Fußball-Kreisliga A 2

Nicht mit angezogener Handbremse

Holzhauser 6:0 Auftaktsieg gegen Ergenzingen. Dettensee lässt es beim 5:1 nach der Pause krachen. Nordstetten beklagt zwei schwer verletzte Spieler.

21.08.2017

Von Uli Bernhard

Nach diesem Foul von Bilek Korkmaz (SGM Rexingen/Dettlingen, Mitte) an Tobias Hassmann (links) gab es Elfmeter für den SSV Dettensee. Bild: Ulmer

Nach diesem Foul von Bilek Korkmaz (SGM Rexingen/Dettlingen, Mitte) an Tobias Hassmann (links) gab es Elfmeter für den SSV Dettensee. Bild: Ulmer

Die Lust auf Fußball war auf den A 2-Plätzen gestern geradezu zum Greifen. Mit knapp fünf Toren im Schnitt ballerten die Teams gleich zum Auftakt um die Wette. Angezogene Handbremse galt also nicht.

SG Empfingen II – SG Rohrdorf-Eckenweiler/Weitingen 1:3 (0:2). 20 Minuten Tiefschlaf der Empfinger Zweiten langten, um dieses Spiel frühzeitig zu entscheiden. „Die dachten wohl, sie seien noch in der Kreisliga B“, kommentierte SG Coach Achim Hank die beiden Gegentore durch Andre Maier (10.) und Nico Walz (15.) in der Anfangsphase. Auch weil die Spielkombi der drei Ortschaften Rohrdorf, Eckenweiler und Weitingen noch drei, vier gute Chancen versemmelte, war an einen Empfinger Auftakterfolg nicht im entferntesten zu denken. Das änderte sich aber Mitte der zweiten Halbzeit, als die Gäste stark nachließen und um ein Gegentor bettelten. Gesagt getan: Nach einer Fehlerkette nutzte Moritz Deuringer seine Chance und verkürzte zum 1:2. Empfingen hatte danach sogar noch weitere Chancen, Tore wollten der SG aber keine mehr gelingen. Einen Knopf an die Sache machte Simon Engelhard, der in der 87. Minute das schönste Tor des Spiels erzielte: Sein Freistoß zum 1:3 drehte sich genau ins Tordreieck.

FC Holzhausen II – TuS Ergenzingen II 6:0 (2:0). Was soll man bei dem Ergebnis noch sagen? „Wir hätten sogar noch höher gewinnen können“, sagte Holzhausens Spielertrainer Viktor Schäfer. Er selber traf zweimal, sein Mannschaftskollege Nico Sailer schnürte gar einen Dreierpack. Clayton Zwetsch machte das halbe Dutzend und damit den Sprung an die Tabellenspitze perfekt.

TSG Wittershausen – ASV Nordstetten 4:2 (1:1). Das Ergebnis in Wittershausen war zumindest für den Gast aus Nordstetten nach den schweren Verletzungen von Patrick Vincze und Patrick Jähring zweitrangig (siehe „Ergebnis nur noch Nebensache“). „Wir waren nach der Pause ziemlich geschockt“, fasste Nordstettens Trainer Manuel Hellstern zusammen. Auf Wittershauser Seite freute man sich sportlich gesehen über den Erfolg, bei dem man sich allerdings auch gegen zehn Nordstetter (Ampelkarte für Damian Hebe, 42.) sehr schwer tat. Nachdem Uwe Heckele und Veli Yaylaci schon die beiden Nordstetter Tore durch Patrick Jährling und Eduard Krasniqi wettmachen konnten, traf dasselbe Duo kurz vor dem Spielende noch je einmal.

SGM Bergfelden/Mühlheim-Renfrizhausen – VfL Hochdorf 4:1 (1:0). Eine sportlich hochklassige Leistung war das sicher nicht, was diese beiden Teams auf den Mühlheimer Rasen „zauberten“. Gerd Rall, Trainer der Mühlbachkombi, erkannte folgerichtig auch, dass man diesen Sieg bei weitem nicht überbewerten dürfe, denn so einfach wie gegen Hochdorf wird man wohl nicht so schnell wieder drei Punkte holen können. Umso mehr ärgerte sich der Trainer, dass man den Gegner durch eigene Unzulänglichkeiten so lange im Spiel ließ. Nach Jens Kinnemanns 1:0 (36.) konnte Michael Hess (55.) sogar den Ausgleich erzielen. Erst Kai Uwe Müller mit seinem Freistoßtor (70.) von der Mittellinie brach den Bann endgültig. Patrick Müllers 3:1 und das 4:1 von Robin Rall waren nur noch Formsache.

