Kinderbetreuung

Hier sind sie Kind, hier dürfen sie’s sein

Die Zahl der in Rohrdorf lebenden Kleinkinder ist seit 2013 leicht gesunken. Trotzdem besteht eine Krabbelgruppe im kleinsten Ort der Gemeinde Eutingen.

22.02.2017

Von Alexandra Feinler

Katharina Schweizer (von links) mit ihrer Leonie sowie Kerstin Roßbach und Tim besuchen diese Woche die Krabbelgruppe in Rohrdorf.Bild: Feinler

Katharina Schweizer (von links) mit ihrer Leonie sowie Kerstin Roßbach und Tim besuchen diese Woche die Krabbelgruppe in Rohrdorf.Bild: Feinler

Lebten 2013 noch zehn Kinder im Alter von 0 bis drei Jahren in Rohrdorf, sind es im vergangenen Jahr noch sieben gewesen. Die Geburtenzahl ist leicht rückgängig, genau wie in der Gesamtgemeinde. Diese hatte 2014 noch 60 Kinder und im vergangenen Jahr noch 52 Kinder im Alter von 0 bis drei Jahren.

Am Angebot für Kleinkinder wird aber festgehalten, was die Krabbelgruppe in Rohrdorf zeigt. Sie besteht aktuell aus vier Kindern mit Eltern. „Wir haben noch Kapazität“, erklärt Kerstin Roßbach, die nun einen Aufruf gestartet hat. Sie kenne zahlreiche Rohrdorfer, die daran teilnehmen könnten. „Sie sind alle eingeladen“, erklärt sie.

Programm gibt es keines

Die Krabbelgruppe trifft sich immer dienstags von 9 bis 10.30 Uhr im Mehrzweckraum des Taka-Tuka-Lands Rohrdorf. Gebühren werden keine erhoben und es gebe auch kein Programm. Im Kreis treffen sich die Teilnehmer zur Begrüßung. „Hallo, wer ist denn heute da?“, singen dieses Mal Katharina Schweizer und Kerstin Roßbach. Leonie Schweizer und Tim Roßbach hören gespannt zu und machen die Bewegungen mit. Sie drehen sich im Kreis, legen sich auf
den Boden und winken sich zu. „Sollen wir noch ein Lied singen?“, fragen die beiden Mamas ihre Kinder. Diese nicken, weshalb das Krokodillied angestimmt wird.

Mit Fingerübungen wird den Kleinen spielerisch gezeigt, wie sich ein Krokodil bewegt. Bei den „zwei Wackelmützen“ werden ebenfalls Gesang und Bewegung kombiniert. Nach der kleinen Muntermachrunde folgt das Miteinanderspielen.

KAB unterstützt finanziell

Der Raum wird von der Gemeinde Eutingen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Spielsachen wie eine Spielküche, Duplos und eine Werkbank hat die Vorgängergruppe angeschafft. Die Katholische Erwachsenenbildung Horb unterstützt die Gruppe finanziell. Mit diesem Geld hat die Gruppe eine neue Holzküche angeschafft. „Die bisherige war einfach in die Jahre gekommen“, sagt Roßbach und zeigt auf eine Schachtel, in der sich zahlreiche Spielsachen finden. Tim räumt alles aus und legt das Besteck
in die Halterung der neuen Küche. Der Zweijährige will den Ofen öffnen und Töpfe hineinschieben, doch dieser klemmt noch etwas.

Die Mamas sitzen direkt neben ihren Kindern und können so mithelfen. Dann müssen sie aber wieder aus dem Weg gehen, denn Leonie und Tim erkunden nun die Neuheit. „Ich finde die Krabbelgruppe wichtig, weil man hier leicht Kontakte knüpfen kann“, erklärt Kerstin Roßbach. Sie ist mit ihrer Tochter Marie bereits vor rund dreieinhalb Jahren hergekommen. Als Zugezogene sei sie leicht integriert worden. Dazu komme, dass die jüngeren Kinder sehr schnell von den größeren lernen
würden. „Es profitiert also jeder von der Krabbelgruppe“, sagt sie. Soziale Kompetenzen werden weitergegeben und die Kinder auf die Kindergartenzeit vorbereitet.

Heute steht eines der wichtigsten Themen an: Teilen. Denn die neue Spielküche will natürlich jeder genau unter die Lupe nehmen und ausprobieren. Leonie und Tim kommen sich aber nicht in die Quere, denn viele Dinge gibt es doppelt und falls nicht, wird ausgetauscht.

Zuwachs gewünscht

In so einem kleinen Kreis ist das möglich, wissen auch die Mütter. „Als ich dazukam, waren wir schon einige mehr“, meint Kerstin Roßbach, dass die Zahl der Kinder mit Eltern abgenommen habe. „Es gibt in Rohrdorf aber einige mehr. Warum die nicht kommen, wissen wir nicht“, wünschen sich die Eltern Gruppenzuwachs. Dann wären auch andere Spiele möglich. „Wir können aus Matten eine Höhle bauen oder turnen, aber zu zweit lohnt sich das nicht“, erklärt Roßbach. Vor allem in Krankheitszeiten fallen manchmal Teilnehmer aus. Mitmachen könne jeder, der ein Kind im Alter von sechs Monaten habe, aber auch schon früher könnte darüber nachgedacht werden.

Zum Artikel

Erstellt:
22.02.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 49sec
zuletzt aktualisiert: 22.02.2017, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Prost Mahlzeit
Sie interessieren sich für gutes und gesundes Essen und Trinken in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald? Sie wollen immer über regionale Gastronomie und lokale Produzenten informiert sein? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Prost Mahlzeit!