Naturschutz

Heinz Sielmanns Erbe lebt

Der Pionier des Tierfilms wäre heute 100 Jahre alt geworden. Eine Stiftung pflegt sein Vermächtnis.

02.06.2017

Von DPA

Oft mit Tier im Arm fotografiert: Der berühmte Naturfilmer Heinz Sielmann. Foto: dpa

Oft mit Tier im Arm fotografiert: Der berühmte Naturfilmer Heinz Sielmann. Foto: dpa

Duderstadt. „Ich bin ein zutiefst zufriedener Mensch, und das verdanke ich der Natur“, sagte Heinz Sielmann kurz vor seinem Tod 2006. Seine „Expeditionen ins Tierreich“ faszinierten über Jahrzehnte Millionen von Zuschauern, denen der Filmemacher die Berggorillas im Kongo oder die Riesenschildkröten auf den Galapagosinseln näherbrachte.

Heute wäre der Pionier des Tierfilms 100 Jahre alt geworden. Die Deutsche Post ehrt ihn mit einer Sonderbriefmarke, zahlreiche Veranstaltungen erinnern an ihn. Unter anderem wird im Museum für Naturkunde in Berlin die Ausstellung „Sielmann!“ eröffnet, die sein Vermächtnis vorstellt: Die Heinz Sielmann Stiftung verbindet Artenschutz mit Umweltbildung für Kinder und Jugendliche.

Gut Herbigshagen in Duderstadt ist Sitz der Stiftung. Hier lagern tausende Filmrollen, Sielmanns Werk wurde archiviert und digitalisiert. Außerdem ist das Natur-Erlebniszentrum an der Grenze zu Thüringen stets von Schülern bevölkert. In der Wohnung auf dem Gut hält sich die Witwe des Tierfilmers regelmäßig auf. Ihr Mann habe sich zum leidenschaftlichen Naturschützer entwickelt, sagt Inge Sielmann. Im Alter forderte er stets, die Natur nicht auszubeuten: „Wir müssen das Kapital schonen und von den Zinsen leben.“ Heinz Sielmann wurde 1917 in Rheydt geboren und wuchs in Ostpreußen auf. Er entdeckte seine Liebe zur Tier- und Pflanzenwelt und präsentierte als 21-Jähriger seinen ersten Film „Vögel über Haff und Wiesen“. Nach dem Zweiten Weltkrieg feierte der Verhaltensforscher und Biologe große Erfolge im Kino.

Das NDR Fernsehen zeigt am 7. Juni um 20.15 Uhr die Dokumentation „Heinz Sielmann – Der Tierfilm-Pionier wird 100!“. Inge Sielmann erinnert sich in der Doku auch an ihren Sohn. Stephan Sielmann verunglückte im Alter von 24 Jahren bei einer gemeinsamen Expedition in Kenia tödlich – der größte Schicksalsschlag im Leben von Heinz Sielmann und seiner Frau. dpa

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Erstellt:
02.06.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 54sec
zuletzt aktualisiert: 02.06.2017, 06:00 Uhr

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