Mein Leben als Zucchini

Mein Leben als Zucchini

Trickfilm über einen neunjährigen Jungen, der nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter in ein Heim gebracht wird.

12.01.2017

Von tol

Mein Leben als Zucchini

Der für den Oscar nominierte Puppentrickfilm basiert auf Gilles Paris‘ Roman „Autobiographie einer Pflaume“ und erzählt die Geschichte des neunjährigen Icare, der den Tod seiner bier- und fernsehsüchtigen Mutter verschuldet hat. Im Waisenhaus trifft er auf andere Kinder, die keinen mehr haben, der sie liebt. „Wir lachen mit den Protagonisten, fürchten und freuen uns mit ihnen. Das gelingt in dieser emotionalen Tiefe nicht vielen Animationsfilmen“ (epd Film).

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Erstellt:
12.01.2017, 11:11 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 13sec
zuletzt aktualisiert: 12.01.2017, 11:11 Uhr

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PDORN 17.03.201713:31 Uhr

Mit dem Trailer kommt der große Schreck: Was für grottige Figuren, was für eine öde Plastilinwelt. Dünne Leibchen, spinnenbeinige Ärmchen, Schwellköpfe mit Nasen, Ohren und Mündern wie aus heruntergefallenen Knetresten, knallbunte Haare wie erstarrtes Harz, - und vor allem diese traurig-trostlosen Glupschaugen. Das sind die Heimkinder dieser Geschichte. Und sie sind so ganz anders als in der schönen Pixar-Welt. In diese Gesichter ist alles Hässliche des Lebens eingeknetet; sie sind abstoßend; in ihrer Welt will sie niemand mehr; in unserer Welt taugen sie nicht einmal zum Spielzeug.
Und dann das Wunder des 66-minütigen Langfilms MEIN LEBEN ALS ZUCCHINI! Dass ein Knetfigurenfilm schön sein kann, ist keine Sensation. Dass ein Knetfigurenfilm aber wahrhaftiger als ein Realfilm sein kann! Ovation!
Es wird - hinter aller Tristesse des Lebens - nichts anderes als die Sehnsucht nach Zuneigung verhandelt. Zuneigung, dieses kleine Geschenk, das, wenn es kommt, man nicht ausschlagen darf. Denn: Nichts ist auf Dauer angelegt. Nicht Schmerz, aber auch nicht Freundschaft und Zusammensein.
Am Ende weht wehmütig die Stimme von Sophie Hunger mit dem Chanson „Le vent nous portera“ über dieses Kleinod der Trickkunst: „J'emmène au creux de mon ombre / Des poussières de toi / Le vent les portera“ („In der Tiefe meines Schattens / nehme ich Staub von dir mit / Der Wind wird ihn tragen“). Hören! Sehen! Staunen!