Horb

Im vierten und letzten Teil unserer Serie „Junge Forscher“ stellen wir Niclas Wiebe (17), Schüler am

25.03.2017

Von Florian Dürr

Im vierten und letzten Teil unserer Serie „Junge Forscher“ stellen wir Niclas Wiebe (17), Schüler am

Im vierten und letzten Teil unserer Serie „Junge Forscher“ stellen wir Niclas Wiebe (17), Schüler am Technischen Gymnasium Horb, mit seinem Projekt „Translatorische Beschleunigungsmessung mittels Interferometrie“ vor. Das klingt nicht nur kompliziert, sondern das ist es auch. Der erste Gedanke des jungen Forschers war es, zu versuchen, das Piezo-Rohr eines Flugzeugs, das die Geschwindigkeit relativ zur Luft misst, zu ersetzen.

Sogar ein Professor aus Cambridge, der auch als Juror beim „Jugend forscht“-Wettbewerb vorsaß, unterschätzte laut Wiebe die Komplexität des Themas: „Der Juror hat die Theorie, auf der mein Projekt basiert, nicht gelesen“, erzählt Wiebe, der aus dem Wettbewerb ausschied. „Ich hatte das Gefühl, dass das direkt abgestempelt wurde – nach dem Motto der kommt eh nicht weiter“, sagt der 17-Jährige enttäuscht über sein Ausscheiden.

Denn hinter seinem Projekt steckt jede Menge Arbeit: Wiebe verbrachte oft mehrere Stunden im Jugendforschungszentrum in Nagold und widmete sich auch zu Hause seinem Projekt, dessen theoretische Grundlage, überaus anspruchsvoll sei. Deshalb hat er auch manchmal Klausuren vernachlässigt, weil er in sein Projekt so viel Zeit investieren musste.

Am Ende musste sich der junge Forscher mit einem „Trostpreis“, wie er es formulierte, begnügen: Wiebe wurde mit dem Innovationspreis für eine gut ausbaufähige Idee der IHK Nordschwarzwald ausgezeichnet. Zufrieden geben will sich der 17-Jährige aber nicht, denn er hat Großes vor und will sein Projekt weiter vorantreiben.

Der Professor aus Cambridge hat den jungen Forscher nun an die Tübinger Universität eingeladen, um mit ihm über sein Vorhaben zu sprechen.

„Ich habe nach einem Projekt gesucht, das mit meinem Traumberuf zu tun hat“, sagt Wiebe, der genaue Vorstellungen für seine Zukunft hat und Pilot werden will. Ein Bestandteil seines vielleicht zukünftigen Arbeitsplatzes ist das Piezo-Rohr, das die Geschwindigkeit eines Flugzeuges misst und für das der junge Forscher eine bessere Alternative sucht.

„Das Piezo-Rohr funktioniert ja, aber es gab schon Zwischenfälle. Zum Beispiel kann dort Schmutz reinkommen und es sind auch schon Menschen deswegen gestorben“, erzählt Wiebe, dessen Variante sicherer und darüber hinaus „hochsensibel“ sei, weil sie mit Licht funktioniert und deshalb jede kleinste Beschleunigung messen könne, erklärt der junge Forscher.

Sein Aufbau sei sogar so empfindlich, dass ein am Jugendforschungszentrum vorbeifahrendes Auto Auswirkungen auf die Lichtwellen habe, sagt Wiebe. Bei seiner Konstruktion wird nämlich eine Lichtwelle zweigeteilt. Diese beiden überlagern sich und ein Detektor misst dann die Überlagerung. Aus den Ergebnissen lässt sich die Beschleunigung ermitteln und diese dann mittels Integralrechnung in die Geschwindigkeit umrechnen.

Ein komplexes Projekt, mit dem der junge Forscher beim nächsten „Jugend forscht“-Wettbewerb angreifen will. Und wenn das mit dem Pilot werden nicht klappen sollte, hat der 17-Jährige auch schon einen Plan B: „Dann studiere ich Physik“, sagt er.

Von Licht und Geschwindigkeit Junge Forscher (Teil 4) Wegen seines Vorhabens wurde der Horber Schüler Niclas Wiebe (17) sogar von einem Professor aus Cambridge an die Universität Tübingen eingeladen.

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Erstellt:
25.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 31sec
zuletzt aktualisiert: 25.03.2017, 01:00 Uhr

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