Wildtiere

Neue Wölfe im Bärenpark Schwarzwald

Aus dem insolventen Filmtierpark Eschede zogen vier Tiere ins Wolftal um.

19.04.2024

Von NC

Kolja im neuen Nordschwarzwälder Habitat. Bild: Bärenpark

Kolja im neuen Nordschwarzwälder Habitat. Bild: Bärenpark

Seit 17 April gibt es vier neue Wölfe im Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald, die zuvor unter unwürdigen Bedingungen in einem Kontaktzoo lebten. Nun warten Freianlagen in natürlicher Umgebung auf Kolja, Kito, Kira und Kleo. Hier bieten sich genügend Rückzugsmöglichkeiten. Bisher war ihnen das versagt. Im Kontaktzoo des Filmtierparks Eschede wurden sie für sogenannte Tieraudienzen eingesetzt. Dazu gehörte der direkte Kontakt zu den Tieren, die von Menschen angefasst werden durften, und als Fotomotive dienten. Um dies mit potenziell gefährlichen Wildtieren tun zu können, werden diese meist im Welpenalter ihren Müttern weggenommen und auf den Menschen fehlgeprägt. Ergebnisse seien, wie der Wolfs- und Bärenpark in einer Mitteilung schreibt, „ein völlig falsches Bild von Wildtieren und eine Menge Tierleid nur zur Belustigung des Menschen“. Im August des Vorjahres wurde ein achtjähiger Junge von Kolja im Rahmen einer solchen Audienz gebissen. Ende des Jahres meldete der Park Insolvenz an. Die Stiftung für Bären-, Wildtier- und Artenschutz erklärte sich bereit, vier Wölfe aus Eschede in ihrem Projekt im Schwarzwald aufzunehmen.

Geschäftsführer Bernd Nonnenmacher sagte dazu: „Wir hoffen sehr, dass das Ende jener Haltung von Wildtieren wie es im Kontaktzoo des Filmparks der Fall war, beispielhaft für weitere Unterbringungen dieser Art ist und somit als Vorbild dient, diese in ganz Europa auslaufen zu lassen.“

Projektleiterin Sabrina Reimann fügt hinzu: „Heutzutage präsentieren viele Leute ihre privaten Fotos in Sozialen Medien. Leider erzeugen Selfies und Bilder mit Wildtieren oft besonders viel Aufmerksamkeit und Likes – ohne dass den Usern bewusst ist, wieviel Tierleid hinter solchen Bildern steckt. Wir sind sehr froh, dass für die Wölfe das Leben als Fotomotiv nun ein Ende hat.

Wer die Neuankömmlinge unterstützen möchte, findet Möglichkeiten dazu online unter
baer.de/wolfsrettung-eschede.