Ammerbuch

Hoffnungslose Seelen

In seiner Fronleichnamspredigt hat Bischof Gebhard Fürst zur Notwendigkeit uneigennütziger Hilfe für Afrika Stellung genommen (Rottenburger Seite, 16. Juni). Gregor Julien Straube hat dies in einem Leserbrief kommentiert (22. Juni).

29.06.2017

Von Roland Fakler, Ammerbuch

Selbstverständlich macht Herr Straube gute und hilfreiche Vorschläge, um die Lage der Afrikaner zu verbessern, aber: Die Erde erträgt nicht beliebig viele Menschen. Diese simple Wahrheit scheint nicht bis zu den Verantwortlichen der katholischen Kirche durchzudringen.

Die Probleme Afrikas lassen sich heute nicht mehr nur auf den Kolonialismus der Europäer und ihre heutige Wirtschaftspolitik schieben, sondern auf korrupte Regierungen – wie ihr Bericht über Präsident Zuma vom 22. Juni sehr überzeugend belegt –, und auf ein ungebremstes Bevölkerungswachstum, das nicht zuletzt dem Einfluss der katholischen Kirche zu verdanken ist. Sie wettert immer noch gegen Pille und Kondome und wundert sich über die vielen hungrigen Babys, die dabei herauskommen.

Da nicht zu erwarten ist, dass sich die politischen und ökonomischen Verhältnisse in Afrika bald ändern werden, wird damit eine „Flüchtlingsexplosion“ ungeheuren Ausmaßes vorbereitet. Wo sollten diese vielen jungen Menschen hin, denen ihre „geliebten“ Diktatoren alle Chancen rauben und die die scheinbar paradiesischen Verhältnisse in Europa sehen?

Das Verhängnisvolle ist, dass es dieser Kirche, wie dem Islam, mit dem sie jetzt so gerne zusammenarbeitet, nicht darum geht, irdische Probleme zu lösen, sondern möglichst viele hoffnungslose Seelen auf ein jenseitiges Paradies zu vertrösten.

Zum Artikel

Erstellt:
29.06.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 29.06.2017, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Aus diesem Ressort