Wie die Sohle den Schuh fand

Mitglieder von Heimat und Brauchtum restaurierten eine alte Schusterei im Museumsschuppen

„Wir könnten Absätze anbringen oder Sohlenleder reparieren“, scherzen die Mitglieder von Heimat und Brauchtum über die fast vollständige Schuhmacher-Werkstatt aus vergangenen Zeiten. Sie kann neben den Schätzen im Eutinger Museumsschuppen am morgigen Donnerstag, 5. Mai, besichtigt werden.

04.05.2016

Von Alexandra Feinler

Ihr Schmuckstück, eine Schuhmacher-Werkstatt aus vergangenen Zeiten, stellen Mitglieder von Heimat und Brauchtum, wie Peter Mücke, am Donnerstag, 5. Mai, um die Mittagszeit im Museumsschuppen beim Alten Bahnhof in Eutingen vor. Bild: Feinler

Ihr Schmuckstück, eine Schuhmacher-Werkstatt aus vergangenen Zeiten, stellen Mitglieder von Heimat und Brauchtum, wie Peter Mücke, am Donnerstag, 5. Mai, um die Mittagszeit im Museumsschuppen beim Alten Bahnhof in Eutingen vor. Bild: Feinler

Eutingen. Teile einer Schuhmacher-Werkstatt hatte Heimat und Brauchtum bereits. Einst befand sich in der Bergstraße eine Schuhmacher-Werkstatt. Zudem war Kurt Teufels Vater Schuhmacher, der auch noch einige Exponate beisteuerte. So konnte im Museumsschuppen ein Bereich diesem Thema gewidmet werden.

Einzelteile wie Leder und Nägel zierten die bisherige Werkstatt. Zahlreiche Leisten wurden passend auf die Holzelemente des Schuppens gestellt. Ein früherer Schuster hätte schon einmal Schuhe mit den beiden Nähmaschinen fertigen können. Die Ausstellung wurde jedoch erst jetzt komplett. Denn der ehemalige Narrenzunft-Förderer Helmut Widmaier, der einst in Gündringen wohnte, hatte noch einige Seltenheiten. Er arbeitete nebenbei als Schuhmacher. Von seinen Nachkommen bekam Heimat und Brauchtum nun eine Lederpresse. „Die hat zwei Walzen, wo man das Leder durchdrehen kann“, zeigt Peter Mücke. Ein etwas festes Leder wird eingespannt und dann heißt es kräftig drehen. Das etwas stumpfe Leder kommt nach der Bearbeitung glänzend zum Vorschein. Neu ist ebenso die Nietenmaschine. Dreht Peter Mücke den Hebel in seine Richtung, senkt sich der Nietenkopf. „So wurde früher genietet“ – Peter Mücke lacht. Er zeigt auch die Sammlung der verschiedenen Werkzeuge, zu denen einige dazugekommen sind. Wie die alten Maschinen genau bedient wurden, dafür suchen die Mitglieder von Heimat und Brauchtum noch frühere Schuster. Denn oft können die Mitglieder nur erraten, wie mit dem Werkzeug richtig gearbeitet wurde. Beispielsweise ist die Frage offen, wie herum der Lederschuh in die Presse eingespannt werden muss.

Heimatinteressierte können sich am morgigen Donnerstag, 5. Mai, rund informieren. Ab 9 Uhr findet die Eucharistiefeier mit folgender Öschprozession statt. Sie endet am sanierten Beckenkreuz, das geweiht wird. Anschließend sorgt Heimat und Brauchtum für die Verpflegung. Wer noch mehr Geschichte erleben möchte, kann aber 10 Uhr in den Museumsschuppen zum Alten Bahnhof in Eutingen kommen. Bei der „Rast am Museum“ sorgen die Mitglieder von Heimat und Brauchtum für das leibliche Wohl. Das Museum ist geöffnet, Mitglieder stehen für Fragen bereit, bei Interesse besteht, gibt es auch Führungen.

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04.05.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 04.05.2016, 01:00 Uhr

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