Mister Ehrgeizig

Fußball: Kai Sieb von der SG Ahldorf-Mühlen hat sich trotz Problemen durchgesetzt

Es läuft die 24. Minute, als Mittelfeldmann Kai Sieb (23) den Ball von der Außenlinie in den Winkel des Empfinger Tors zum 1:1 für die SG Ahldorf-Mühlen ballert. Damit legte er am vergangenen Sonntag den Grundstein für das spätere Offensivfeuerwerk und den 6:1-Sieg seiner Mannschaft in der Fußball-Bezirksliga. Doch nicht nur aus dem Spiel heraus, auch bei Standards ist Sieb gefährlich. Auch so war er gegen Empfingen erfolgreich. Doch Sieb hatte auch schon oft mit Rückschlägen zu kämpfen.

27.09.2016

Von Florian Dürr

Dynamisch, ehrgeizig – und schnell : Kai Sieb (rechts) hier noch in der Kreisliga A2 gegen Marco Misol vom SV Leinstetten ist oft nur mit Fouls zu stoppen.Bild: Ulmer

Dynamisch, ehrgeizig – und schnell : Kai Sieb (rechts) hier noch in der Kreisliga A 2 gegen Marco Misol vom SV Leinstetten ist oft nur mit Fouls zu stoppen.Bild: Ulmer

Ahldorf. „Kai ist brutal ehrgeizig“, berichtet Timo Korherr, Pressesprecher der SG Ahldorf Mühlen. Und das mit dem „brutal“ ist nicht übertrieben, denn immer wieder hat SG-Eigengewächs Sieb mit Rückschlägen zu kämpfen, zeigt jedoch viel Ehrgeiz, um wieder auf den Platz zurückzukehren. Einmal war es ein Knorpelschaden im Knie, der ihn zu einer einjährigen Fußball-Pause zwang – und aktuell plagen ihn immer wieder Probleme im Sprunggelenk.

Doch Sieb kämpft sich immer wieder zurück, manchmal kickt er sogar unter Schmerzmitteln. „Ich muss schon oft auf die Zähne beißen“, erzählt Sieb, dem es auch seine Gegenspieler auf dem Platz nicht einfach machen. Denn Sieb ist schnell und so finden die gegnerischen Abwehrleute oft kein anderes Mittel, als ihn mit Fouls zu stoppen. „Wenn man offensiv spielt, bekommt man eben mehr auf die Socken“, lautet Siebs lapidarer Kommentar.

Nach solchen Fouls steht er wieder auf und legt sich den Ball zum Freistoß zurecht. Wenn er selbst von den Beinen geholt wurde, spornt es ihn an, den fälligen Freistoß selbst zu treten. Dabei denkt Sieb oft: „Den hau’ ich jetzt rein“, erzählt er. Seine Art, den Gegner sofort für das Foul zu bestrafen.

Die Freistöße sind, seit Tobias Schmollinger einmal wegen einer Rot-Sperre fehlte, eine seiner neuen Wunderwaffen. Besonders liegen ihm die Freistoß-Positionen von halblinks. Die kann Sieb dann als Rechtsfuß Richtung langes Eck schießen. Am vergangenen Wochenende gegen Empfingen war dann genau aus dieser Position ein Freistoß fällig und Sieb verwandelte mit einem Hammer-Schuss zum 5:1 für Ahldorf-Mühlen. Und auch wenn Schmollinger nun wieder selbst die Freistöße schießen könnte, sagt Sieb inzwischen manchmal: „Also Schmolli, ich schieß’ den!“ Streit gibt es deswegen nicht, da Schmollinger weiterhin für die Freistöße aus der zentralen Position zuständig sei, erzählt Sieb. Sieb muss aber auch zugeben: „Ich hoffe, dass ich jetzt öfter schießen darf.“

Aber auch aus dem Spiel heraus ist der rechte Flügelflitzer mit seinen Schüssen gefährlich. Wenn seine Mannschaft im Spiel mal einen Durchhänger hat, probiert es Sieb auch mal aus größeren Distanzen. „Ich habe einen guten Schuss“, sagt Sieb voller Selbstvertrauen. Dieses Selbstvertrauen hängt auch mit dem neuen Trainer der SG Ahldorf-Mühlen zusammen.

„Kai blüht unter dem neuen Trainer richtig auf“, erzählt Timo Korherr. Und tatsächlich fühlt sich Sieb, seit Andreas Hug die SG Ahldorf-Mühlen trainiert, richtig wohl. „Er redet viel mit mir und gibt mir gute Tipps“, verrät Sieb über den Coach. Außerdem gebe Hug ihm auch das nötige Vertrauen. So war Sieb zum Beispiel, obwohl er die vergangene Woche kein einziges Mal trainiert hatte, in der Startaufstellung am vergangenen Sonntag gesetzt. „Das gibt einem natürlich Selbstvertrauen“, sagt er.

Dennoch hat auch der selbstbewusste Sieb etwas an sich zu kritisieren: „Den letzten Ball muss ich sauberer spielen“, gibt er sich selbstkritisch. Wenn er von außen kommt, fehlt noch die 100-prozentige Konzentration für den letzten Pass zu seinen Mitspielern.

Auch wenn Sieb über den guten Start in die neue Runde zufrieden ist, zeigt er sich vorsichtig bei neuen Zielsetzungen, denn vor zwei Jahren haben er und seine Mannschaft ebenfalls eine gute Hinrunde gespielt, am Ende sind sie aber doch noch abgestiegen. „Freuen würde es mich, wenn wir am Ende weiter oben landen würden, doch jetzt zählt erst einmal der Nichtabstieg“, sagt Sieb bescheiden.

Der Steckbrief

Name: Kai Sieb

Geburtsdatum: 30. Oktober 1992

Beruf: Weiterbildung zum Maschinenbau-Techniker

Bisherige Vereine: SG Ahldorf-Mühlen

Position: Rechtes offensives Mittelfeld

Größter sportlicher Erfolg: Aufstieg in die Bezirksliga

Rechts-/Linksfuß: Rechtsfuß

Saisonziel: Klassenverbleib

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Erstellt:
27.09.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 48sec
zuletzt aktualisiert: 27.09.2016, 01:00 Uhr

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