Partnerschaft

Neuer Schwung für die Freundschaft

Thomas Bauer will Horb und Salins-les-Bains mit mehreren Projekten enger zusammenschweißen.

22.11.2017

Von Dagmar Stepper

Beim Horber Advent gibt es einen Partnerschaftsstand, bei dem Windlichter von Horb und Salins-les-Bains verkauft werden. Bild: Kuball

Beim Horber Advent gibt es einen Partnerschaftsstand, bei dem Windlichter von Horb und Salins-les-Bains verkauft werden. Bild: Kuball

Nelly Asprion ist eine Französin, wie sie im Buche steht. Sehr chic, sehr charmant. Thomas Bauer ist ein Vorzeige-Horber, der für seine Stadt glüht. Gemeinsam sind sie das perfekte Team für die Städtepartnerschaftsinitiative Horb und Salins-les-Bains. Hier wie dort gab es Veränderungen: Im Oktober übergab das Ehepaar Aupperle die Sprecherrolle der Partnerschaftsinitiative an Bauer. In Frankreich gab es ebenfalls einen Wechsel im Vorstand des Partnerschaftsvereins. Ein guter Zeitpunkt für Veränderungen. Asprion und Bauer wollen die deutsch-französische Freundschaft auf ein breiteres Fundament stellen. Den Club öffnen, verstärkt Familien und Jugendliche einbeziehen. „Wir wollen nicht unter uns bleiben, sondern die Partnerschaft soll generationenübergreifend sein“, sagt Asprion. Bauer nickt: „Es ist Zeit, neue Saat zu säen.“

Stand beim Horber Advent

Der Anfang ist bereits gemacht: Bauer hat einen Newsletter mit geplanten Projekten verschickt. Das will er auch künftig machen, um möglichst viele einzubinden. Das erste Projekt ist schon eingetütet. Es wird einen Partnerschaftsstand beim Horber Advent geben. Vom 1. bis 3. Dezember soll die Werbetrommel für die Städtepartnerschaft gerührt werden. Der Standplatz ist gut gewählt: Direkt vor dem französischen Partnerschaftsgarten an der Inselspitze wird eine Hütte und ein Zelt aufgebaut. Am Samstag kommt eine kleine Delegation aus Salins, es wird von 14 bis 16 Uhr einen Empfang geben. Die französischen Gäste bringen Käse und Wein zum Verkosten mit, am Stand wird es Zwiebelsuppe, Gulaschsuppe, Rosé-Glühwein und Kinderpunsch geben.

Außerdem werden Windlichter mit der Horber Stadtsilhouette und eine Ansicht von Salins-les-Bains verkauft. „Der Horber Advent ist eine gute Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen“, ist Asprion überzeugt. Ein zwangloser Austausch, ein besseres Kennenlernen über die offiziellen Termine hinaus.

Schülerolympiade im Juni

Bauer ist schon viele Jahre in der Partnerschaftsinitiative engagiert, war schon etliche Male in Salins. Die Partnerschaft lebt aber nicht von offiziellen Treffen, sondern die Menschen müssten auch zu anderen Gelegenheiten zusammenkommen. Wichtig sei vor allem, die jungen Menschen anzusprechen, damit die Freundschaft nicht irgendwann stirbt. „Die Kinder sind der Ansatz“, sagt Bauer. Das sieht Asprion genauso. Daher wird es im kommenden Jahr eine Schülerolympiade geben. Von Horber Seite nehmen die Gemeinschaftsschule, die Realschule und das Gymnasium teil,
aus Salins die dortigen zwei Gymnasien. Die Olympiade findet vom 10. bis 12. Juni in der Hohenberghalle statt.

Basketball, Vertrauensspiele und Staffellauf sind geplant. Die Sportlehrer organisieren den Wettkampf, die Neunt- und Zehntklässler nehmen daran teil. Mindestens 60 Teilnehmer werden es wohl werden. „Sport ist eine gute Gelegenheit, um sich kennen zu lernen“, meint Asprion. „Denn beim Gespräch, gehen schnell die Vokabeln aus.“ Es soll aber kein Wettkampf zwischen Deutschen und Franzosen werden, sondern die Teams werden gemischt. „Die Sprache des Sports versteht jeder“, sagt Bauer.

Neben diesen Projekten hoffen die beiden, dass auch jenseits von offiziellen Reisen und Veranstaltungen, die Menschen sich näher kommen. Sei es bei den Vereinen oder bei Gleichgesinnten. Dafür wollen sie eine Plattform bieten. Asprion nennt als Beispiel die Line-Dance Gruppe Méli Mélo aus Salins, die mit dem Musikverein Talheim und der Horber Fasnetsgruppe Confetti regelmäßig zusammenkommt.

Überhaupt die Fasnet. Asprion wünscht sich, dass bei der Fasnet 2019 eine Delegation aus Salins kommt, damit sie Horb in der fünften Jahreszeit einmal erleben. „Fasnet ist so wichtig hier, die ganze Tradition. Es ist unglaublich, dass die Franzosen da nicht dabei sind“, meint sie. Die Horber könnten im Gegenzug zum „Vin-Jaune-Fest“ im Februar nach Salins fahren. Da wird ein likörartiger Wein kredenzt, bei dem die Trauben auf Stroh getrocknet wurden und erst dann gepresst. Aber Salins lohnt auch sonst, sind die beiden sich einig, die Französin und der Horber.

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Erstellt:
22.11.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 22.11.2017, 01:00 Uhr

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