Neue Herausforderung gefunden

Gabriele Schon verlässt nach 26 Jahren das „Taka-Tuka-Land“ Rohrdorf in Richtung Wendelsheim

Gabriele Schon verlässt Ende September den Rohrdorfer Kindergarten. Sie hat die Kinderinsel „Taka-Tuka-Land“ 26 Jahre lang geleitet. Nun sucht die 48-Jährige eine neue Herausforderung.

27.09.2016

Von Dunja Bernhard

Gabriele Schons neues Wirkungsfeld liegt in Rottenburg. Sie übernimmt die Leitung des katholischen Kindergartens in Wendelsheim.Bild: dun

Gabriele Schons neues Wirkungsfeld liegt in Rottenburg. Sie übernimmt die Leitung des katholischen Kindergartens in Wendelsheim.Bild: dun

Rohrdorf. Seit 26 Jahren arbeitete die Kindergartenleiterin Gabriele Schon in Eutingen und damit etwas länger als Bürgermeister Armin Jöchle. Die Gemeinde ist der Träger des Rohrdorfer Kindergartens. „Sie war immer sehr entgegen kommend“, sagt Schon. Dabei musste die 48-Jährige manchmal Überzeugungsarbeit leisten. Kritisch beäugt habe der Bürgermeister zunächst den kindergarteneigenen „Dreckberg“, den die Kinder nach Lust und Laune bearbeiten dürfen. „Er sieht halt nicht schön aus.“ Doch bei Schon stehen die Kinder stets im Mittelpunkt. Da gilt es auch mal elterliche Einwände zu entkräften. Nicht jede Mutter und jeder Vater sieht es gerne, wenn die Sprösslinge sich dreckig machen. „Ich versuche, die Eltern mitzunehmen“, sagt die Erzieherin.

Das war schon zu Beginn ihrer Tätigkeit in Rohrdorf so. Schon machte ihre Ausbildung auf der Liebfrauenhöhe, war für das Anerkennungsjahr in Stuttgart-Vaihingen und arbeitete zwei Jahre in Wurmlingen. 1990 übernahm sie die Leitung des damals noch eingruppigen Kindergartens in Rohrdorf. Ein Jahr später kam eine zweite Gruppe hinzu. 1998 bekam der Kindergarten ein eigenes Gebäude. „Die Kindergartenarbeit hat sich in der Zeit total verändert“, berichtet Schon. Die feste Gruppenstruktur wurde geöffnet. Statt einem festen Tagesprogramm zu folgen, ließen sich die Erzieherinnen auf Anstöße ein, die von den Kindern ausgingen. „Situationsansatz und offene Gruppen“ beschreibt Schon das Konzept, das „das Dorf spaltete“. Das sei ja wie in den Kinderhäusern in Berlin, fürchteten damals einige Rohrdorfer um die traditionelle Kindererziehung. Die Initiative für das neue Konzept sei von ihr ausgegangen, sagt Schon. „Ich war sehr motiviert.“ Das Kindergartenteam habe aber „super mitgemacht“.

Weitere Veränderungen in der Kinderbetreuung kamen mit den erweiterten Öffnungszeiten und der Aufnahme von Kindern unter drei Jahren hinzu. In Rohrdorf gibt es keine separate Krippe. Die Kleinen spielen mit den Großen zusammen. Sie können sich jedoch in abgetrennte Räume zurückziehen. Gegessen wird getrennt. Dann müssen die Großen nicht sitzen bleiben bis die Kleinen, die beim Essen noch länger brauchen, aufgegessen haben. „Die Umstände werden den Kindern angepasst nicht umgekehrt.“

Für 35 Kinder und acht Erzieherinnen war Schon in Rohrdorf zuständig. „Das habe ich jetzt abgegeben“, sagt sie beim gestrigen Gespräch in der Redaktion. Im Oktober tritt sie ihre neue Stelle als Leiterin des katholischen Kindergartens in Rottenburg-Wendelsheim an. Sie habe vor der Entscheidung gestanden, ob sie die Arbeit in Rohrdorf bis zur Rente weitermachen will oder noch einmal etwas anderes erleben möchte. „Über 50 wird es schwierig eine neue Stelle zu finden.“ Schon entschied sich für eine neue Herausforderung. Der Kindergarten in Wendelsheim hat vier Gruppen und ist unter kirchlicher Trägerschaft.

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Erstellt:
27.09.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 21sec
zuletzt aktualisiert: 27.09.2016, 01:00 Uhr

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