Jugendforum

Jugend gestaltet Stadt mit

Zum sechsten Mal haben sich Freudenstädter Jugendliche über ihre Wünsche Gedanken gemacht und diese für die Verantwortlichen formuliert.

17.11.2017

Von Gerd Braun

Siegfried Kögel (rechts) war überrascht über die sehr konkrete Ausarbeitung der Jugend-Wünsche für Freudenstadt. Bild: Braun

Siegfried Kögel (rechts) war überrascht über die sehr konkrete Ausarbeitung der Jugend-Wünsche für Freudenstadt. Bild: Braun

Spuren in der Stadt haben sie schon hinterlassen, die fünf Jugendforen, bei denen die Freudenstädter Jugend ihre Wünsche, Vorstellungen und Visionen zu Papier und an die Verantwortlichen herangetragen hat. Da wäre beispielsweise der Streetworkout-Park aus dem Jugendforum 2015, der in diesem Jahr noch fertiggestellt wird. Oder der Bandproberaum in der Falkenrealschule. Oder auch der Skaterpark.

Am Mittwoch kamen im Freudenstädter Kinder- und Jugendzentrum, kurz Kijuz, wieder 68 Jugendliche der Klassenstufe acht aufwärts zusammen, um zum sechsten Mal mit zu lenken. Das Motto passend: „Mach Freudenstadt zu deiner Stadt – misch Dich ein!“ Dies taten die Schüler der Kepler-Werkrealschule, der Falkenrealschule und des Kepler-Gymnasiums rund fünf Stunden auch überaus eifrig. Bei der Präsentation ihrer Ergebnisse waren sich Oberbürgermeister Julian Osswald und Siegfried Kögel, der Leiter des Kijuz, einig: Es scheint, als fühlten sich die Jugendlichen in Freudenstadt grundsätzlich recht wohl.

So waren es auch keine gravierende Grundsatzprobleme, die zum Abschluss des Jugendforums diskutiert wurden, sondern eher kleinere, durchaus spezielle Wünsche, für die der Nachwuchs der Stadt aber auch mitunter ziemlich spezifisch ausgearbeitete Lösungen vorstellte.

Mit insgesamt drei Gruppen war das Interesse am Thema Schule am größten. Von nicht ganz so konkret definierten Verbesserungen und Verschönerungen reichte hier die Palette bis hin zum sehr konkret durchkonzipierten Sitzplatz-Angeboten in Schulnähe. Speziell für Schüler, deren Schulweg an Bussen geknüpft ist und die öfter mal Wartezeiten überbrücken müssen. „So viel Sitzbank-Diskussionen hatten wir noch nie“, stellte Julian Osswald zum Abschluss fest.

Nach der für ihn Jahr für Jahr spannenden Veranstaltung freute ihn, dass die Auseinandersetzung eine ganz andere Ebene erreicht habe, die eben zeige, dass die Stadt in der Wahrnehmung der Jugend gar nicht so schlecht dastehe. Bei der Themenwahl sei das sechste Forum wieder ganz anders gwesen als die anderen zuvor.

Breite Palette an Wünschen

Sportangebote, ebenso wie das Veranstaltungsangebot im Kijuz selbst, aber auch der Wunsch nach einem Sprayer-Treff – eine „neue, massive Graffiti-Wand am Unteren Marktplatz“ – wurden niedergeschrieben. Dass letztgenanntes, wie angeregt, dort nicht funktioniert, machte der interessierte OB Osswald den Jugendlichen gelassen klar; und deshalb wolle man auch prüfen, wo eine solche Graffiti-Location im Stadtgebiet denkbar wäre. Überrascht zeigte sich Osswald übrigens, dass sich die Jugendlichen bezüglich des Graffiti-Wunsches schon vorab Gedanken darüber gemacht haben, was nicht gesprüht werden dürfte: Etwa keine „illegalen Sachen“ zum Beispiel, keine Drogen und auch keine Schimpfwörter.

Die detaillierte Ausformulierung der Vorstellungen überraschte auch Siegfried Kögel, der das Jugendforum zusammen mit drei Kollegen seines Teams gestemmt hat. Neben den anwesenden Gemeinderäten und den Vertretern der Stadtverwaltung wollen diese auch weiterhin Ansprechpartner in der Umsetzung sein. Und wer weiß, welche Projekte dieses Jugendforums in einem oder wenigen Jahren konkret in der Stadt Gestalt annehmen.

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Erstellt:
17.11.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 26sec
zuletzt aktualisiert: 17.11.2017, 01:00 Uhr

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