Mit Leerlauf auf beiden Seiten

Über vier Treffer durften sich die 100 Zuschauer auf dem top bespielbaren Kunstrasen in Eutingen in den ersten 45 Minuten freuen, mancher Fan hoffte natürlich auf weitere Treffer nach dem Seitenwechsel. Doch da stellten beide Teams den Betrieb in den gegnerischen Strafräumen mehr oder weniger auf Sparflamme.

So stand schon zur Pause das am Ende sicherlich korrekte 2:2 fest. Unterschiedlich beurteilten die beiden Spielertrainer Ümit Dagistan vom SV Eutingen und Markus Link vom SV Wachendorf das Spiel. Während Link von einem katastrophalen und mäßigen Bezirksligaspiel mit viel Zufallsprodukten sprach, sah Dagistan in seiner Elf recht gute Ansätze und fand auch viel lobende Worte: „Wir haben oft sehr gut und auch genau kombiniert.“ Und einen Topstart gab es zudem für die Dagistan-Elf, denn bereits in der vierten Minute konnte die SVE-Fans das erste Mal jubeln. Da wurde Pascal Akermann, nach feinem Pass quer in den Strafraum, toll freigespielt, der verwertete das Zuspiel allein vor Wachendorfs Keeper Luca Dolgow eiskalt und schob den Ball f zum 1:0 ein.

Schon vor dem Führungstreffer herrschte vor beiden Toren rege Bewegung. Nach 70 Sekunden köpfte Marco Öhrlich nach Eckball knapp über die Querlatte, eine Minute später scheiterte Wachendorfs zentraler Stürmer Steven Solly an SVE-Torspieler Philipp Dettling. Kurz nach der Eutinger Führung war Wachendorf wieder an der Reihe, doch zögerte Solly nach Zuspiel von Tobias Böhm am Elfmeterpunkt zu lange, Eutingens Abwehr konnte den Schuss blocken.

In der Folgezeit kam Wachendorfs stärkste Phase. Florian Fehlhauer wurde auf der linken Angriffsseite zu Fall gebracht, den folgenden Freistoßball flankte er selbst in den Sechszehner, da tauchte Kapitän Tobias Kaufeld am gegenüberliegenden Torraumeck auf, Torwart Dettling unterlief den Flankenball, Kaufeld traf zunächst den Ball auch nur halbherzig, im zweiten Versuch versenkte er das Spielgerät zum 1:1- Ausgleich (13.) in die Maschen. Die Link-Elf spielte fortan zielstrebiger und forscher nach vorne. Fehlhauer, der nach feiner Einzelleistung mit sehenswertem Schuss aus der zweiten Reihe (23.) die 2:1- Führung für die Gäste markierte. Zwei Minuten später schoß Lukas Faiß nach guter Kombi den Ball ans Außennetz und verpasste die Führung auszubauen. Aber auch Eutingen kam wieder zu Möglichkeiten, nach Dagistan- Freistoß setzte Youngster Leon Bauer den Ball aus kurzer Entfernung knapp über den Kasten.

Eutingens umtriebiger Spielertrainer Ümit Dagistan, der im Mittelfeld gemeinsam mit Sertan Daglar viel Laufarbeit betrieb, war es auch der den Ausgleich vorbereitete. Zunächst ein weiter Abschlag von Torwart Dettling, Dagistan verarbeitete das Spielgerät perfekt, legte auf für Niklas Gelelr, der traf aus kurzer Distanz zum 2:2 (35.). Dieser Treffer gab der Heimelf sichtlich Auftrieb, Hüseyin Cengiz hatte Pech, sein abgefälschter Schuss aus gut 25 Metern streifte am Wachendorfer Torpfosten vorbei. Dettling lenkte auf der anderen Seite, den Schuss von Benedikt Drössel um den Pfosten zum Eckball – dann war Pause.

In den zweiten 45 Minuten war dann bedeutend weniger los vor den Toren. „Irgendwie kamen wir nur so halbgefährlich in den Strafraum“, vermisste Ümit Dagistan den letzten Puffer beim Herausspielen von Chancen. Erst nach einer Stunde Spielzeit musste Torwart Luca Doglow eingreifen, er lenkte den Aufsetzer von Geller um den Torpfosten. Auch Wachendorfs Fans durften sich einer tollen Aktion erfreuen, als Kapitän Kaufeld den Ball gefühlvoll in den Rücken von Eutingens Abwehr spielte, der aufgerückte Florian Schweinbenz es per Direktabnahme versuchte, der Ball verfehlte knapp das Ziel. Dagistan und Daglar trieben immer wieder aus dem zentralen Mittelfeld ihre Mitspieler an, doch konnte Wachendorfs Innenverteidigung um die Routiniers Markus Link und Thomas Schmidt die meisten Aktionen abfangen. Die beste Möglichkeit den Siegtreffer zu markieren, hatte Eutingens Spielertrainer Dagistan auf dem Fuß, nach Zuspiel von Daglar (81.) legte er sich zirka 12 Meter vor dem Tor den Ball noch zurecht, setzte diesen aber gegen die hintere Stange vom Tornetz.

Dann beendete Schiedsrichter Robert Maier aus dem Südbadischen Bühl die Partie mit einem 2:2. Markus Link war absolut nicht zufrieden mit der Vorstellung seiner Elf und war mehr als enttäuscht: „Bei uns müssen etliche jetzt mal massiv aufwachen, dies heute war eine mäßige Leistung, hatte nicht viel mit Fußball zu tun.“

Ümit Dagistan war mit dem Spiel dagegen zufrieden: „Ich hatte immer das Gefühl, dass wir heute hätten gewinnen können. Meine Mannschaft war immer präsent und ist auch defensiv sehr ordentlich gestanden.“