Horber Airbus A380 gelandet

Ein Objekt komplett aus Stahl mit zwei Ein- und Ausgängen sei ihm da vor zwei Jahren zur Rundumerneuerung übergeben worden, sagte Architekt Christoph Kreidler, der gestern Abend bei der Wiedereröffnung des Kreissparkassen-Kundencenters an der Horber Dammstraße meinte: „Von der Konstellation her war klar: Das muss ein Flugzeug sein.“

Innerhalb eines Jahres wurde die sprichwörtliche Alte Ju wieder komplett flott gemacht und landete, zweigeschossig und mit Lounge, punktgenau gestern Nachmittag als Airbus A 380 wieder im Horber Neckartal. Was Kreidler zusammen mit unzähligen eifrigen und fleißigen Handwerkern und in Abstimmung mit seinem Auftraggeber, der Kreissparkasse Freudenstadt, daraus gemacht haben, können sich die rund 16 000 Kunden der Bank am heutigen Samstag selbst in aller Ruhe anschauen. Von 11 bis 17 Uhr ist Tag der offenen Tür mit Aktionen für Kinder und Jugendliche.

Gestern Abend war die offizielle Eröffnung für die geladenen Gäste, und nachdem die Big-Band der Städtischen Musikschule Horb passend zu den Emotionen des Abends James Browns „I feel good“ zu Ende gespielt hatte, eröffnete Landrat Dr. Klaus Michael Rückert den Reigen der Redner. Er betonte, dass die gewählten Fotos aus Horb im Gebäude nicht Zufall, sondern Absicht seien; Sinnbild für die enge Verbindung zur Stadt sollen sie sein, ein Symbol für die persönliche Kontaktaufnahme im neuen Beratungscenter, das Rückert als „sehr gut“ gelungen bezeichnete.

Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger nahm das Bild vom Foto auf, und fand es richtig gut, „wenn die Kunden kommen, aus der Stadtsilhouette ihr Geld holen, sich dann umdrehen und es dort dann wieder ausgeben“. Der Hintergrund dazu: Die Bankautomaten sind eingebettet in eine großformatige, von SÜDWEST PRESSE-Fotograf Karl-Heinz Kuball aufgenommene und kunstvoll weiterentwickelte Horber Stadtsilhouette.

Ansonsten war Rosenberger der Überzeugung, dass jeder, der die neu gestalteten Räume betreten hat, den „Wow-Effekt“ zu spüren bekommen habe. Von außen sieht das im Jahr 1975 eingeweihte Gebäude praktisch aus wie vor der Sanierung, sieht man einmal vom Eingangsbereich ab. Innen aber ist alles neu und, wie es Sparkassendirektor Uwe Braun ausdrückte, kaum wiederzuerkennen: „Dunkles ins Hellem, Enges ist Weitem, Graues ist Rotem gewichen.“

Braun wollte das Investment als Bekenntnis zum Standort Horb verstanden wissen und betonte das Service-Potenzial in der „schönsten Sparkassen-Geschäftsstelle im Landkreis“, vor allem verkörpert durch die mehr als 40 „motivierten und kompetenten Mitarbeiter“ des Beratungscenters.

Dieses ist entstanden in einer ziemlich exakt einjährigen Zeit des Umbaus, den man, so Architekt Kreidler, in einem sehr engen Zeitkorridor und dazu noch so Kunden- und Mitarbeiter-freundlich wie möglich umzusetzen versucht habe. Herausgekommen ist eine offene, helle Kundenhalle, geprägt von bewusst unterschiedlich
großen und unterschiedlich hoch hängenden runden Leuchten, kombiniert mit dem typischen Sparkassen-Rot in dem bewusst offen und doch diskret gestalteten Ambiente, das sich einst „Schalterhalle“ nannte.

Dass Christoph Kreidler stets die Ruhe bewahrt habe, wusste mehr als viele andere Marktdirektor Dominik Rakoczy zu schätzen. Schon gestern Nachmittag sei alles so gewesen, wie es sein sollte. Handwerker, beteiligte Firmen, die Kunden und vor allem die Kollegen, die unter den erschwerten Bedingungen der Bauarbeiten ein Jahr lang klarkommen mussten, bezog Rakoczy wie praktisch alle seine Vorredner in seinen Dank ein – um dann am Ende das Flugzeug-Bild aus Christoph Kreidlers Rede aufzunehmen: „Wenn Sie sicher fliegen wollen, kann ich Ihnen nur empfehlen, sich von unseren Mitarbeitern beraten zu lassen.“