Kinder

„Nein“ in die Ruf-Ampel brüllen

Die „Standpunkte“-Ausstellung zur Prävention von sexuellem Missbrauch möchte Grundschüler dafür sensibiliseren, Gefahrensituationen zu erkennen.

28.03.2017

Von Cristina Priotto

Präventions-Fachkraft Sarah Link (links) hat die „Standpunkte“-Ausstellung mit Schulsozialarbeiterin Ines Hütter (Zweite von links) an die Sulzer Grundschule gebracht. Jutta Schäfer und Barbara Zürn (rechts) von der Diakonischen Bezirksstelle haben das Angebot für Zweit- bis Viertklässler über den „Sulzer Sonnenstrahl“ ermöglicht. Bild: Priotto

Präventions-Fachkraft Sarah Link (links) hat die „Standpunkte“-Ausstellung mit Schulsozialarbeiterin Ines Hütter (Zweite von links) an die Sulzer Grundschule gebracht. Jutta Schäfer und Barbara Zürn (rechts) von der Diakonischen Bezirksstelle haben das Angebot für Zweit- bis Viertklässler über den „Sulzer Sonnenstrahl“ ermöglicht. Bild: Priotto

Das Selbstwertgefühl von Grundschülern stärken und Mädchen und Jungen klar machen, dass Kinder das Recht haben, selbst über ihren Körper zu bestimmen, das sind die wichtigsten Ziele der Ausstellung „Standpunkte“, die am gestrigen Montag in der Sulzer Grundschule eröffnet wurde.

Konzipiert hat die Ausstellung die Sozialpädagogin Annika Erath, deren Nachfolgerin Sarah Link vom Verein „Frauen helfen Frauen + Auswege“ aus Rottweil damit durch Schulen im Kreis tourt. Nach Rottweil und Stetten bei Zimmern ist Sulz erst die vierte Station des Projekts zur Prävention von sexuellem Missbrauch.

Der Titel „Standpunkte“ ist im doppelten Sinn zu verstehen, denn die Exposition besteht zum einen aus fünf Stelen, zum anderen sollen diese Kinder dazu ermuntern, Erwachsenen Grenzen der Nähe aufzuzeigen.

Bei der Stele „Körper“ können die Schüler zum Beispiel Körperteile zuordnen. An der „Gefühle“-Säule kann an einer Gefühlsuhr gedreht werden oder Gefühle lassen sich pantomimisch sowie mit Filzpuppen darstellen. Das Thema „Berühren“ macht Jungen und Mädchen deutlich, dass jeder selbst bestimmen darf, wer ihn wann, wie und wo anfasst. Anhand von Kärtchen können die Schüler positve und negative Berührungen einordnen oder in einer Fühlhöhle angenehme und unangenehme Dinge ertasten. „Wichtig ist auch, dass Kinder lernen, ‚Nein‘ zu sagen“, betonte Sarah Link am Montag bei einem Rundgang. Dies können die Sulzer Zweit- bis Viertklässler an der Ruf-Ampel tun, die erst ab einer gewissen Lautstärke reagiert. Abgerundet wird die Ausstellung durch die Stele „Hilfe/Geheimnisse“ mit einem Sorgenmantel und einer Höhle zum Erzählen von guten und schlechten Geheimnissen.

Das pädagogische Konzept sieht vor, dass die Schüler klassenweise in Zweier-Teams die Aufgaben an den Stelen lösen.

Die Lehrkräfte der Grundschule Sulz wurden gestern Nachmittag geschult, abends konnten sich interessierte Eltern über die Ausstellung informieren.

Der „Sulzer Sonnenstrahl“ der Diakonischen Bezirksstelle hat die Ausstellung in der Grundschule finanziell ermöglicht.

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Erstellt:
28.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 56sec
zuletzt aktualisiert: 28.03.2017, 01:00 Uhr

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