Start mit Rockabilly

Kunststoffspezialist Infinex beginnt in Horb mit Produktion von Transportboxen

Mit einer einzigartigen Mischung kulinarischer und kultureller Angebote, Bodenständigkeit und Weltmarktführerschaft, eröffnete der Haiterbacher Kunststoffspezialist Infinex seine neue Produktionshalle im Industriegebiet Heiligenfeld. Ganz dem Thema „Rock around the World“ gewidmet, setzte das junge rockige Geschäftsleiter-Team Maßstäbe: feste arbeiten und Feste feiern zu können.

07.03.2016

Von hans-michael greiss

Bei der feierliche Eröffnung des Infinex-Produktionsstandorts im Horber Industriegebiet Heilgenfeld wurde vor allem ausgelassen gefeiert. Bilder: Kuball

Bei der feierliche Eröffnung des Infinex-Produktionsstandorts im Horber Industriegebiet Heilgenfeld wurde vor allem ausgelassen gefeiert. Bilder: Kuball

Horb. Infinex Group und Rockabilly, passt das zusammen? Diese Frage beantwortete das Unternehmen in seiner Einladung mit einem selbstbewussten „Ja“, denn wie dieser Musikstil aus bescheidenen Anfängen von Memphis Tennessee aus die Welt eroberte, sieht sich Infinex, als kleiner Familienbetrieb im ebenso kleinen Haiterbach gegründet, heute als Weltmarktführer auf dem Gebiet der Drei-Schicht-Strukturkammerplatten mit Kunden in 68 Ländern rund um den Globus. 2009 entstand die Infinex Group aus der von Werner Saathoff und Hermann Hartl 1968 gegründeten Firma Durotherm Kunststoffverarbeitung GmbH und beschreitet seitdem ihren Erfolgsweg.

Die engen Familienbande nutzend, produzierten die eigenständigen Unternehmen am Gründungsstandort, inzwischen in der zweiten Generation, bis die 5000 Quadratmeter große Werkhalle mit Maschinen so vollgestopft war, dass im vergangenen Jahr eine schnelle Erweiterung nötig wurde. Fündig wurde das Unternehmen in einer seit langem leer stehenden Logistikhalle im Horber Industriegebiet.

Mit 5600 neu erworbenen Quadratmetern Produktionsfläche verdoppelte sich mit einem Schlag die Kapazität der Unternehmerfamilie, die 3,5 Millionen Euro in den Umbau investierte und mit der kontinuierlichen Fertigung 106 Arbeitsplätze schuf.

Doch kaum war der Umzug geschafft, zwei neue Maschinen eingerichtet, die übrigen von Haiterbach umgezogen und die Fertigung stabilisiert, räumten die treuen Mitarbeiter ihre Produktionslinie zusammen, um Raum für die feierliche Eröffnung des Infinex-Produktionsstandorts Horb zu schaffen und ein beswingtes American Feeling hervorzuzaubern.

Weltmarktführer mit Kunden in 68 Ländern

Weit wie die endlose Prärie erstreckte sich das Buffet, heimatliche und transatlantische Köstlichkeiten aufbietend. Wohl gesättigt fand die erste Werkführung nur eine verhaltene Beteiligung, in der Martin Hartl sein neues ausgedehntes Fertigungsreich präsentierte. Die den Eingang beherrschenden Paletten mit Granulatsäcken verschwänden bald, versicherte Hartl, sobald sie Siloanlage fertiggestellt sei, und die Rohstoffe über eine Leitungssystem den Extrudern zugeführt würden.

Kundenorientiert mischt Infinex Wärme- oder UV-Schutz in seine Folien, um den individuellen Bedürfnissen und Standorten zu entsprechen. Jede Folie landet für einen Tag in dem riesigen Regallager um abzukühlen, bevor sie in der Ringfertigung beschnitten, gefalzt, mit Scharnieren versehen und bedruckt wird, um sich als Eigentum des Kunden auszuweisen. Durch Tests zertifiziert hält eine so gefertigte Transportbox 10 000 Nutzungen zum Verpacken von Auto-, Werkzeug- oder Kleinteilen aus, die sich dank des ausgeklügelten Systems zusammenfalten lässt und auf dem Rücktransport 80 Prozent an Leergut einspart. In diesem Jahr wird Infinex eine Million dieser Boxen fertigen.

