Neues am Schmotzigen

Die Horber Narren müssen sich am Donnerstag teilweise umstellen

Der wichtigste Tag der Horber Fasnet steht bevor: Am Donnerstag geht’s nach der Schlüsselübergabe um 18.30 Uhr vor dem Rathaus bis tief in der Nachtweiter mit „Spass uff d’r Gass“. Die SÜDWEST PRESSE hat die wichtigsten Party-Punkte zusammengefasst. Freilich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

02.02.2016

Das gibt’s sonst wohl nirgends: eine Bar im historischen Brunnen. Am Schmotziger Donnerstag ist bei „Spass uff d’r Gass“ auch die Schwallhalla-Bar der Horber Turmschurken am Unteren Markt wieder geöffnet.Archivbild: Kuball

Das gibt’s sonst wohl nirgends: eine Bar im historischen Brunnen. Am Schmotziger Donnerstag ist bei „Spass uff d’r Gass“ auch die Schwallhalla-Bar der Horber Turmschurken am Unteren Markt wieder geöffnet.Archivbild: Kuball

Die Hexenbar: Raus aus der Hexengruft, rein in die Markthalle. Zum ersten Mal ist die Hexenbar nicht im Parkhaus in der Innenstadt, sondern auf dem Flößerwasen. Bei Events in Räumen, deren Nutzungszweck nicht Veranstaltungen sind, gebe es grundsätzlich andere Auflagen, erklärt Oberhexe Franziska Bareis. „Da war der Aufwand einfach zu hoch.“ Sicherheitskonzept, Zu- und Abwasser und die Stromversorgung seien nur ein paar der Dinge gewesen, die die Hexen vor dem Schmotzigen umtrieben. Und die Markthalle bringt auch noch andere Vorteile: „Wir können die Örtlichkeit auch am Rosenmontag nutzen und müssen nicht alles in der Nacht wieder abbauen“, sagt Bareis. Der Flößerwasen verspricht, laut der Oberhexe, jede Menge Spaß: In der Markthalle wird eine große Bar aufgebaut. Es gibt ein Likörzelt mit 15 verschiedenen Köstlichkeiten. Ganz neu ist auch die Schirmbar, eine Art verglastes Rundzelt mit eigenem DJ. „Das kennt man von Skigebieten“, erklärt Bareis.

Das Steinhaus: Die Türen des Kellerlokals werden dieses Jahr geschlossen bleiben. „Wir sind leider zu wenig Leute“, sagt David Daltoe von der Kolpingjugend. Nächstes Jahr will das Team aber wie die Jahre zuvor am Schmotzigen die Gäste empfangen. Dennoch ist es ganz und gar nicht ruhig im Horber Steinhaus: Der obere Saal ist fest in Narrenhand, genauer gesagt in den Händen der Hornauer Stoibrecher. Die Horber Narrenzunft liebäugelte schon länger mit dem Veranstaltungsort am Schmotzigen, mit den Stoibrechern wurde dann auch das passende Bewirtungsteam gefunden. Es gibt eine Bar, DJ Jogi sorgt für die Musik und „einen Platz, wo man sich bewegen kann“, verspricht Damian Swierczek, zweiter Vorsitzender der Stoibrecher.

Schwallhalla-Bar: Die Kult-Bar der Turmschurken am Unteren Markt ist inzwischen eine Institution am Schmotzigen. „Es ist einfach eine tolle Sache, in einem historischen Brunnen eine Bar zu aufzubauen“, sagt Gruppensprecher Moritz Kreidler. Und ein Unikum, soweit er weiß: „Ich habe so was noch nirgendwo anders gesehen – und wir kommen ja schon rum mit der Zunft.“ Seit Samstag steht die Bar im Brunnen. Die Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen: „Wir sind gerüstet und freuen uns auf eine glückselige Fasnet“, sagt Kreidler. 20 bis 25 Schurken helfen mit am Schmotzigen. Verkaufsstart ist um 18 Uhr. „Und dann geht’s bis Schluss ist“, sagt Kreidler. Wann das sein wird, ist stark vom Wetter abhängig: „Wenn es eine milde Nacht wird, kann es sein, dass wir bis 1 Uhr oder sogar länger aufhaben“, sagt Kreidler. Den Wetterbericht hat er deshalb schon gecheckt: „Es soll trocken werden.“ Dass dieses Jahr im Parkhaus nix los ist, findet Kreidler gar nicht schlecht. Sonst mussten die Schurken ihre benutzten Tassen zum Spülen immer dort hinunter tragen. Dieses Jahr ist der Weg zum Steinhaus dann weniger beschwerlich. Musik legt DJ Dane auf.

