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Katz und Hund vor Auswirkungen der Sommerhitze bewahren

Hitze im Fell: Wie Hund und Katze stressfrei und wohlbehalten durch den Sommer kommen

Das Haustier ist bekanntermaßen mehr als nur ein Tier, das im eigenen Haushalt gehegt und gepflegt wird. Besonders Hund und Katz sind im 21. Jahrhundert feste Familienmitglieder und Sozialpartner, die oft im Bett oder auf der Couch ihren angestammten Platz haben. Wer der „bessere“ Mitbewohner ist, darüber streiten sich die Geister von Hund- und Katzenfreunden. Hinsichtlich der Pflege stellen in jedem Fall beide Vierbeiner ihre Ansprüche und zur Sommerzeit sollten diese vor zu starker schädlicher UV-Strahlung geschützt werden. Aber wie kommen die Vierbeiner ohne Stress und Unwohlsein durch die Hitze?

24.06.2016

Von O. Besslich

Sommerzeit ist Outdoor-Zeit: Damit die Hitze dem Wohlbefinden von Hund und Katze nicht in die Quere kommt, ist tiergerechter Hitzeschutz wichtig. / © vvvita – fotolia.com (#64432683)

Sommerzeit ist Outdoor-Zeit: Damit die Hitze dem Wohlbefinden von Hund und Katze nicht in die Quere kommt, ist tiergerechter Hitzeschutz wichtig. / © vvvita – fotolia.com (#64432683)

Wie unterschiedlich sind Hund und Katz wirklich?

Die „Eigenschaft“ ein Haustier zu sein, ist wohl fast die einzige Gemeinsamkeit, die Hund und Katze haben – jedenfalls, wenn einigen Hunde- und Katzenfreunden Glauben geschenkt wird. Klar ist, dass es in Deutschland etwa 12 Millionen Samtpfoten und circa sieben Millionen Spürnasen gibt, die Haus oder Wohnung mit Zweibeinern teilen. Die Überzahl an Katzenhaushalten ist jedoch nicht zwangsläufig ein Kennzeichen dafür, dass die Deutschen eher zu den Katzenfreunden zählen. Ein Grund könnte sein, dass Hunde mehr Zeit und Geld brauchen, denn der Vierbeiner muss mehrmals am Tag Gassi geführt werden und Hunde- sowie Haftpflichtversicherung sind zu bezahlen. Die meisten vermeintlich streitbaren Unterschiede haben sich Hunde- und Katzenfreunde mit den Jahren vor allem selbst zurecht gelegt. Während diese Schlagabtäusche um unterschiedliches Sozialverhalten, Fähigkeiten oder Intelligenz natürlich rein subjektiver Art sind, sieht es mit den Meinungen zur Pflege und Methoden zum Erhalt der Gesundheit anders aus. Auch was die Rassen angeht, gibt es durchaus bestimmte Charakterunterschiede, die unter anderem den Hundekauf beeinflussen.

 

In einem Punkt sind sich aber wohl Hunde- als auch Katzenfreunde einig: Die Fürsorge und das tierische Wohlbefinden, sind immer zu gewährleisten und weder die Fürsorge für Hund noch für Katz, ist zu unterschätzen. Zudem zeigen nachfolgende Pflege- und Gesundheitstipps für den Sommer, dass Hunde und Katzen sich in ihren Bedürfnissen durchaus ähneln und gar nicht so verschieden sind. Doch was können Besitzer tun, damit sich die Tiere auch in der wärmsten Zeit des Jahres wohl fühlen?

 

Hitzeschutz für Fell – Tierische Körpflege im Sommer

 

Hund:

Das Fell ist in seiner Funktion als Wärmespender zwar durchaus eine zusätzliche Last in der Sommerzeit, aber das heißt nicht, dass dieses bis auf die Haut runter geschert werden muss. Wird das Deckhaar zu stark gekürzt, ist die Haut stärker der Belastung von UV-Strahlung ausgesetzt und die Unterwolle, welche einer ausreichenden Hautbelüftung im Weg steht, bleibt oft noch zurück. Bei langhaarigen Hunden wie dem Bobtail, können die Haare jedoch leicht getrimmt werden und Hunden, die viel Unterwolle besitzen – z.B. der Labrador – wird mit einer Ausdünnung und Entfernung der Unterwolle Erleichterung verschafft. Denn nicht die Länge des Fells, sondern die freie Luftzirkulation zwischen Haut und Fell ist gerade im Sommer wichtig.

 

Katze:

Durch das Lecken ihres Fells verschaffen sich Katzen meist schon selbst ein wenig Erleichterung vor der Hitze. Zur Sommerzeit verlieren Katzen zwar auch ganz von alleine Fell, aber dennoch kann dieser Prozess beschleunigt werden. Dafür die Samtpfoten mit täglichen Bürstenstrichen unterstützen – dies beugt zudem der Bildung von Haarballen vor. Weitere hilfreiche Tipps von Katzenfreunden zeigen, wie die Fell- und Körperkühlung zusätzlich unterstützt werden kann.

