Käfer könnten Problem werden

Forstbetriebsplan sieht 9800 Festmeter Einschlag für 2016 vor / Floß wird entfernt

Dieses Jahr ist der Sulzer Stadtwald von Borkenkäferschäden verschont geblieben. Ein heißes und feuchtes Frühjahr könnte jedoch Schwierigkeiten bereiten. Nächstes Jahr ist ein Einschlag von 9800 Festmetern vorgesehen. Für Neupflanzungen sind im Haushalt 2016 insgesamt 10620 Euro eingeplant.

02.12.2015

Von cristina priotto

Forstbetriebsplan sieht 9800 Festmeter Einschlag für 2016 vor / Floß wird entfernt

Sulz. Milder Winter, nasses Frühjahr und trockener Sommer: Beim Rückblick auf 2015 berichtete Forstdirektor Norbert Utzler dem Gemeinderat am Montag von den Wetterfolgen für den Stadtwald. Noch hat der Borkenkäfer keine großen Schäden hinterlassen, doch die hohen Vermehrungsraten lassen für 2016 nichts Gutes erwarten.

Auf dem Holzmarkt gab es gute konjunkturelle Rahmenbedingungen, allerdings verursachte Sturm „Niklas“ im zweiten Halbjahr 486 Festmeter Schadholz, was zu einer Preisreduzierung führte. Die Nachfrage nach Brennholz war hoch.

Planmäßig eingeschlagen wurden 8654 Festmeter, das Soll von 9424 Festmetern wird laut Utzler bis Ende des Jahre erreicht werden.

Der forstliche Betriebsplan für nächstes Jahr muss sich einer erwarteten deutlich schwierigeren Marktsituation anpassen, denn der Absatz von Schadhölzern wird den Marktverlauf bremsen. Zudem erwarten die Förster kritischen Frost.

Für 2016 ist ein Gesamteinschlag von 9800 Festmetern vorgesehen, davon 4460 Festmeter Stamm- und 1290 Festmeter Brennholz. Die Kosten von 55,92 Euro für Brennholz bewegen sich im unteren Drittel des Landesdurchschnitts.

An Neupflanzungen sind 400 Douglasien und 300 Spitzahorn sowie 900 Tannen im Vorbau geplant. Insgesamt wird sich der finanzielle Bedarf für neue Forstkulturen auf 10620 Euro belaufen.

Im Bereich Schutz werden aus städtischen Mitteln 7360 Euro in die Wildschadensverhütung, 10060 Euro in die Borkenkäferbekämpfung und 36420 Euro in die Jungbestandspflege investiert. Für die Wegeunterhaltung werden 46590 Euro benötigt. Neu gebaut wird ein Maschinenweg im Bergfelder „Katzensteig“ für 24000 Euro, außerdem benötigen die Waldarbeiter zur Sicherheit einen mechanischen Fällkeil für 900 Euro.

Bis Ende nächsten Jahres rechnet Norbert Utzler mit einem Überschuss von 140545 Euro.

Des Weiteren sprach Utzler das Floß an, das 2008 gebaut wurde und seither unterhalb des „Maienplatzes“ verrottet. Wegen des feuchten Standorts verfault das Holzkonstrukt und befindet sich in einem miserablen Zustand. Aus Sicht des Forsts sollte das Floß entfernt und auf keinen Fall wieder an derselben Stelle aufgebaut werden. Utzler rief den Kernstadtbeirat auf, sich dazu Gedanken zu machen.

Der Gemeinderat beschloss den Forstbetriebsplan einstimmig.

Aktueller Stand im Kartellrechtsverfahren:

Das Bundeskartellamt hat im Juli Kommunen den Nadelstammholzverkauf und die Fakturierung sowie nichtkostendeckende Angebote und die Erbringung forstlicher Tätigkeiten für Kommunal- und Privatwald über 100 Hektar untersagt.

Der Kreis Rottweil hat als Übergangslösung bis zur gerichtlichen Klärung beim Landratsamt eine kommunale Holzverkaufsstelle für Nadelstammholz eingerichtet, die die bisher kommunalen Aufgaben des Holzverkaufs übernehmen kann.

Einen Eigenbetrieb, wie von Lutz Strobel (CDU) vorgeschlagen, möchte Bürgermeister Gerd Hieber nicht gründen, solange das Rechtsverfahren läuft. Utzler empfahl, dies wenn, dann im Verbund mit anderen Kommunen zu machen.

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Erstellt:
02.12.2015, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 02.12.2015, 01:00 Uhr

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