Hochwertigen Lebensraum pflegen

Bei diesem Pflegeeinsatz bekommt der Nabu hochkarätige und hoffentlich auch tatkräftige Unterstützung aus der Landespolitik: Norbert Beck, CDU-Landtagsabgeordneter, und Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium, haben sich angekündigt, um beim Landschaftspflegeeinsatz auf der Mühringer Wacholderheide mitzuhelfen.

Sie wollen sich an diesem Samstag über die ehrenamtliche Landschaftspflege vor Ort informieren und gleichzeitig auch für diese werben. Die Mühringer Wacholderheide liegt an einem südwestexponierten Muschelkalkhang im Landschaftsschutzgebiet oberhalb Mühringens, von Nordstetten her kommend links oben, bevor die Straße in den Wald eintaucht. Der magere mit Wacholdern durchsetzte Halbtrockenrasen bietet zahlreichen auch inzwischen selten gewordenen Arten Lebensraum.

Heimat für Insekten und mehr

Die Wacholderheide ist eine historische Kulturlandschaft, die aus Beweidung mit Wanderschafherden entstanden ist. Schafe fressen Gras und Kräuter, aber sie verbeißen keine Wacholder, weshalb sich diese konkurrenzlos stark verbreiten konnten. Die Schäfer stachen mit der Schippe an ihrem Schäferstock die jungen Wacholder immer wieder aus, um die übermäßige Ausbreitung zu verhindern. So konnte sich eine artenreiche Wacholderheide entwickeln, ein hochwertiger Lebensraum für Insekten-, Vögel und Kleinsäuger.

Die Wanderschäferei von damals mit weit umherwandernden Schafherden gibt es heute so nicht mehr. Deshalb ist es zum Erhalt der hier vorhandenen ökologisch besonders wichtigen Pflanzengesellschaften von hoher Bedeutung, dass die Flächen regelmäßig gemäht und abgeräumt werden. So wird einem Zuwachsen des Halbtrockenrasens entgegengewirkt, gleichzeitig wird durch den Abtransport des Schnittguts eine Düngung des Bodens vermieden, so dass der Boden nährstoffärmer wird, was für den Erhalt der Artenvielfalt des Gebietes wichtig ist.

Austausch im Anschluss möglich

Die Nabu Gruppe Horb und die interessierten Helfer treffen sich mit den Politikern um 9 Uhr am Naturschutzhaus in Horb zur gemeinsamen Abfahrt. Ortskundige Helfer können auch direkt zur Wacholderheide kommen, wo die Gruppen etwa um 9.15 Uhr eintreffen werden. Im Anschluss an das Abbrechen der Wacholderheide findet dann gegen 12 Uhr das traditionelle Vesper für die Helfer statt.

Dabei besteht die Gelegenheit, sich mit den Gästen über Naturschutzthemen auszutauschen. Der Einsatz findet bei jedem Wetter statt. Alle interessierten Bürger sind zu diesem besonderen Pflegeeinsatz eingeladen.