Hüttenkonzept

Hüttenrückbau zeitigt erste Ergebnisse

Die Waldhütten-Planung der Stadt Freudenstadt ist keine Papier-Akte für die Schublade. Sie greift hie und da in Bestehendes ein. Vor kurzem ereilte die Riehlhütte das ihr bestimmte Schicksal.

13.11.2017

Von Siegfried Schmidt

Die frühere Riehlhütte am Kienberg. Holzbaulich leicht lädiert schon, aber ordentlich aufgeräumt.

Die frühere Riehlhütte am Kienberg. Holzbaulich leicht lädiert schon, aber ordentlich aufgeräumt.

Schade, wirklich jammerschade um die eigentlich malerisch ausgebildete Rundhütte oberhalb der „Waldlust“ im Waldsaum am Übergang zur Kienberg-Offenfläche. Vor wenigen Wochen wurde das Unterstands-Häuschen Stütze um Stütze, Brett um Brett abgebaut. Bis auf die Bodenstandplatte ist die Hütte verschwunden – ein Aktionskapitel des städtischen Hüttenkonzepts. Der Riehlhütten-Standort liegt im Revier von Förster Sascha Frank. In seinem Zuständigkeitsbezirk sind insgesamt drei Hütten als verzichtbar und abzubauen vorgesehen.

Im Falle der charakteristischen Achteck-Hütte am Ausgang des Oberen Palmenwaldwegs haben für Sascha Frank aber die dort wiederholt anzutreffenden unhaltbaren Zustände und wüsten Vorkommnisse den Ausschlag für den Abriss gegeben. So etwas habe er in seiner Laufbahn noch nie gesehen, schildert der Förster, noch immer leicht empört, seine Beobachtungen: Müll und Hinterlassenschaften, zerschlagene Flaschen und ein liegen gelassenes angebrochenes Bierfass, immer wieder eine Feuerstelle auf dem Hüttenboden, wild verstreute private Habseligkeiten – die „absolute Verwüstung“ habe während des Sommers dort häufiger geherrscht. Einen halben Tag hätten seine Arbeiter mitunter aufräumen müssen. Dass die Riehlhütte gern besuchter Fluchtpunkt und Feierstätte für rabaukige Jugendliche war und dem Treiben dort offenbar niemand Einhalt zu gebieten wusste, hat für Sascha Frank „das Fass zum Überlaufen gebracht“. Auch wenn er mitunter nachts vorbeifuhr und kontrollierte, die wüsten Gelage nahmen kein Ende und wurden auch nicht ziviler. An warmen Sommernachmittagen oder Abenden war die Hütte Schauplatz lärmiger Zusammenkünfte. Von Seiten des Denkmalvereins, der die Hotelhanggärten Waldlust und Salem dort betreut und kultiviert, hätte man gerne der lauschigen Hütte noch eine Chance gegeben. Nun hat der Verein eine Petition eingereicht, wenigsten den Sandstein-befestigten Podestplatz zu erhalten. Für sinnvolle weitere Verwendung.

Die Restfundamente der Riehlhütte. Die Forstarbeiter haben beim Abtragen ganze Arbeit geleistet.

Die Restfundamente der Riehlhütte. Die Forstarbeiter haben beim Abtragen ganze Arbeit geleistet.