Rechtsextremistische Kleinpartei warb auf dem Marktplatz

Die Stadtverwaltung reagierte sofort und hängte Anti-Rassismus-Plakate ans Rottenburger Rathaus

16.07.2016

Die Stadtverwaltung reagierte sofort und hängte Anti-Rassismus-Plakate ans Rottenburger Rathaus

Rottenburg. Am Donnerstagnachmittag bauten sechs Aktivisten der selbsternannten Partei „Der III. Weg“ einen Stand auf dem Marktplatz auf. „Das war ordnungsgemäß angemeldet“, sagt Oberbürgermeister Stephan Neher. Die Personen, „die offiziell aufgetreten sind, um die Veranstaltung anzumelden“, seien nicht aus Rottenburg gewesen, so Neher gegenüber dem TAGBLATT. Sie seien in Münsingen und Ebersbach-Fils gemeldet. Neher gab an, im Vorfeld überlegt zu haben, via Facebook zu einer Gegenaktion aufzurufen. „Die Polizei hat mir davon vehement abgeraten, damit es nicht zu Auseinandersetzungen kommt.“ Trotzdem sei es ihm wichtig gewesen, „ein klares Signal“ zu geben: Neher hängte in die Rathausfenster von innen Plakate. „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ und ein Ortsschild von Rottenburg, darunter durchgestrichen „Rassismus“. Neher hatte sie kurz zuvor mit dem städtischen Großdrucker, der eigentlich für Bebauungspläne bereitsteht, ausgedruckt. Die Polizei war nach Angaben der Verwaltung vor Ort, um eventuelle Auseinandersetzungen zu verhindern: „Man muss ja immer befürchten, dass die Antifa dazukommt und das Ganze aus dem Ruder läuft“, sagt Neher weiter. Er habe sich außerdem auf ein Gespräch mit den Vertretern des III. Wegs eingelassen: „Ich habe kurz mit ihnen diskutiert“, so der OB. „Man wurde sich recht schnell einig, dass man sich gegenseitig nicht zur jeweiligen Ansicht des anderen bekehren wird“, sagt er und lacht. Dennoch sei der Ton „sehr freundlich“ gewesen. Neher vermutet, Hintergrund der Aktion könnte eine Veranstaltung des „Bündnis gegen rechts“ in Rottenburg am 23. Juli sein. loz/Bild: Stadtverwaltung

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16.07.2016, 01:01 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 46sec
zuletzt aktualisiert: 16.07.2016, 01:01 Uhr

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