Altheim. Hofhund Cora war die Erste, die Michael Jung nach der Rückkehr auf dem heimischen Hof gratulierte: Mit lautem Gebell rannte sie auf den Olympiasieger von Rio zu und sprang an ihm hoch. Um kurz nach 18 Uhr war der Kleinbus mit dem besten Vielseitigkeitsreiter der Welt, seinen Eltern und Prof. Klaus Fischer vom Unternehmen und Sponsor Fischerwerke in die Hofeinfahrt in Altheim eingebogen. Etwa drei Stunden zuvor war der Flieger aus Rio in Frankfurt gelandet.

Horber Empfänge für Olympiasieger Michael Jung

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Vor der Reithalle auf dem Jung-Anwesen gab’s dann zunächst einen Stehempfang. Im Mittelpunkt: der stets strahlende Olympiasieger Jung, der sämtliche Autogramm-Wünsche und Interview-Anfragen artig über sich ergehen ließ und bemerkenswert entspannt wirkte. Umarmungen, Schulterklopfer, Glückwünsche und viele Geschenke wie Champagner und einen kreativ mit Medaillen, Rio-Schriftzug und einem Sprunghindernis aus Marzipan gestalteten Kuchen gab’s gestern für Jung.

Der Olympiasieger war begeistert: „Es ist ein unglaublich schönes Gefühl“, sagte er. „Das ist einfach gigantisch. Schon wenn man sieht, wie die Straße hier runter geschmückt ist.“ Bereits am Ortseingang und an der Einfahrt zum Hof hingen Transparente mit Gratulationen, schwarz-rot-goldene Fahnen und Luftballons. „Da sieht man, was für ein wunderbares Team wir hier haben“, sagte Jung.

Jungs Kumpel Christian Ziegler aus Leonberg war gestern Abend – nach Hund Cora – der erste Gratulant in Altheim. Er half mit, das Fest in und um die Reithalle zu organisieren. Eine offizielle Einladung zum Spontan-Empfang gab es nicht. Es kam rein, wer wollte und per Mund-zu-Mund-Propaganda davon mitbekommen hatte. Dennoch war alles top organisiert: In der Reithalle waren Bierbänke aufgebaut, zu essen gab es Gegrilltes und später legte auch noch ein DJ auf. „Das dürfte heute ein bisschen länger gehen“, prophezeite Christian Ziegler.

Während das Party-Publikum über Dressur und Springen fachsimpelte, schalteten ARD-Fernsehen und SWR-Radio immer wieder live nach Altheim zu einem Interview mit dem Olympiasieger. Und am Rande des Gästepulks verriet Klaus Fischer, dass er als Zuschauer vor Ort bei Olympia beim Springen vor Spannung an jedem Hindernis die Augen zukneifen musste.

Viele Geschenke gab’s gestern auch für den zweiten Olympiasieger: den Württemberger-Wallach Sam. Doch dessen Karotten, Äpfel und Birnen blieben beim Spontan-Empfang unberührt: Sam kommt erst heute früh mit dem Flugzeug aus Brasilien in Deutschland an.

Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger war ebenfalls unter den ersten Gratulanten. Und er blickte schon voraus auf den heutigen offiziellen Empfang der Stadt: Ab 18 Uhr soll’s an der Wassertretanlage rundgehen. Und mit leeren Händen wird Rosenberger nicht vor den Ehrenbürger der Stadt Horb treten, versicherte er nach den Diskussionen um ein passendes Geschenk (wir berichteten): „Wir haben was“, sagte Rosenberger mit triumphierendem Unterton und grinste. Nur, das wollte er gestern noch nicht verraten.