Sportunterricht

Mehr Sport ist gut

25.07.2016

Von Martin Bärsch-Klötzke, Tübingen

In der Kinderkrippe beginnt die spätere Bewerbungsmappe der kleinen Erdenbürger bereits mit dem „Portfolio", jetzt legen die Sportwissenschaftler beim Sportunterricht als nächstem Mosaikstein der Optimierung der Leistung der Kinder nach: Abfragbares Wissen, am besten universitäres Niveau (sicher „kindgerecht" vermittelt), soll ab der fünften Klasse in die Schulen. Ein schöner neuer Arbeitsmarkt für Hochschulabsolventen? Der Traum von der effizienten Welt – und Europameisterschmiede? Weil wir bei der EM „nur" das Halbfinale erreicht haben und „die ganze Arbeit umsonst war" (Gerold Knehrs Klage am gleichen Tag im überregionalen Sport)?

Mehr Sport ist gut. Bewegung, Spiel, auch Wettkampf. Aber noch mehr theoretischer Stoff ins kindliche Hirn? Irgendwann fallen wir bei jedem Schritt auf die Nase, weil der Kopf so schwer ist. Aber wir wüssten dann ja genau, welche Muskelgruppe da geschwächelt hat.

Herr Thiel sagt zurecht „Menschen wollen Sport treiben". Dafür, Herr Thiel, sollte der Unterricht nicht akademisch neu definiert werden. Gebt den Kindern genug Zeit und Raum, damit sie spielen und wirklich Sport treiben können – gerade in der Ganztagsschule. Als notwendiger Ausgleich für die Seele und gegen die Kopflastigkeit der Schule.

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Erstellt:
25.07.2016, 15:05 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 35sec
zuletzt aktualisiert: 25.07.2016, 15:05 Uhr

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