Prinz eröffnet Preußenstraße

Innovationscampus öffnet seine Türen/Vereine bewirten/ Anfahrt nur im Shuttlebus

„Campus im Dialog“ heißt die Veranstaltung am Samstag, 17. September, im Empfinger Innovationscampus . Eröffnet wird das Fest mit einem – fast könnte man sagen – königlichen Staatsakt, denn neben einem Vertreter der Landesregierung und Bürgermeister Albert Schindler wird der Chef des Hauses Hohenzollern, Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen, um 12 Uhr das Schild Preußenstraße am Eingang zum Campus enthüllen.

25.08.2016

Von Reinhard Seidel

Mit diesem Schild an Ortseingängen wirbt der Innovationscampus für seinen „Tag der offenen Tür“ mit der Eröffnung der Preußenstraße. Bild: sei

Mit diesem Schild an Ortseingängen wirbt der Innovationscampus für seinen „Tag der offenen Tür“ mit der Eröffnung der Preußenstraße. Bild: sei

Empfingen. Wie gestern Hubert Grosser, der Geschäftsführer der Innovationscampus Empfingen GmbH in einem Arbeitsessen im „Empfinger Hof“ der Presse mitteilte, sei der Titel „Campus im Dialog“ mit seinen Unterpunkten bewusst gewählt worden. Die Bürger aus Empfingen und der Region sollen „entdecken“, was sich im früheren Munitionsdepot tut, sie sollen „reden“ und Fragen stellen, denn an verschiedenen Ständen werden 17 Themen aus dem Bereich „Energie und Umwelt“ behandelt.

Dabei soll jedoch ab etwa 12.30 Uhr aber auch das „Feiern“ nicht zu kurz kommen. Grosser hat seit einiger Zeit gute Kontakte zur Empfinger Vereinsgemeinschaft und dessen Kopf Roland Walter. Vereine werden in Eigenregie die Bewirtung übernehmen. Als Besonderheit sollen in einem Bunker-Café bei Kerzenlicht Kaffee und Kuchen serviert werden. Grosser werde immer wieder von Passanten auf die neun vorhandenen Bunker angesprochen. Hier sei nun die Gelegenheit, einmal einen Blick in einen hineinzuwerfen.

Für Kinder baut Holzwirt Jens Rinau einen Kletterbaum auf. Außerdem zeigt er in einem Lehrfeld die verschiedenen Hölzer, die im Campus wachsen. Feuerwehrleute regeln den Verkehr, außerdem ist das DRK vorsorglich vor Ort.

Wie aus Klärschlamm

Kohle wird

Apropos Verkehr: Am Campus selbst, der Mitten im Wald liegt, gibt es keine Parkmöglichkeiten. Aber: Vom großen Parkplatz bei der Tälesee-Halle fahren ab 11.15 Uhr ununterbrochen zwei kostenlose Pendelbusse zum Campus und wieder zurück. Mit dem Ende der Veranstaltung rechnet Grosser zwischen 18.30 und 19 Uhr.

Über die Infostände wird die SÜDWEST PRESSE kurz vor der Veranstaltung nochmals detailliert berichten. Vertreten sein wird jedenfalls die Duale Hochschule aus Horb. Hier pflegt Grosser einen guten Kontakt mit dem Leiter dieser DHBW-Außenstelle, Prof. Dr. Hartmuth Diery. Gezeigt werden zudem Elektro-Autos verschiedener Hersteller sowie modernste Strom Speichertechnik der Schmid-Group aus Freudenstadt.

Interessant zu sein scheint auch die neueste Technik der High-Temperature Carbonization (HTC). Bei diesem Verfahren werden aus Klärschlamm oder Küchenabfällen Kohle hergestellt. Grosser: „Wenn die Natur zur Herstellung von einer Tonne Kohle hunderttausende Jahre braucht, dann schafft das ein HTC-Reaktor in zwei Stunden.“ Dieser wird in einem Video vorgestellt, soll aber später als Versuchsanlage im Campus aufgebaut werden.

Brendles Domhäuser

für die Mongolei?

Seit einiger Zeit existiert zwischen dem Innovationscampus und dem „Zentrum für Heilkräuter und Innovation“ in Ulaanbaatar, der Hauptstadt der Mongolei, eine Kooperationsvereinbarung.

Bei einem Besuch zusammen mit Rezzo Schlauch erfuhr Grosser nun dort, dass sich immer mehr Nomaden im Gürtel dieser Stadt an, es entstehen Zeltstädte, Slums.

Eine Lösung könnten hier die Domhäuser, die übrigens ähnlich wie mongolische Jurten (Ger) sind, von Schreinermeister Klaus Brendle bieten, dem früheren Chef des Küchenhauses Brendle. Wie in der SÜDWEST PRESSE im April 2011 zu lesen war, hat dieser preisgünstige, hochenergieeffiziente, leicht aufzubauende Domhäuser entwickelt.

Nun wird Brendle einen Dom mit sechs Meter Durchmesser im Campus aufbauen. Grosser hat schon das Fundament mit Strom- und Wasserleitungen geschaffen. Nun ist aber geplant, dass Studenten aus der Mongolei nach Empfingen kommen und daneben eine dieser Jurten aufbauen. Grosser hofft, dass dies gelingen wird.

Übrigens: Die Weltausstellung Expo 2017 wird in Astana, der Hauptstadt von Kasachstan sein. Ihr Motto lautet: „Energie der Zukunft: Maßnahmen für weltweite Nachhaltigkeit“. Und da es dort auch viele Nomaden gibt, hat Grosser an zuständiger Stelle vorgeschlagen, beim deutschen Pavillon ein Domhaus von Brendle zu zeigen.

Prinz trägt sich ins

Goldene Buch ein

Vor der Enthüllung des Straßenschildes ist im Empfinger Rathaus um 11 Uhr ein Empfang für geladene Gäste mit Ansprachen. Mit dabei ist neben den Vertretern der Unternehmen und der Politik der Empfinger Gemeinderat. Die Gemeinde hat ein Goldenes Buch angeschafft, als erster wird sich Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen darin verewigen. Der Bürgermeister will hier auf hohenzollerische Geschichte des Ortes eingehen. Um 11.45 Uhr bringt der Omnibus die Teilnehmer des Empfangs zum Campus. Nach dem Enthüllungs-Akt spielt der Musikverein das Hohenzollernlied, der Schützenverein „Freischütz“ wartet mit einer Überraschung auf.

Innovationscampus öffnet seine Türen/Vereine bewirten/ Anfahrt nur im Shuttlebus
Die Brüder Eckbert und Klaus Brendle (rechts) im Jahr 2011 vor einem Sechs-Meter-Dom. Eckbert Brendle hat zwei dieser Dome auf seinem Grundstück in Kanada aufgebaut. Einer entsteht nun im Campus.Archivbild: Kuball

Die Brüder Eckbert und Klaus Brendle (rechts) im Jahr 2011 vor einem Sechs-Meter-Dom. Eckbert Brendle hat zwei dieser Dome auf seinem Grundstück in Kanada aufgebaut. Einer entsteht nun im Campus.Archivbild: Kuball

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25.08.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 25.08.2016, 01:00 Uhr

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