nun im Internet unterwegs bin.

Ein bisschen widersprüchlich ist die Anleitung zur Anmeldung auf der Horber Website. Laut dieser hätte ich einen Pin gebraucht, um ins Internet zu gelangen. Rolf Kotz von der Pressestelle gibt Auskunft: „Es wird vom Gesetzgeber nicht mehr verlangt, dass der Betreiber einen Pin versendet. Deswegen hat die Firma Innerebner auf diesen Pin verzichtet und so die Nutzung für die User noch vereinfacht.“

Der Marktplatz ist also online. Neugierig bin ich, ob die Probleme mit dem Standort „Hirschgasse“ behoben werden konnten. Dabei ging es um die Installation der Senderantenne, die auf dem Steinhaus platziert werden sollte, dies aber die Statuten der katholischen Spitalstiftung nicht zugelassen hatten. Bei einem kurzen Abstecher in die Hirschgasse wird klar: Da geht noch nichts.

Eine Anfrage bei der Pressestelle in Horb bringt die Aufklärung. Laut Rolf Kotz seien die Antennen für die Standorte „Unterer Markt“ und „Hirschgasse“ noch nicht installiert. „Von einer zeitnahen Montage gehen wir aus“, sagt Kotz. Die Problematik wurde damit gelöst, dass die Antenne jetzt nicht auf dem Steinhaus, sondern auf einem Straßenbeleuchtungsmast installiert werden soll. „Die Hardware ist bereits geliefert und der Elektriker beauftragt.“

Anmeldung wird

noch optimiert

Durch den Schneematsch mache ich mich auf den Weg in die Neckarstraße. Vor der Polizei strecke ich das Handy in die Höhe. Nichts passiert. Also schalte ich das W-Lan in den Einstellungen aus und ein. Dann taucht die Anmelde-Seite auf. Ich gebe die E-Mail-Adresse ein und die Startseite von Horb fragt mich: „Wonach suchen Sie?“ Inspiriert durch die rot-weißen Wimpel, geben ich „Fasnet“ ein und bekomme alle Information zum „Fasnetsmontagsumzug“.

Die Finger werden allmählich kalt. Der Flößerwasen rückt in Sichtweise. Auch hier das selbe Spiel. Erneut de- und aktiviere ich das W-Lan meines Smartphones, verfluche mich für meine viel zu lange E-Mail-Adresse. „You are logged in“, meldet die Seite. Der letzte Standort ist anvisiert.

Fröstelnd warte ich auf das grüne Männchen an der Ampel, um die Dammstraße zu überqueren. Ich starre auf das Display, das W-Lan-Symbol verschwindet, als ich mich dem Bahnhof nähere. Ein letztes Mal wiederhole ich die Prozedur: Einstellungen, E-Mail-Adresse, die Startseite von Horb. Ich bin online.

Ein bisschen ungeschickt ist das ständige Anmelden schon. Doch Rolf Kotz von der Pressestelle erklärt, dass dies, laut der Firma Innerebner, mit dem nächsten Update nicht mehr nötig sein wird. Wann das Update kommt, könne er nicht genau sagen. Dann aber kann in der Innenstadt um die Wette gesurft werden.