SSV Dettensee – SGM Rexingen/Dettingen 5:1 (0:1). „So deutlich hätte ich mir das heute nicht vorgestellt“, sagte Dettensees Sprecher Axel Krüger. Sein SSV zeigte durchweg eine gute Leistung, ermöglichte Rexingen/Dettingen allerdings mit dem ersten Torschuss durch Balcik Günay gleich das 0:1 (3.). Diesem Tor rannte Dettensee eine Halbzeit lang hinterher. Florian Neff verschoss sogar einen Elfer (8.). Nach der Pause platze aber der Knoten. Tobias Haßmann (2) und Michael Lugibihl wendeten das Blatt, ehe der große Auftritt von Marco Hellstern kam. Per Doppelpack, davon ein Traumtor in den Winkel, setzte er die beiden Schlusspunkte in diesem Spiel.

SV Hopfau – SV Baisingen 3:2 (2:2).Wir nehmen auch diese drei Punkte gerne mit“, sagte Hopfaus Trainer Helmut Link nach dem Spiel. So richtig zufrieden war Link mit der Leistung seines Teams aber nicht. Vor allem in der zweiten Halbzeit ließ man zu viele Chancen der Gäste zu. Dass trotzdem gewonnen wurde, das lag an dem Geniestreich von Christian Springmann, der in der 65. Minute die Baisinger alt aussehen ließ.

SG Dettlingen-Bittelbronn – SG Altheim-Grünmettstetten 0:2 (0:2). Bei den Gästen war der 40-jährige Bernd Steimle im Tor und der musste nicht nur einmal seine Klasse zeigen. „Wir haben heute sicher nicht schlecht gespielt. Viel besser auf jeden Fall als in den letzten Wochen“, sagte Dettlingen-Bittelbronns Sprecherin Manuela Abberger. Schon im ersten Abschnitt hatten Stephan Siegert und Co. gute Einschussmöglichkeiten, doch man traf einfach nicht. Das setzte sich nach der Pause fort, als Kevin Schlotter, der ein richtig gutes Spiel machte, an der Latte des Gästetores scheiterte. So kam es, dass die Truppe aus dem Dießener Tal im Derby die beiden Gegentore von Randy Hinz (23.) und Kevin Dettling (38.) nicht mehr egalisieren konnten. „Die größere Routine hat heute den Ausschlag gegeben“, sagte Abberger. Sehr großen Anteil daran hatte auch Oldie Bernd Steimle im Altheim-Grünmettstetter Tor.

Ergebnis nur noch Nebensache

Viel Aufregung gab es beim Spiel des Meisterschaftsfavoriten TSG Wittershausen gegen den ASV Nordstetten. Gleich zweimal musste der Sanka zum Platz gerufen werden. Das Spiel war zweimal unterbrochen und wurde erst gegen 17.30 Uhr abgepfiffen. Zunächst verletzte sich Nordstettens Patrick Vincze, dessen Platzwunde behandelt werden musste. Als Vincze gerade per Sanka abtransportiert werden sollte, erwischte es auch noch seinen Teamkameraden Patrick Jährling. Rund eine halbe Stunde war das Spiel in Wittershausen unterbrochen, ehe Jährling mit einer Halswirbelverletzung im Sanka ebenfalls ins Krankenhaus nach Rottweil abtransportiert wurde. „Wir haben während der langen Unterbrechung ernsthaft in Erwägung gezogen, dass wir überhaupt nicht mehr weiter spielen. Da ist einem der Fußball und das Ergebnis plötzlich völlig egal“, sagte Nordstettens Trainer Manuel Hellstern. Wittershausen gewann am Ende zwar standesgemäß mit 4:2, doch der Nordstetter Trainer machte keinem seiner Spieler einen Vorwurf. „Das Ergebnis von heute interessiert keinen von uns“, sagte er.

Zum Artikel

Erstellt:
21.08.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 4min 00sec
zuletzt aktualisiert: 21.08.2017, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Aus diesem Ressort
Newsletter Prost Mahlzeit
Sie interessieren sich für gutes und gesundes Essen und Trinken in den Regionen Neckar-Alb und Nordschwarzwald? Sie wollen immer über regionale Gastronomie und lokale Produzenten informiert sein? Dann bestellen Sie unseren Newsletter Prost Mahlzeit!