 

Maßnahmen gegen schädliche Hitze: UV-Schutz gegen juckende Stellen und Überhitzung

Hellhäutige Hunde sowie weiße Katzen reagieren ebenso wie hellhäutige Menschen sehr empfindlich auf ultraviolette Strahlen. Schnell kann es zur Hautreizung kommen, die den Vierbeiner zum Kratzen animieren und oft eitrige, entzündete Hautstellen und auf Dauer sogar Hautkrebs verursachen. Besonders empfindlich reagiert zum Beispiel die Haut von Dalmatinern, Beagles, weißen Bulldoggen oder Boxern. Bei den Katzen sind Rassen mit heller Fellfarbe, heller Nase oder ohne schützendes Fell (Nacktkatze) besonders gefährdet. Gerade die Hautstellen mit nur wenig Fell – an der Nase, den Lefzen, den Ohren, um die Leistengegend und am Bauch – sind bei längeren Aufenthalten in der Sommersonne schnell gereizt.

 

Um den vierbeinigen Freund zu schützen, freiliegende Hautstellen mit einer Sonnencreme schützen. Bei der Creme sind die Inhaltsstoffe zu beachten, denn nicht jeder menschliche Sonnenschutz ist auch für das Tier geeignet. Die Schutzcreme sollte frei von Parfüm, Farbstoffen, Silikonen und Para-Aminobenzoesäure sein sowie UV-A- und UV-B-Strahlung abschirmen. Die genannten Inhaltsstoffe können beim Hund allergische Reaktionen hervorrufen oder sogar für eine Vergiftung sorgen. Besonders milde Cremes sind zum Beispiel solche für Babys oder zinkoxidhaltige. Auch milde Lippenpflegestifte mit UV-Schutz eignen sich.

 

Wie macht sich ein Hitzschlag bemerkbar?

Sonnencreme und Fellpflege schützen aber nicht vor einem Hitzschlag. Dieser kann schnell passieren, wenn die Tiere keine Ausweichmöglichkeiten auf ein schattiges Plätzchen haben oder zu lange im warmen Auto zurückbleiben. Doch wie macht sich der Hitzschlag bei Hund und Katze bemerkbar?

 

Anzeichen für eine Überhitzung machen sich unter anderem durch starkes Hecheln, schnellen Herzschlag oder eine apathische Bauchlage des Tiers bemerkbar. Die Schleimhäute sind meist blass oder beim Hund ebenso wie die Zunge stark gerötet. Auch Erbrechen und plötzlich auftretender blutiger Durchfall sind Anzeichen. Besonders empfindliche Hunderassen sind nach dem Verband des Deutschen Hundewesens die sogenannten brachycephale Hunderassen wie Mops, Pekinse oder französische Bulldogge. Diese besitzen kleine, verengte Nasenlöcher und haben im Gegensatz zu anderen Hunderassen eine geringere Nasenschleimhautoberfläche – dies erschwert ihnen die Wärmeregulierung über das Hecheln. Feuchte Tücher und Kompressen sorgen für Temperaturregulierung, jedoch ist dennoch schnellstmöglich der Arzt aufzusuchen, der das Tier unter anderem mit Infusionen aufpäppeln kann.

 

Wohlbefinden im Outdoor-Bereich

Die wohl einfachste Maßnahme, um einen Hitzschlag zu vermeiden, ist dafür zu sorgen, dass Hund und Katze weder längere Zeit auf Flächen liegen, die sich schnell erhitzen – z.B. Asphalt –, oder sich in der prallen Sonne aufhalten. Um den Tieren dennoch die Möglichkeit zu geben, sich um das Haus zu bewegen, sollten die Outdoorbereiche kühlend und schützend gestaltet sein.

Sichere Balkonausstattung für die Kletterkünstler auf Samtpfoten

© DoraZett – fotolia.com (#81189638)

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Ob Freigänger oder Stubentiger, der Balkon bietet sich für einen kurzen Katzenausflug ins Freie an. Damit die Gesundheit der Katze nicht gefährdet wird, ist der Balkon in jedem Fall mit einem speziellen Katzennetz abzusichern. Die Maschen des Netzes sollten auf keinen Fall zu groß sein, denn Katzen sich für ihre Wendigkeit bekannt und schnell einmal mit dem Kopf durch das Netzt geschlüpft. Zur Absicherung von Katzenbabys und besonders schlanken Katzen Maschen bis maximal drei Zentimeter Weite und für ausgewachsene Stubentiger eine Maschenweite von höchstens fünf Zentimetern wählen. Damit das Netz beständig bleibt, ist auf das Material zu achten. Dieses muss gegenüber Witterungsverhältnissen wie UV-Strahlung resistent sein und bei Nylon- oder Polypropylenverarbeitung in etwa ist eine Mindestnetzstärke von circa 1,0 Millimetern besitzen.