Stilecht vom schmalen Schlips über Lederjacke, Jeans und Boots begrüßte Martin Hartl und Standortleiterin Cornelia Neeser die über 450 Gäste der Eröffnungsparty. Die Ladies tauchten mit ihren weit schwingenden Petticoats, den gepunkteten Kleidern und Haarbändern in die 50er-Jahre des Rockabilly ein, die die Band „The Monroes“ aus Vorarlberg auf die Bühne brachten. Kaum hatte Frontsänger Hanno Pinter mit seiner kehlig-rauen Stimme zum ersten Rock’n Roll angestimmt, hielt es keinen mehr auf dem Platz, die Röcke wirbelten, die Beine wurden elastisch wie der Kunststoff im Extruder. Selbst die Gründerväter Werner Saathoff und Hermann Hartl rockten, was das Zeug hielt. Beim gefühlvollen „Can’t Help Falling in Love“ verschmolzen die Paare in nostalgischer Elvis-Glückseligkeit.

Überraschend erschienen die Horber Tanzhexen in ihren poppig-roten Sommerkleidchen mit weißen Schmetterlingsmustern. Doch geriet ihr Auftritt zur harten Geduldsprobe, da sie „Häschen in der Grube“ am Boden ausharrend erleben mussten, dass die eigens aus Frankfurt engagierte Tontechnik mit ihrer Musikperformance nicht zurechtkam.

Unter den Besuchern hatte sich schnell herumgesprochen, welch spektakuläre Anlagen zu besichtigen seien. Als Geschäftsführer Martin Hartl nochmals das Licht einschaltete, ergoss sich ein Pulk von Neugierigen zur letzten Führung in den Fertigungsbereich.

„The Monroes“ aus Vorarlberg zauberten mit ihrem Rock’n Roll die Stimmung der 1950er-Jahre in das Firmengebäude.

„The Monroes“ aus Vorarlberg zauberten mit ihrem Rock’n Roll die Stimmung der 1950er-Jahre in das Firmengebäude.

Die Horber Tanzhexen hatten einen Überraschungsauftritt.

Die Horber Tanzhexen hatten einen Überraschungsauftritt.

Stilecht vom schmalen Schlips über Lederjacke, Jeans und Boots begrüßte Martin Hartl und Standortleiterin Cornelia Neeser die über 450 Gäste der Eröffnungsparty.

Stilecht vom schmalen Schlips über Lederjacke, Jeans und Boots begrüßte Martin Hartl und Standortleiterin Cornelia Neeser die über 450 Gäste der Eröffnungsparty.

Die Grußworte

Horbs OB Peter Rosenberger teilte mit der Familie Hartl die Freude über das modernste Werk der Kunststofffertigung in der Welt, die nun Mitarbeiter aus 22 Nationen beschäftige, die in dieser weltoffenen Stadt Existenz und Perspektiven fänden.

Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) war von der als „jung, ehrgeizig, frech“ erscheinenden Infinex angetan und bezeichnete das mittelständische Unternehmen als „hidden champions“ und Wohlstandsmotor des Landes.

Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU) bezeugte seinen Respekt vor dem Mut, „nicht für Kleingeld“ in Horb zu investieren, als Bundespolitiker sorge er, dass solche Leistungen „auch in Berlin beachtet“ würden.

Innonet- Geschäftsführer Axel Blochwitz begrüßte das neue Mitglied im Verbund als Stärkung des Kuststoff-Standorts Horb.

Zum Artikel

Erstellt:
07.03.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 09sec
zuletzt aktualisiert: 07.03.2016, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter Recht und Unrecht
Sie interessieren sich für Berichte aus den Gerichten, für die Arbeit der Ermittler und dafür, was erlaubt und was verboten ist? Dann abonnieren Sie gratis unseren Newsletter Recht und Unrecht!