Polizei

Polizei muss umziehen

Die Bewertung der Polizeireform hat Folgen für den Kreis Freudenstadt: Hiesige Angelegenheiten werden künftig nicht mehr in Tuttlingen bearbeitet.

29.03.2017

Von Maik Wilke

Die Bewertung der Polizeireform betrifft auch das Präsidium in Tuttlingen mit Polizeisprecher Michael Aschenbrenner (links) und Polizeipräsident Gerhard Regele. Es ist unwahrscheinlich, dass das Tuttlinger Präsidium in der bisherigen Form erhalten bleibt.Bild: Addicks

Die Bewertung der Polizeireform betrifft auch das Präsidium in Tuttlingen mit Polizeisprecher Michael Aschenbrenner (links) und Polizeipräsident Gerhard Regele. Es ist unwahrscheinlich, dass das Tuttlinger Präsidium in der bisherigen Form erhalten bleibt.Bild: Addicks

Das Polizeipräsidium Tuttlingen wird es künftig in dieser Form nicht mehr geben.“ Die Aussage von Polizeisprecher Michael Aschenbrenner lässt wenig Spielraum zur Interpretation. Grund für die klaren Worte Aschenbrenners ist das gestern vorgestellte Ergebnis der Untersuchung der Polizeireform, die die grün-rote Landesregierung eingeführt hatte.

Der von Innenminister Thomas Strobl (CDU) im September eingesetzte Lenkungsausschuss hat insgesamt 37 Empfehlungen und vier verschiedene Modelle vorgelegt. Für den Landkreis Freudenstadt sind jedoch nur zwei Varianten von Bedeutung.

Das 12-er Modell: Die Anzahl an Präsidien in Baden-Württemberg bleibt gleich. Allerdings bilden die Kreise Freudenstadt, Offenburg und Rastatt/Baden-Baden ein gemeinsames Präsidium. Der Sitz wäre wohl in Offenburg.

Das 13-er und 14-er Modell: Bleibt es nicht bei 12 Präsidien, wird ein eigenständiges und neues Präsidium Nordschwarzwald eingerichtet. Zu diesem würden dann neben Freudenstadt auch die Kreise Pforzheim und Calw gehören. Ein Standort für dieses Präsidium ist noch offen, favorisiert wird wohl der Enzkreis.

In beiden Varianten gehört die Polizei Freudenstadt nicht mehr zum Tuttlinger Präsidium. Dieses wird, nach Vorschlag der Projektgruppe, aufgelöst. „Im Prinzip spricht nichts gegen Tuttlingen als Standort“, sagt Renato Gigliotti, Pressereferent beim Innenministerium, auf Nachfrage der SÜDWEST PRESSE.

Auslöser für die Umstrukturierung ist der Bodensee. Dieserspalte den Kreis Konstanz von Sigmaringen, Friedrichshafen und Ravensburg, bisher sind jedoch alle vier Kreise in einem gemeinsamen Präsidium untergebracht. Das Idealbeispiel für einen großen Nachteil, den die Untersuchungskommission ausgemacht hat: Die aktuellen Zuschnitte führten zu „sehr großflächigen Präsidien, die bis zu fünf Land- beziehungsweise Stadtkreise betreuen und teilweise kaum kriminalgeografische Bezüge zueinander aufweisen“. Tuttlingen wird in der Region Oberschwaben künftig mit Rottweil, Villingen-Schwenningen und eben Konstanz zusammengelegt.

Noch müsse unter anderem diskutiert werden, ob die Bergkette zwischen Offenburg und Freudenstadt ein trennendes Element sei, erklärt Gigliotti. „Aber rein optisch, wenn man die Karte Baden-Württembergs betrachtet, macht dieser Umzug absolut Sinn.“

Die Vorschläge der Projektgruppe werden am Montag dem Koalitionsausschuss vorgelegt, am Dienstag wird der Bericht ans Kabinett weitergeleitet, anschließend beraten die Fraktionen der Regierungsparteien, also Grüne sowie CDU, über die Empfehlungen. Die nächsten Schritte, so Gigliotti, sollen vom Innenministerium dann bis zur Sommerpause erarbeitet werden.

Noch unklar sind die Folgen für die Beamten vor Ort. „Aber es ist möglich, dass der ein oder andere seinen Arbeitsplatz verlegen muss“, sagt Aschenbrenner.

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Erstellt:
29.03.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 29.03.2017, 01:00 Uhr

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