13 Tage Vesperkirche auch 2016

Einführungsabend am kommenden Montag / Flüchtlinge sollen mithelfen dürfen

Diesen Winter gibt es wieder die Vesperkirche in Horb. Inzwischen zum achten Mal. Los geht’s am Sonntag, 17. Januar. Bis Freitag, 29. Januar, gibt’s dann an 13 Tagen hintereinander jeden Mittag im Horber Steinhaus was Warmes zu essen für Bedürftige und weniger Bedürftige.

25.11.2015

Von Vincent Meissner

Einführungsabend am kommenden Montag / Flüchtlinge sollen mithelfen dürfen

Horb. Die ganz heiße Vorbereitungs-Phase der Vesperkirche 2016 beginnt mit dem Einführungsabend kommenden Montag, 30. November, von 19 bis 20.30 Uhr. Die Organisatoren bitten alle freiwilligen Helfer, an diesem Abend ins Horber Steinhaus im Burgstall 11 zu kommen. Denn an diesem Tag werden die Arbeitsdienste eingeteilt.

14 Helfer brauchen die Vesperkirchen-Verantwortlichen pro Tag. Die Schicht dauert von 10 Uhr bis etwa 15 Uhr. Drei Mal darf jeder Helfer mitmachen. Bei mehr Einsätzen wäre ein Gesundheits-Zeugnis nötig. Außerdem wollen die Organisatoren, dass möglichst viele verschiedene Leute mithelfen. „Sonst verfestigen sich da die Strukturen“, sagt Dekanatsreferent Achim Wicker. Er stellte das Konzept für dieses Jahr gestern gemeinsam mit Bärbel Engel von der Spitalstiftung, Erwin Reck von der Caritas, Dr. Ursula Nagel von der katholischen und Axel Brandauer von der evangelischen Kirchengemeinde vor.

Gesucht werden Freiwillige für die unterschiedlichen Aufgaben wie Schöpfen, Bedienen, Abräumen, Spülen, Getränke und Kaffee ausschenken. „Mitmachen kann jeder“, sagt Bärbel Engel. „Wer berufstätig ist, kann am Wochenende helfen.“ Außerdem werden jeden Tag acht Kuchen gebraucht, die von Spendern kommen sollen.

Vergangenes Jahr aßen um die 2000 Besucher in der Vesperkirche. Für dieses Jahr rechnen die Verantwortlichen mit mehr Menschen – auch mit Flüchtlingen. „Das wird eine Herausforderung werden“, sagt Caritas-Leiter Reck. Zeitgleich passen nicht mehr als 100 Menschen ins Steinhaus rein. Dennoch laden die Veranstalter alle ein, die kommen wollen. Das gilt auch für sogenannte Gastesser, die weniger bedürftig sind: „Wir brauchen die Gastesser zur Begegnung und auch finanziell“, sagt Dekanatsreferent Wicker. Knapp die Hälfte der Kosten von etwa 14 000 Euro kommt erfahrungsgemäß über das rein, was Gastesser bezahlen. Die restlichen 7000 Euro sollen durch Spenden reinkommen.

Wie wichtig Einrichtungen wie die Vesperkirche sind, zeigt nicht zuletzt der Anfang der Woche veröffentlichte Armutsbericht des Landes. Die Zahlen beweisen wieder mal, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter größer wird. Gerade Alleinerziehende und Migranten haben es besonders schwer. „Überraschend ist das zwar nicht“, sagt Caritas-Leiter Reck. „Aber ich finde es wichtig, dass diese Zahlen offengelegt werden.“

Auch deshalb hofft Reck auf positive Erfahrungen mit Flüchtlingen: „Es bestehen ja gewisse Ängste bei manchen Leuten. Hier gibt es ein loses Zusammentreffen. Und so können Ängste abgebaut werden.“ Dekanatsreferent Wicker ergänzt: „Wir wollen auch Flüchtlinge in Zweier-Teams zur Mitarbeit einladen.“

Geliefert wird das Essen wieder aus der Küche des benachbarten Altenpflegeheims Ita von Toggenburg. Dort kann bei Bedarf auch spontan noch Essen nachbestellt werden. Jeden Tag können die Gäste zwischen einem Gericht mit und ohne Fleisch wählen. Für Moslems interessant: Es soll an einigen Tagen auch Essen mit Geflügel oder Rindfleisch geben. Und auch der bewährte Fahrdienst ist wieder geplant, der Leute aus der Umgebung abholen und heimfahren kann.

Info Wer die Horber Vesperkirche finanziell unterstützen will, kann das mit einer Spende auf folgendes Konto tun: Horber Vesperkirche, Katholisches Dekanat Freudenstadt, Volksbank Horb, BIC: GENODES1FDS, IBAN: DE04642910100024570001.

Rahmenprogramm bei der Vesperkirche 2016

Neben Essen und Trinken gibt es in der Vesperkirche auch dieses Jahr wieder eine samstägliche Kinderbetreuung. Außerdem sind jeden Tag zwei Mitarbeiter des „Zentrums des Zuhörens“ vor Ort. „Mit ihnen können Leute reden, die Problem haben“, erklärt Dr. Ursula Nagel von der katholischen Kirchengemeinde. Dafür gibt es eine ruhige Ecke im Steinhaus oder bei Bedarf auch die Büroräume der Spitalstiftung. „Dieses Angebot ist etwas Besonderes“, sagt Dekanatsreferent Achim Wicker. Und auch Kultur wird es wieder geben: Das Duo Q-Rage aus Ludwigsburg macht am Dienstag, 26. Januar, ab 19.30 Uhr Improvisations-Theater im Steinhaus.

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Erstellt:
25.11.2015, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 25.11.2015, 01:00 Uhr

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