Fußball-Landesliga

Ernüchterung beim FC Holzhausen

Das Spitzenspiel der Liga gewinnt der VfL Nagold deutlich mit 3:0 (0:0). Daniel Schachtschneider und zweimal Pascal Reinhardt machen mit ihren Toren den Unterschied.

21.08.2017

Von Jürgen A. Klemenz

Der Nagolder Daniel Schachtschneider (rechts) war meist ein Schritt schneller als seine Gegner wie hier Holzhausen Lars Eschment. Doch in der 86. Minute flog der Stürmer mit Gelb-Rot vom Platz. Bild: Ulmer

Der Nagolder Daniel Schachtschneider (rechts) war meist ein Schritt schneller als seine Gegner wie hier Holzhausen Lars Eschment. Doch in der 86. Minute flog der Stürmer mit Gelb-Rot vom Platz. Bild: Ulmer

Das war deutlich: Mit 3:0 gewann der VfL Nagold zum Rundenstart der Landesliga bei Vizemeister FC Holzhausen, dabei werden eigentlich beide zum Favoritenkreis für die neue Saison gezählt. Das konnte aber nur der Gast aus Nagold bestätigen, der durch seine beiden neu gekommenen Topstürmer Daniel Schachtschneider und Pascal Reinhardt die Partie klar für sich entschied. Einziger Wermutstropfen aus Nagolder Sicht: Die Ampelkarte für Schachtschneider in der 86. Minute wegen eines dämlichen Fouls von hinten nahe der Außenlinie in der Spielfeldmitte gegen Marco Sumser.

Der Nagolder „Oberligasturm“, wie der neue VfL-Trainer Armin Redzepagic seine Neuzugänge im Angriff, Schachtschneider und Reinhardt, unlängst bezeichnet hatte, machte am Samstag den Unterschied im Spitzenspiel aus. In einem ausgeglichenem Spiel, das den gut 200 Zuschauern über weite Strecken guten Landeligafußball bot, stellte Schachtschneider nach einem genialen Pass von Christoph Ormos in der 49. Minute die Weichen auf Sieg für den VfL. „Schachti“ war der bis dahin sehr aufmerksamen Holzhauser Hintermannschaft enteilt und ließ auch Kevin Fritz im FC-Tor keine Chance.

Umstrittene Abseits-Entscheidung

Nach einer Stunde legte Pascal Reinhardt das 2:0 nach. Hier haderte man beim FC mit der Entscheidung von Schiedsrichter Andreas Wieczorek (Stuttgart). Der hatte ein Foul von Dominik Pedro an Holzhausens Innenverteidiger Roland Hoch nicht geahndet. So konnte Pedro ungehindert Christoph Ormos bedienen, der den Ball quer durch den Strafraum dem völlig freistehenden Reinhardt servierte. Dieser hatte keine Mühe, mit dem 2:0 die Vorentscheidung herbeizuführen (60.). Und Reinhardt legte noch den dritten Nagolder Treffer nach: Nach einem Freistoß von Raphael Schaschko köpfte er unhaltbar zum 3:0-Endstand ein (70.).

„Es war ein verdienter Sieg für uns. Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht und damit Holzhausen den Zahn gezogen“, freute sich VfL-Trainer Armin Redzepagic über den klaren Erfolg seiner Mannschaft. „Das war ein guter Auftakt für uns. Ärgerlich ist nur die unnötige Ampelkarte gegen Schachtschneider, der uns nun am Samstag gegen Gärtringen fehlt.“ Auch FC-Trainer Onur Hepkeskin konnte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen – eher dem Unparteiischen: „Das Ergebnis entspricht nicht dem Spielverlauf. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, müssen halt gleich das 1:0 machen. Und in der zweiten Halbzeit sind wir gut ins Spiel gekommen und machen auch das Tor. Das war nie Abseits.“ Allerdings erkannte Hepkeskin auch an, „dass bei Nagold Schachtschneider und Reinhardt stets gefährlich waren. Schade, dass der Wechsel der beiden zu uns nicht geklappt hat.“

Holzhausen begann sehr nervös und hatte in den ersten zwei Minuten schon zwei brenzlige Situationen und zwei Eckbälle zu überstehen. Im Anschluss jedoch die Riesenchance, von der Hepkeskin sprach: Auf der rechten Seite entwischte Felix Loch seinem Bewacher Burak Tastan, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Matthias Müller im Nagolder Tor.

Holzhausen unterband den Nagolder Spielaufbau, indem man vor allem Raphael Schaschko sofort anlief. Keeper Matthias Müller musste oft weite Abschläge machen, während der FC sich durchs Mittelfeld zu kombinieren versuchte. Da aber beackerten Marco Quiskamp und Christoph Ormos FC-Spielmacher Ilje Iordache meist erfolgreich, zumal sich der Rumäne oft zu spät vom Ball trennte. Der hoch gehandelte und in den Testspielen so überzeugende Dominik Bentele enttäuschte beim FC auf der ganzen Linie. Hepkeskin begründete das damit, dass Bentele die Woche über krank gewesen sei, aber unbedingt spielen wollte. Bei Nagold machte Kapitän Matthias Rebmann auf der rechten Außenbahn vor allem in der ersten Halbzeit eine ganz starke Partie, allerdings sprangen bei einigen vielversprechenden Aktionen so gut wie keine zwingende Torchancen heraus.

Das änderte sich nach der Pause, denn da fiel gleich in der 46. Minute das schön herausgespielte 1:0 für den FC durch Marc Wissmann – sollte man meinen. Doch Assistentin Diana Ehmig hatte eine Abseitsposition erkannt. Drei Minuten später läutete dann ein Spielzug über drei Station – Keeper Matthias Müller auf Christoph Ormos und der auf Schachtschneider – den FC-Untergang ein. Vielleicht wäre der Gastgeber noch einmal ins Spiel gekommen, wenn Felix Loch seine zweite Großchance an diesem Tag genutzt hätte. Denn unmittelbar nach dem 0:1 war Loch mit einem Pass von Marco Sumser auf und davon, versetzte Innenverteidiger Valentin Asch, schob das Leder aber alleine vor Müller am rechten Pfosten vorbei.

FC Holzhausen: Fritz, Heinz, Gaber (63. Mosca), Hoch, Eschment, Musac (83. Stehle), Iordache, Bentele (75. Radu), Wissman, Loch. Sumser.

VfL Nagold: Müller, Tastan, Schaschko, Asch, Mücke, Pedro( 65. Nebert), Ormos (87. Bühler), Quiskamp, Rebmann, Reinhardt (83. Bas), Schachtschneider.

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Erstellt:
21.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 19sec
zuletzt aktualisiert: 21.08.2017, 01:00 Uhr

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