Medizinische Versorgung

Dr. Olinczuk praktiziert weiter in Horb

Der Unfallchirurg bleibt im MVZ, allerdings auf eigene Rechnung.

23.11.2017

Von Dagmar Stepper

Dr. Olinczuk / Archivbild

Dr. Olinczuk / Archivbild

Seit Monaten fragen sich die Horber, wie es mit der Unfallchirurgie von Dr. Peter Paul Olinczuk weitergeht. Anfang Juli wurde bekannt, dass der beliebte Arzt nicht mehr unter dem Dach des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) arbeiten soll, der Vertrag wurde auf Ende des Jahres gekündigt. Das Argument von KLF-Geschäftsführer Ralf Heimbach: Olinczuk erreiche das 67. Lebensjahr und damit das Rentenalter. Heimbach sicherte gleichzeitig zu, dass die Unfallchirurgie in Horb weitergehen soll. Allerdings nicht mehr unter dem Dach des MVZ, bei dem die Ärzte angestellt sind, sondern in einer anderen Form. Was bedeutet: als selbstständiger Arzt auf eigene Kasse. Als Grund dafür nennt Heimbach, dass die Chirurgie „hochdefizitär“ sei.

Diese Nachrichten ließ die Horber aufschrecken. Seit der Schließung des Horber Krankenhauses Ende 2012 nahmen die schlechten Nachrichten nicht ab. Die Chefärzte der Geriatrischen Klinik gaben sich fast die Klinke in die Hand, das Defizit wurde nicht weniger und ins MVZ kehrte keine Ruhe ein. Ärzte wechselten nach Freudenstadt, das Angebot wurde ausgedünnt. Und nun soll auch noch Dr. Olinczuk gehen.

Nach dem Zwist mit dem KLF-Geschäftsführer sprach Olinczuk nur noch über seinen Anwalt mit der Presse. Klar war aber: „Ja, er will weitermachen“, bestätigte Daniel Wochner im Juli. Seither verhandelten der Arzt und der Geschäftsführer über die Zukunft des Dr. Olinczuk. Vorgestern wurden sie sich nun endlich einig und unterschrieben am Dienstag. Das bestätigte KLF-Chef Ralf Heimbach auf Anfrage der SÜDWEST PRESSE.

Wenn die Kassenärztliche Vereinigung ihren Segen gibt, wird Olinczuk ab 1. Januar in den Praxisräumen des MVZ weiterarbeiten, allerdings nicht als Angestellter, sondern auf eigene Rechnung. Heimbach geht aber davon aus, dass die KV die Genehmigung erteilen wird. Ist der KLF-Chef froh über die Einigung? „Eine Einigung ist immer besser als eine Nichteinigung“, antwortet Heimbach. Er betont, dass es mit der Unfallchirurgie in Horb auf jeden Fall weitergegangen wäre – auch ohne Olinczuk. Dass die Horber aber glücklich sind, kann er sich vorstellen. „Bei der Lösung mit Dr. Olinczuk wissen die Horber, was sie haben.“

Als Selbstständiger betritt Olinczuk keine neuen Wege. Nach der Schließung des Horber Spitals, bei dem er Chefarzt war, eröffnete er eine Praxis im ehemaligen Edeka-Gebäude in der Mühlener Straße. Später zog er als Angestellter ins MVZ. Hier bietet er nicht nur ambulante Operationen, sondern ist auch Gutachter bei Arbeits- und Privatunfällen.

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Erstellt:
23.11.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 14sec
zuletzt aktualisiert: 23.11.2017, 01:00 Uhr

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