Rosenmontag-Fetz

„Feuerwehr-Bar“ sagt Tschüss

Seit 25 Jahren begeistert die Horber Feuerwehr mit ihrer Rosen- montags-Party die Fasnetsfans. Am Montag findet die vorerst Letzte statt.

24.02.2017

Von Florian Dürr

Auf dem mächtigen Turm werden DJ Dane und DJ Samson wieder die heißesten Hits auflegen.Bild: Straub

Auf dem mächtigen Turm werden DJ Dane und DJ Samson wieder die heißesten Hits auflegen.Bild: Straub

Musik von den DJs, die auf dem Turm im Feuerwehrteil des Marmorwerk-Geländes stehen, viele Fasnets-Begeisterte und eine ausgelassene Stimmung – so haben viele Horber die jährliche „Feuerwehrbar“ in Erinnerung und darauf freuen sie sich auch in diesem Jahr. Doch dann soll nach 25 Jahren Schluss sein.

Da das untere Feuerwehrhaus in der Florianstraße aufgelöst und die Freiwillige Feuerwehr bis zum Ende des Jahres in das Feuerwehrzentrum an der Kaserne umziehen wird, ergibt es keinen Sinn mehr, das Fest noch weiter zu veranstalten. „Das ist einfach weg vom Schuss, da würde ja keiner mehr hinkommen“, begründet Organisator Thomas Danninger die Entscheidung.

Dabei veranstalten die Feuerwehrmänner das Fest nach dem Horber Umzug schon seit 1992. Damals endete der Fasnets-Umzug noch in der Florianstraße und da dort bis dahin nichts geboten war, fragte die Narrenzunft die Feuerwehr, ob sie die Bewirtung am Ende des Umzuges übernehmen könnte. Platz hatten sie mit der Fahrzeughalle und der daneben liegenden Waschhalle genug. Also nahmen die damaligen Verantwortlichen den Vorschlag an und brachten damit eine Tradition ins Rollen. Auf die erste Rosenmontagsparty folgten noch weitere 23. An diesem Montag wird die 25. Feier auch die letzte sein.

Ab 2010 endete der Umzug nicht mehr am Feuerwehrhaus, sondern auf dem Flößerwasen im Narrendorf. Das veranlasste die Organisatoren dazu, die Fahrzeug-Halle, in der für bis zu 600 Personen Platz war, nicht mehr zu bestuhlen und sich nur noch auf die „Feuerwehrbar“ im früheren Marmorwerk zu konzentrieren.

Seit elf Jahren nun schon können die Organisatoren die Räumlichkeiten auf dem Marmorwerk-Gelände benutzen. Darin finden bis zu 250 Leute Platz und „es ist immer gut besucht“, erzählt Danninger, der zusammen mit Stefan Thumm und Oliver Horbach das Fest schon seit zehn Jahren organisiert.

Um die Speisen und Getränken über die Bauzäune bis zur Security kümmerten sich die drei Feuerwehrmänner bei den vergangenen Rosenmontagspartys. „Wir arbeiten da eine DIN-A4-Seiten-große Checkliste ab“, erzählt Danninger von den weitreichenden Planungen, um die man sich im Vorfeld kümmern muss.

Dennoch lenken die drei die Aufmerksamkeit eher auf die zahlreichen anderen Feuerwehrmänner, die bei der Organisation der Veranstaltung und beim Auf- und Abbau tatkräftig mithelfen: „Wir ziehen nur die Fäden im Hintergrund, mithelfen tun alle“, sagt Thumm angesichts des großen Arbeitsaufwands, der mit der Party jedes Jahr verbunden ist.

So bauten die Feuerwehrleute schon am Montag- und Dienstagabend auf, werden am morgigen Samstag noch einmal anrücken und am Montagmorgen „den letzten Feinschliff geben“, so Danninger.

Aus der Vergangenheit können sich die drei Organisatoren nur an positive Dinge erinnern: „Bis auf kleine Rangeleien, war es immer friedlich“, sagt Thumm zufrieden.

Auch in diesem Jahr sorgen wieder insgesamt sechs Sicherheitskräfte für friedliche Verhältnisse.

Am kommenden Montag ist zum Abschluss noch einmal einiges geboten: Draußen vor dem Marmorwerk werden Speisen und alkoholfreie Getränke angeboten und drinnen wurde der Turm zum DJ-Pult für DJ Dane und DJ Samson umfunktioniert, sodass die beiden von oben die Gäste mit guter Musik beschallen und mit den Lichtanlagen auch für beeindruckende, visuelle Effekte sorgen können. „Vom Musikstil haben wir alles, von Rock, Pop bis zu Ballermannhits“, verrät Danninger.

DJ Samson alias Jan Straub ist einer der Feuerwehrkameraden und mit DJ Dane alias Dirk Ruff legt ein ehemaliger Horber auf, der schon seit 2004 regelmäßig als DJ bei der Rosenmontagsparty mit dabei ist. Mit Ruff kommt jemand, der nicht erst seit gestern im DJ-Geschäft tätig und in Horb kein Unbekannter ist. Denn von 2006 bis 2011 versorgte er die Leute beim Mini-Rock-Festival Warm-up und der Aftershow-Party mit guter Musik. Aber auch zu zahlreichen Messepartys wurde Ruff unter anderem nach Mailand und Hamburg eingeladen. Für professionelles Personal ist also gesorgt.

Professionell gestaltet die Feuerwehr auch die Werbung für die alljährliche Party: Auf Facebook wird regelmäßig auf das große Event aufmerksam gemacht, sogar einen Trailer haben die Floriansjünger produziert. Mit epischer Musik wird der Aufbau im Zeitraffer und die anschließende Fete gezeigt.

Jetzt müssen nur noch genügend Horber und Fasnets-Begeisterte von außerhalb den Weg zur „Feuerwehrbar“ finden. Um 14 Uhr geht es los und „um 22 Uhr schließen sich die Tore“, sagt Stefan Thumm, denn damit schließt nach 25 Jahren ein ganzes Kapitel: Das Kapitel legendäre „Feuerwehrbar“.

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Erstellt:
24.02.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 13sec
zuletzt aktualisiert: 24.02.2017, 01:00 Uhr

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