Polizei

Die 7,5 Millionen Euro für das Horber Revier würden komplett vom Land Baden-Württemberg übernommen.

Die Kosten für das neue Polizeirevier in der Hornaustraße sind berechnet. Für den Baustart fehlt jedoch noch immer grünes Licht von der Landesregierung. Das Architekturbüro bereitet derzeit die Ausschreibungen vor.

25.03.2017

Von Maik Wilke

Die 7,5 Millionen Euro für das Horber Revier würden komplett vom Land Baden-Württemberg übernommen.

Die 7,5 Millionen Euro für das Horber Revier würden komplett vom Land Baden-Württemberg übernommen. Die Summe, die nun im Entwurf für den Landeshaushalt 2017 steht, beinhaltet sowohl die Baukosten also auch Honorare, Freianlagen und die Mehrwertsteuer, erklärt Pia Riegert-Matt, Leiterin des für Horb zuständigen Amts Vermögen und Bau in Pforzheim auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE. Die Stadt Horb muss für das neu entstehende Einsatzzentrum an den südlichen Hängen keinen Cent zahlen.

Allerdings sind die Mittel noch nicht freigegeben – noch immer fehlt grünes Licht vom Landeskabinett, das wiederum auf das Untersuchungsergebnis der von der noch grün-roten Landesregierung eingeführten Polizeireform wartet. Daher wird es keinen konkreten Zeitplan für den Bau geben, bis die Evaluationsergebnisse dem Landtag vorliegen, sagt Riegert-Matt. Und das kann noch dauern: Ende März soll der abgeschlossene Bericht Innenminister Thomas Strobl (CDU) vorgelegt werden, im Anschluss wird entschieden, welche Vorschläge, die die Bewertung enthält, tatsächlich umgesetzt werden. Auf einen genauen Zeitpunkt, wann das Kabinett letztendlich die Entwürfe und damit die 7,5 Millionen Euro für das Horber Revier absegnet, möchte sich Carsten Dehner, stellvertretender Leiter der Pressestelle des Innenministeriums, nicht festlegen.

44 polizeiliche Staatsdiener sollen ab Mitte 2019 in dem hochmodernen Einsatzzentrum an der Hornauer Steige ihrer Arbeit nachgehen. In diesem Sommer soll der Bau starten, daran ändert auch das Warten nichts, sagt Riegert-Matt: „Bislang haben uns die Entscheidungen noch nicht tangiert.“ Im Januar wurde das Areal entlang der Straße nach Nordstetten gerodet, die Baugenehmigung wurde vom Amt Vermögen und Bau schon bei der Stadt Horb beantragt.

Auch im Architekturbüro Birk, Heilmeyer und Frenzel aus Stuttgart wird – ungeachtet der langen Wartezeit – weiter geplant. „Die politischen Prozesse haben bis dato keine Einflüsse auf unsere Planung“, erklärt Teilhaber Stephan Birk. Nachdem die Rodung abgeschlossen ist, bereiten die Fachplaner aktuell die Ausführungsplanung sowie die öffentlichen Ausschreibungen der Gewerke vor. „Die ausführenden Firmen sind noch nicht gefunden“, erklärt Birk. Heißt: Sind die Aufträge ausgeschrieben, können sich Baufirmen für die Arbeiten anbieten.

Für den modernen Gebäudekomplex sind drei Geschosse geplant. Auf einen Betonsockel mit Glasfront werden zwei Stockwerke in Holzständerbauweise aufgesetzt. „Das Gebäude soll etwas näher an die Straße rücken und sich durch die Glasfront zur Stadt hin öffnen“, erklärte Birk bereits vor einem Jahr bei einer Ausschusssitzung des Horber Gemeinderats. Dabei wird auch die Topographie des Hangs nach Nordstetten hin genutzt. Hinter dem 40 Meter langen Quader entstehen 18 Stellplätze für die Polizeifahrzeuge. Besucher parken vor dem Gebäude, mit direktem Zugang zum 24-Stunden-Bereich des Horber Reviers. In den Neubau zieht neben dem Polizeirevier das Verkehrskommissariat.

Auch die Stadt Horb wartet auf Beschlüsse, weil der durch den Umzug der Beamten freiwerdende Fruchtkasten Möglichkeiten für die Innenstadtentwicklung bietet. Sobald die Polizei das Gebäude verlassen hat, möchte die Stadt den riesigen Bau im Herzen Horbs dem Land abkaufen. Dieser befindet sich in einem Sanierungsgebiet, was die dortigen Projekte günstiger macht. Die Stadt kann mit 1,4 Millionen Euro Fördergeldern rechnen. Die Ideenspannweite reicht von einem Tagungsraum für den Gemeinderat bis zum kompletten Abriss.

Das architektonische Konzept – im Fachjargon

Der Quader in Holzoptik in der Hornaustraße 8 soll ein modernes Einsatzzentrum für Verkehrskommissariats und Polizeireviers werden. Das zuständige Architekturbüro Birk, Heilmeyer und Frenzel aus Stuttgart beschreibt den Bau so: „Die klare Kubatur gibt der öffentlichen Nutzung die gewünschte Präsenz am Ortsrand. Gleichzeitig fügt sich das Gebäude durch seine Materialität und Maßstablichkeit in die Umgebungsbebauung und den bewaldeten Berghang im Süden ein. Der Entwurf gliedert den Baukörper aus der Randbedingung des Hangrundstückes heraus in ein Sockelgeschoss, das sich auf der Südseite in Form der Garage in den Hang schiebt und ein davon abgesetztes zweigeschossiges Volumen. [...] Höchste Dämmeigenschaften mit geringen Bautiefen sind wiederum Teil eines wirtschaftlichen und energetischen Gesamtkonzeptes.“

Neues Revier kostet 7,5 Millionen Euro

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Erstellt:
25.03.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 25.03.2017, 01:00 Uhr

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