Geld für Forschung

Neue Krebstherapien werden getestet

Tübinger Wissenschaftler haben mehr als 2,6 Millionen Euro für Projekte zur Krebsforschung eingeworben. Das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) fördert die innovativen Tübinger Projekte.

10.02.2016

Tübingen. Tübingen ist einer von acht Standorten des DKTK, die vom Bundesforschungsministerium im Rahmen der deutschen Gesundheitszentren gefördert werden. Die Tübinger Wissenschaftler gehören zu den Initiatoren zweier Anträge, die sich durchsetzen konnten. Sie erhalten Förderung für jeweils drei Jahre.

Prof. Alfred Nordheim vom Interfakultären Institut für Zellbiologie (IFIZ) der Universität Tübingen erforscht mit Wissenschaftlern der Standorte Tübingen, Heidelberg, Düsseldorf/Essen und Dresden bestimmte Mutationen von Krebszell-Genomen. Sie versprechen sich neue Erkenntnisse über die Ursachen der Fehlsteuerung von Genen, die für die Entstehung der Krebserkrankung verantwortlich sind. Die Untersuchungen werden an bösartigen Krebsformen der Haut (Melanome) und des menschlichen Gehirns (Glioblastome) durchgeführt.

Im zweiten Projekt („IVacALL“) testen Prof. Peter Lang (Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen), Prof. Hans-Georg Rammensee (Interfakultäres Institut für Zellbiologie, Universität Tübingen) und Prof. Stefan Pfister (Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) in einer klinischen Studie Tumorimpfungen für junge Leukämiepatienten. Bei Kindern sind Rückfälle nach Chemo- oder Stammzelltherapien ein großes Problem. Maßgeschneiderte Impfstoffe können neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen: Das Immunsystem der Patienten wird gezielt darauf trainiert, die Veränderungen von Krebszellen zu erkennen und aus eigener Kraft zu bekämpfen. Bei den Veränderungen handelt es sich um Proteine, die sich durch eine genetische Mutation der Tumorzellen von gesunden Zellen unterscheiden. Eine Impfung mit veränderten Proteinabschnitten („Peptiden“) kann Immunzellen gezielt gegen den Tumor richten.

Neben den beiden aus Tübingen geleiteten Projekten ist der Standort Tübingen zudem an zwei weiteren, nun erstmalig geförderten DKTK-Projekten beteiligt. Zum einen soll hierbei die Bestimmung von Mutationen für die Therapieentscheidung bei seltenen Krebsarten genutzt werden, zum anderen soll verbesserte Bildgebung für die Diagnostik von Prostatakrebs getestet werden.ST

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10.02.2016, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 10.02.2016, 01:00 Uhr

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