Party-Zelt der Mettstetter Steinachhexen: „Wir bieten Musik, gute Stimmung und Getränke – den Rest besorgt das Publikum“, fasst Melanie Sieber die Location bei der Weinhandlung Dörr zusammen. Schon seit 16 Jahren sind die Hexen aus Grünmettstetten beim Horber Schmotzigen ein Stimmungsgarant, seit acht Jahren betreiben sie das Zelt in der Neckarstraße. Gäste sollten sich frühzeitig auf den Weg machen. „Wer nach 19 Uhr kommt, hat schlechte Karten“, verrät Hexenmeister Christoph Maier, der mit Thomas Neff am DJ-Pult steht. Die Musik richtet sich nach den Gästen, so Maier: Aber auf jeden Fall mischen sich aktuelle Hits mit Klassikern. Um zirka 2.30 Uhr endet die Party, denn die Helfer müssen noch in der Nacht das Meiste aufräumen. Bekanntlich ist ja der Schmotzige der wichtigste Tag der Horber Fasnet. Daher verrät Maier auch noch sein Kater-Rezept: „Rollmops mit Alka Seltzer bewirkt so manche Wunder.“

Das „Schiff“: In früheren Jahren war im „Schiff“ am Schmotzigen Party fast rund um die Uhr. In den vergangenen Jahren ist es ruhiger geworden – so auch bei der Fasnet 2016. Am Donnerstag öffnet das Gasthaus wie üblich um 16.30 Uhr – für viele Narren eine gute Gelegenheit, sich auf die Schlüsselübergabe um 18.30 Uhr auf dem Marktplatz einzustimmen. „Wenn sich die Gruppen dann auf den Weg in die Stadt machen, schließen wir die Türen“, berichtet Wirt Franz Geßler. Das wird wohl so gegen 20 Uhr sein. Im kleinen Kreis wird dann im „Schiff“ weitergefeiert. „Aber der Partykeller ist nicht mehr offen“, sagt Geßler: Er machte einfach zu viel Arbeit.

Das Bermuda-Dreieck: Für Johannes Kiefer von der „Kulisse“ ist es die Premiere als Barbetreiber am Schmotzigen. Als Gast war er in den vergangenen Jahren allerdings schon regelmäßig da. „Die Leute kommen immer in Schüben“, hat er beobachtet. Wer einen Platz haben will in den Kneipen im sogenannten Bermuda-Dreieck, der sollte sich sputen: „Am frühen Nachmittag wird schon einiges los sein“, prognostiziert Kiefer. Um dem Ansturm Herr zu werden, gibt es eine zweite Bar in der Kulisse. „Damit es ein bisschen entspannter ist.“ Offen ist in der Kulisse wie jeden Tag ab 9 Uhr morgens. Auch für Serife Seat ist es der erste Schmotzige als Kneipen-Inhaberin: Die Mühlenerin hat Anfang des Jahres das einstige „Zum Role“ übernommen, das jetzt „Buddy’s“ heißt. Die Aufregung hält sich bei ihr noch in Grenzen: „Wir lassen’s auf uns zukommen“, sagt sie. Geschmückt ist der Raum schon. An der Decke und an der Bar hängen Luftschlangen und Luftballons. Als besonderes Angebot lockt das „Buddy’s“ mit Kurzen für 1,50 Euro. Auch hier geht’s um 9 Uhr morgens los, ebenso wie im „Pub Café“, wo sonst nichts Außergewöhnliches geplant ist. Um 10 Uhr öffnet auch der „Holzwurm“ und ab 12 Uhr steigt dann das „Bistro“ ein. Auch hier lässt noch nichts auf den Ansturm am Donnerstag schließen. „Wenn dann aber die Masse kommt, werde ich schon aufgeregt sein“, sagt Natalie Kovacic, die zum ersten Mal am Schmotzigen hinter der Bar stehen wird.

Das „Gleis Süd“: Die Fasnetsfreunde können im Gleis Süd zu DJ Ralph abfeiern. Das Personal hat sich auch dieses Jahr eine Verkleidung überlegt, was genau das will Gleis-Süd-Wirt Carsten Müller aber noch nicht verraten.

Der „Greifen“: Vergangenes Jahr war das Gasthaus „Greifen“ in der Bildechinger Straße mal wieder offen am Schmotzigen. Doch dieses Jahr bleiben die Türen verschlossen. „Weil ich das personaltechnisch nicht stemmen kann“, sagt Inhaberin Jutta von Minckwitz. Dafür ist dann aber wieder am Rosenmontag zum Umzug auf.sav, dag, vm

Kein Verkauf harter alkoholische Getränke an unter 25-Jährige

Die „Rottweiler Idee“ wurde bereits in den vergangenen beiden Jahren am Rosenmontag in Horb umgesetzt. Diese verfolgt das Ziel, die Verfügbarkeit von günstigen alkoholischen Getränken für Jugendliche und Heranwachsende an den Fasnetstagen erheblich einzuschränken. Dieses Jahr wurdedas Konzept auf den „Schmotzigen Donnerstag“ ausgeweitet. Die Kaufland-Filiale Horb, die Gaststätte „Gleis Süd“ mit Bahnhofskiosk, die Avia-Tankstelle sowie die Norma-Filiale Horb auf dem Hohenberg sind auch dieses Jahr mit dabei. Die Gaststätten und Läden haben sich dafür ausgesprochen, keine harten alkoholischen Getränke – insbesondere keine Spirituosen und branntweinhaltigen Getränke – an Personen unter 25 Jahren zu verkaufen. Laut einer Pressemitteilung der Stadt konnte festgestellt werden, dass die Zahl der polizeilichen Einsätze zurückgegangen ist und die ansonsten aggressive Grundstimmung sich beruhigt hat. Außerdem ist beobachtet worden, dass sich die im Bahnhofsbereich aufhaltenden Personen anstatt mit harten alkoholischen Getränken eher mit Bier und anderen weichen alkoholischen Getränken versorgt haben.

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02.02.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 02.02.2016, 01:00 Uhr

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