Mal was ganz anderes machen

Jannik Schröer plant Freiwilliges Soziales Jahr in Bolivien und sucht dafür Unterstützer

Abitur und was dann? Diese Frage stellen sich derzeit viele Gymnasiasten. Jannik Schröer hat schon genaue Vorstellungen: Der 18-Jährige aus Sigmarswangen möchte in einem Armenkrankenhaus in Bolivien ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. „Ich will mal was komplett anderes machen“, sagt der Schüler. Das Geld für den Einsatz – 2900 Euro – muss der Schüler des Technischen Gymnasiums in Rottweil über Spender selbst aufbringen.

09.02.2016

Von cristina priotto

Jannik Schröer plant Freiwilliges Soziales Jahr in Bolivien und sucht dafür Unterstützer

Sigmarswangen. Eines stellt Jannik Schröer vorweg klar: Nein, eine Karriere als Arzt strebt der 18-Jährige nicht an, obwohl es den jungen Sigmarswanger für ein Jahr an ein bolivianisches Krankenhaus zieht. Vielmehr schwebt dem Schüler des Technischen Gymnasiums an der Erich-Hauser-Gewerbeschule Rottweil ein Duales Wirtschaftsinformatik-Studium vor.

„Ich wollte vorher noch mal was komplett anderes machen“, begründet Schröer die Entscheidung, nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) abzuleisten. Die große Schwester hat ebenfalls schon etwas Ähnliches gemacht, allerdings mit Straßenkindern gearbeitet. Jannik Schröer ist es ebenfalls wichtig, zu helfen und etwas Gutes zu tun. Von ehemaligen FSJlern weiß der Sigmarswanger allerdings, dass die Freiwilligen bei der Kinderbetreuung oft nicht so gefordert sind. „Mir ist es wichtig, Verantwortung zu übernehmen“, begründet der 18-Jährige, der am Rottweiler TG Schulsprecher ist, die Entscheidung für die Mitarbeit in einem Krankenhaus.

Der Sigmarswanger hatte sich bei vielen verschiedenen Organisationen beworben. Letztlich beschloss Schröer, mit „Volunta“, die vom Deutschen Roten Kreuz gefördert wird, ins Ausland zu gehen. In Puerto Quijarro in Bolivien wird Schröer ein Jahr lang in einem Armenkrankenhaus arbeiten. „Informatik wäre auch möglich gewesen, aber damit werde ich mich ja noch den Rest meines Lebens beschäftigen“, grinst der Gymnasiast.

Was genau den Schüler erwartet, steht noch nicht fest. Jannik Schröer rechnet aber damit, vor allem beim Waschen und Füttern von Patienten sowie bei der Betreuung von Kindern und Angehörigen oder für Fahrdienste eingesetzt zu werden. „Je nachdem, wie geschickt man sich anstellt, darf man auch mal bei einer Operation assistieren“, ist der 18-Jährige gespannt und offen für die Aufgaben.

Der angehende FSJler wird in Puerto Quijarro nicht der einzige ehrenamtliche Helfer aus dem Ausland sein: Ein weiterer Freiwilliger wird in derselben Klinik arbeiten, insgesamt sind in der Kleinstadt sechs Freiwilligendienstler tätig. „Ich will aber vor allem auch Kontakte zu Einheimischen knüpfen“, betont Jannik Schröer. Mit Hilfe einer App auf dem Smartphone lernt der Schüler schon seit Monaten jeden Tag 30 Minuten Spanisch.

Die eigentliche Herausforderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres in Bolivien besteht aber darin, dass die jungen Leute sich in Eigeninitiative Unterstützer suchen müssen, denn während des zwölfmonatigen Einsatzes erhalten die FSJler lediglich eine kostenlose Unterkunft und ein kleines Taschengeld. Die Kosten von 2900 Euro müssen die Freiwilligen über Sponsoren aufbringen. Der Sigmarswanger hat deshalb in den vergangenen Wochen viele Firmen angeschrieben. „Einen Teil des Geldes habe ich schon zusammen“, erzählt der Gymnasiast, der den Vertrag bereits unterschrieben hat.

Im Juli geht‘s zu einem zehntägigen Vorbereitungsseminar nach Frankfurt. In Bolivien erhalten die FSJler dann noch eine medizinische Einführung. „Man wird ziemlich ins kalte Wasser geschmissen“, ist der 18-Jährige gespannt, aber auch voller Enthusiasmus: „Ich habe echt Lust darauf und freue mich total, denn dort kann man viel lernen“, strahlt Jannik Schröer.

Anfang August wird der dann fertige Abiturient den Flieger nach Südamerika besteigen. Die einjährige Trennung von den Eltern, der älteren Schwester und den beiden jüngeren Brüdern glaubt der Sigmarswanger gut verkraften zu können, schließlich hat Schröer schon die zehnte Klasse in Oregon/USA verbracht. Reisen möchte der angehende FSJler ebenfalls: Ein Trip nach Rio de Janeiro nach den Olympischen Sommerspielen schwebt dem jungen Mann vor.

Über seine Eindrücke und Erfahrungen in Bolivien möchte der Schüler in einem Blog berichten.

Kontakt jannik.schroeer@gmail.com

Spenden für Jannik Schröer:

Wer das Freiwillige Soziale Jahr von Jannik Schröer in Bolivien unterstützen möchte, kann an die DRK in Hessen Volunta GmbH Geld überweisen (IBAN:

DE 31550205000008617102, BIC: BFSWDE33MNZ). Beim Verwendungszweck müssen der Name der Firma, die Adresse und „Jannik Schröer“ stehen.

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Erstellt:
09.02.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 51sec
zuletzt aktualisiert: 09.02.2016, 01:00 Uhr

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