Ende von Eule und seinen Uhu-Brothers

Fans nehmen vor der Trennung fassungslos Abschied: Letztes Konzert morgen in Darmsheim

Für die Fans ist es unfassbar: Die schwäbische Mundartband „Uli Eule & the Uhu Brothers“ löst sich nach 22 Jahren auf. Das Trio, rund um Namensgeber Uli Reule, Armin Schwab und Franz-Peter Göttler legt das schwäbische Waschbrett, die Nasenflöte und den peruanischen Teppiche beiseite. Ihr letztes Konzert geben die Drei am morgigen Samstag, 7. Mai, ab 20 Uhr in Darmsheim bei Sindelfingen.

06.05.2016

Von Alexandra Feinler

Das Konzert im Horber „Gleis Süd“ vor wenigen Wochen war bereits eines der letzten von Uli Eule und seinen Uhu-Brothers. Archivbild: Kuball

Das Konzert im Horber „Gleis Süd“ vor wenigen Wochen war bereits eines der letzten von Uli Eule und seinen Uhu-Brothers. Archivbild: Kuball

Weitingen. Die Taschentücher liegen parat. Die Eulen-Fans haben sich auf Samstag schon eingestellt, und trotzdem können es viele nicht fassen: Die drei Freunde gehen auseinander.

„Ich wollte eine neue musikalische Herausforderung finden“, erklärt Franz-Peter Göttler, von allen nur Franzl genannt. Seit 21 Jahren gehört er zu den „Eulen“, und er habe die Zeit auch sehr genossen. Nun wolle er sich aber musikalisch verändern. „Mit neun Jahren hab ich Schlagzeug gelernt und bin auch ein Schlagzeuger. Für Uli Eule & the Uhu Brothers spiel‘ ich am Kontrabass. Das macht auch Spaß, aber ich möchte wieder öfter Schlagzeug spielen“, erklärt der 38-Jährige.

Ein weiterer Grund: Göttler wohnt mit seiner Familie in Stuttgart und ist beruflich viel unterwegs, weshalb er für die Proben in Weitingen lange Strecken auf sich nehmen musste. 21 Jahre wischt jedoch auch er nicht so einfach weg. „Das wird am Samstag sicherlich hart“, blickt er sowohl in die Zukunft, als auch zurück.

Als er mit 17 Jahren das „Uli Eule & the Uhu Brothers“-Duo ergänzte, wurden Lippe-Songs gesungen. „Uli hat eine Ähnlichkeit mit Jürgen von der Lippe und deshalb haben wir Lieder wie „König der City“ oder „Blumenmann“ aufgeführt“, denkt Franzl zurück. Ulrich Reule wurde zum „Kopf, Bauch und vor allem zur Gosch der Band!“ Armin Schwab als musikalisches Bollwerk und Ruhepol der Band war neben dem musikalischen Part für die Technik zuständig. Der Jüngste im Bunde, Franz-Peter Göttler, beschreibt sich selbst als die „Rhythm-Maschine“ und Baseline der Band.

Schwäbische Lieder kamen dazu, und später haben die Drei zu bekannten Melodien neue Eulen-Texte geschrieben. „Unser Markenzeichen war immer das freundschaftliche Miteinander. Man steht mit Kumpels auf der Bühne“, sind sich die Drei einig. Von den Fasnetsauftritten und Familienfesten mit kürzerem Programm gingen sie bald zu viereinhalbstündigen Veranstaltungen im Gäu über.

Die schwäbischen Lieder und die Witze auf der Bühne begeisterten das Publikum. Wer bei „Uli Eule“ die Lieder mitkommen wollte, musste ganz genau zuhören – oft war der Witz gut versteckt. Viel Kreativität steckte im Programm, das durch wechselnde Kostüme wie die „Totengräber-Uniform“ oder die „Drei Peruaner“ eine individuelle Note bekam. „Wir wollten nie Begleitmusik sein, sondern ein konzertantes Programm zum Zuhören“, weiß Franzl, dass „Uli Eule“ sein Ziel erreicht hat.

Als unvergesslichen Moment nennt er den ersten schwäbischen Abend in Gündringen: „Die ganze Halle war so schön geschmückt. Später hatten wir 300 Leute vor der Nase und alle hören gespannt zu. Man hätte eine Stecknadel fallen hören.“ Er freut sich, dass sich mit den Jahren ein Fanclub gründete: „Die Leut‘ kommen nur wegen uns.“

Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich auch der Auftritt auf dem Cannstatter Wasen, zu dem die Eulen ihren Fanclub mitbrachten. Und auch bei ihrem letzten gemeinsamen Konzert am morgigen Samstag hoffen sie auf zahlreiche Besucher. Der Erlös des Benefizkonzerts in Darmsheim geht an den gemeinnützigen Verein Eine-Welt-Pamoja, der Schulprojekte im afrikanischen Tansania unterstützt. Zu diesem Verein pflegt Bandleader Uli Reule engen Kontakt, weshalb ihn seine beiden Eulen bei ihrem letzten Gig ohne Gage unterstützen.

„Wir wollen eine Auslese aus 22 Jahren ‚Uli Eule & the Uhu Brothers‘ zeigen – vom ersten Jahr bis heute“, machen die Drei neugierig, und Reule sagt: „Es wird auch das allerneueste Lied uraufgeführt, einmal und dann nicht mehr.“ Für die Drei heißt es dann jedoch nicht Abschied nehmen. Sie werden weiterhin miteinander verbunden bleiben, wenn auch in einer anderen Form. „Ich bin mit ‚Uli Eule‘ erwachsen geworden und in ein selbstbestimmtes Leben hinein“, schwingt in Franzls Stimme etwas Wehmut mit.

Für den gebürtigen Rexinger geht es in einer Band weiter und auch Uli Reule sowie Armin Schwab werden die Instrumente nicht bei Seite legen. Sie arbeiten gerade an einem neuen Konzept, aber: „Top Secret!“ Die Eulen sind also noch lange nicht ausgeflogen und kommen vielleicht in einer neuen Formation auf die schwäbischen Bühnen im Gäu.

Zum Artikel

Erstellt:
06.05.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 03sec
zuletzt aktualisiert: 06.05.2016, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Recht und Unrecht
Sie interessieren sich für Berichte aus den Gerichten, für die Arbeit der Ermittler und dafür, was erlaubt und was verboten ist? Dann abonnieren Sie gratis unseren Newsletter Recht und Unrecht!