 

Wer keinen Balkon hat, kann auf einen speziellen „Fensterbalkon“ zurückgreifen. Dieser ist ein mit Netz abgesicherter Kasten, der an die Fenstergröße angepasst wird und zudem an den Seiten mit Plexiglas ausstattbar ist. Vor Montage des Fenster- oder Balkonnetzes sollte sich aber beim Vermieter erkundigt werden, ob dieser eine katzengerechte Balkonumgestaltung erlaubt. Denn oft stellt die Befestigung mit Dübeln und Haken in der Hauswand, einen meist nicht gern gesehenen Eingriff in die Bausubstanz dar.

 

Wohlfühlatmosphäre mit Pflanzen und Katzenpool schaffen

Auf dem „Katzenbalkon“ können Grünpflanzen nicht nur für Schattenplätze sorgen, die die Katze vor Überhitzung schützen, sondern auch für Knabberspaß. Jedoch eignen sich noch längst nicht alle Pflanzen, die sonst auf dem Balkon zu finden sind, auch zum Verzehr. Für die Begrünung eignet sich vor allem Katzengras, wobei darauf zu achten ist, dass dieses ungespritzt ist und möglichst aus einem kontrollierten Gewächshaus stammt. Es besteht zudem die Möglichkeit, Katzengras selbst anzupflanzen. Bei den Katzengräsern gibt es weichere (z.B. Weizenkeimgras) und festere Gräser (z.B. Zwerg-Zyperngras), die verschiedenen „Knabbervorlieben“ entsprechen. Neben dem Beschäftigungscharakter, hat das Gras positive Auswirkungen auf die Verdauung der Katze. Diese wird angeregt und der Grasverzehr sorgt dafür, dass die Katze unangenehm, im Magen liegende Haarballen leichter herauswürgen kann. Weitere ungiftige Pflanzen für den Balkon sind Katzenminze, welche auf das Tier eine betörende sowie beruhigende Wirkung haben kann, sowie duftende Kräuter (z.B. Lavendel, Salbei oder Thymian).

 

Zur kleinen Erfrischung für Zwischendurch können auch die weniger wasserfreudigen Katzen mit einem speziellen Katzenpool auf dem Balkon animiert werden. Dieser ist klein dimensioniert und so besteht nicht „die Gefahr“, dass die Katze tauchen geht. Zum Pool gehören Wasserspielzeuge, die die Katze herausfischen kann und zudem sorgt ein glitzernder Boden für Neugierde. Für Abkühlung können zudem ein kleines Katzenhaus oder eine schattige Aussichtsplattform – zum Beispiel in Form eines Holzbretts – auf dem Balkon sorgen.

 

Hundevergnügen: Entspannter und erfrischender Spaß im Garten

© Lars Sander – fotolia.com (#88764169)

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Damit der Vierbeiner nicht laufen geht, reicht oft eine Umzäunung des Grundstücks, welche an die Größe beziehungsweise die Sprunghöhe des Hundes anzupassen ist. Für wohlige Atmosphäre sorgen schattige Plätze und Untergründe, die abzuschirmen sind (z.B. Fliesen oder Laminat). Auf jeden Untergrund können zudem kühlende Hundedecken ausgelegt werden, die ähnlich wie ein kühlendes Halsband funktionieren. Halsband oder Decke geben dem Hund nach kurzem Eintauchen in kaltes Wasser Kühlung beim Entspannen und Spielen in der Sommerhitze.

 

Für die Wasserratten unter den Hunden, zu denen zum Beispiel Labradore oder Retriever gehören, kann zur Erfrischung ein Hundepool im Garten aufgestellt werden, den es in runder, ovaler oder eckiger Form sowie in verschiedenen Größen gibt. Wagt der Vierbeiner den Sprung in den „menschlichen“ Pool, kann ihm der Ausstieg durch eine Hunderampe erleichtert werden.

 

Allgemeine Hinweise für einen sicheren und hundegerechten Garten

• Keine giftigen Pflanzen wie Narzissen, Efeu, Krokus oder Hortensie.

• Verzicht auf Chemikalien im Gartenteich und zur Bekämpfung von Schädlingen. Für den Hund ungiftige Alternativen sind z.B. Schnecken oder Brennnesseljauche.

• Zur Abzäunung keinen Stacheldraht verwenden.

• Natürliche Düngung mit Komposterde anstelle von Kunstdünger.

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Erstellt:
24.06.2016, 09:45 Uhr
Lesedauer: ca. 5min 46sec
zuletzt aktualisiert: 24.06.2016, 09:45 Uhr

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