Fußball-Bezirksliga | Spiel des Tages

SV Huzenbach muss in die Kreisliga A

Nach 2:0-Führung gab’s in Oberiflingen noch eine deutliche 2:6 (2:2)-Niederlage für die Elf von Frank Kilian. Oberiflingen spielt Relegation.

29.05.2017

Von Jürgen A. Klemenz

SV Huzenbach muss in die Kreisliga A

In der Bezirksliga wurde gestern die Abstiegsfrage geklärt. Im Duell der punktgleichen Mannschaften Oberiflingen und Huzenbach setzte sich nach einem 0:2-Rückstand die Spielkombi Oberiflingen/Dürrenmettstetten am Ende ganz sicher mit 6:2 durch und schickte Huzenbach damit hinunter in die Kreisliga A. Denn Huzenbach hat vor dem letzten Spieltag drei Punkte weniger und ein um 23 Treffer schlechteres Torverhältnis, so dass die Murgtalelf selbst bei einem Sieg im letzten Spiel gegen Vöhringen bei einer gleichzeitig zu erwartenden Niederlage der Oberiflinger in Wachendorf den gestrigen Gegner nicht mehr überflügeln kann. Derweil sicherten sich die Mannen von Trainer Sebastian Schmid den Relegationsplatz und warten nun auf den Gegner aus den Kreisligen A1 und A2.

Dabei begann es für den Gast aus dem Murgtal ganz gut. Die verlegten sich von Beginn an aufs Kontern und ließen Oberiflingen das Spiel machen, bauten eine dichte Abwehr auf und profitierten auch ein bisschen von der Anfangsnervosität der Schmid-Elf. Bestes Beispiel: Senad Mustafa spielte sich eigentlich toll durch drei Gegenspieler bis in den Fünfmeterraum durch, spielte dann aber Huzenbachs Torspieler Fabian Schwabe den Ball als Rückgabe in die Arme. Schwabe, eigentlich Außenverteidiger, machte erst sein zweites Spiel im Tor und man merkte ihm von Beginn an die fehlende Spielpraxis an. Nach einem Oberiflinger Eckball zeigte Huzenbach, wie man erfolgreich kontert. Nach einem Befreiungsschlag düpierte der beste Mann auf dem Platz, Michael Günter, die Oberiflinger Uwe Heizmann und Felix Lange an der Mittellinie und ließ sich auf seinem Weg zum 1:0 nicht mehr aufhalten. Und es kam für die Gäste noch besser, zumal Marcel Hagenlocher zwei gute Chancen der Gastgeber nicht nutzen konnte. Beim 2:0 der Huzenbacher half ein bisschen Schiedsrichter Alwin Marschalleck (Tuttlingen) mit, den mit ihm spielten die Huzenbacher Bande. Michael Günter steckte das Leder auf Sören Fleig durch, der Jonas Weigand keine Chance ließ. Nach 0:2-Rückstand wurde die Lage für Oberiflingen nun bedrohlich, und zwar nicht nur wegen des Donnergrollens rund um den Wasserturm.

Aber zum Glück für die Spielkombi schlug sie schon zwei Minuten nach dem 0:2 zurück. Nach einer schwachen Faustabwehr von Schwabe nahm Tobias Abberger das Leder volley mit einem Seitfallzieher und erzielte den Anschlusstreffer. Und noch vor der Pause fiel das 2:2. Der agile Marcel Hagenlocher drehte sich an der Grundlinie um seinen Abwehrspieler und legte das Leder flach in die Mitte, wo erneut Abberger richtig stand und den Ball zum Ausgleich ins Netz drosch.

Nach der Pause wurde der Druck der Spielkombi immer größer, bei Huzenbach merkte man jetzt mehr und mehr das Fehlen einiger Stammspieler. Die Gäste konnten sich kaum noch aus der eigenen Hälfte befreien und es war nur eine Frage der Zeit, wann weitere Treffer der Gastgeber fallen. Nach 55. Minuten war’s soweit. Zunächst bekam Hagenlocher nach einer Ecke von Patrick Möhrle einen Meter vor der Torlinie das Leder nicht unter Kontrolle, so dass Huzenbach erneut zur Ecke klären konnte. Diese wuchtete dann Dennis Tinnefeld mit dem Schädel ins Netz. In der 68. Minute wehrte Schwabe einen flachen Freistoß von Möhle gerade noch ab, den Nachschuss setzte der eingewechselte Pascal Schlee an den Pfosten. So gut Schwabe beim Möhrle-Freistoß ausgesehen hat, so schlecht sah er in der 71. Minute aus, als er am Ball vorbei trat. Mustafa spielte auf Hagenlocher, und es stand 4:2. Nun war die Spielkombi nicht mehr von der Siegerstraße abzubringen, zumal bei Huzenbach eigentlich nur noch Michael Günter und mit Abstand Sören Fleig für ein bisschen Entlastung sorgten.

Zum Schluss wurde es dann noch ganz bitter für die Gäste aus dem Murgtal. Denn in der 86. Minute krönte Patrick Möhrle seine insgesamt ansprechende Vorstellung mit einer feinen Einzelleistung zum 5:2 und in der Nachspielzeit verlud der eingewechselte Christian Wößner Huzenbachs überforderten Außenverteidiger Maximilian Schweigerdt im Strafraum, flankte maßgenau auf Florian Winter, der per Kopf den 6:2-Endstand erzielte.

Huzenbachs Trainer Frank Kilian erwies sich in der Analyse als Realist. „Wir sind personell nicht auf dem Level der Bezirksliga. Dabei hat es so gut angefangen mit unserer 2:0-Führung, da wittert man natürlich Morgenluft. Aber wir haben eine komplett neue Abwehr und auch der Torwart hat erst sein zweites Spiel gemacht. Für die Bezirksliga war das heute eindeutig zu wenig. Ich hatte drei schöne Jahre hier in Huzenbach in der Bezirksliga, jetzt muss ich wieder eine komplett neue Mannschaft mit jungen Spielern aufbauen. Da ist’s vielleicht ganz gut, dass wir dann eine Klasse tiefer spielen.“

Oberiflingens Coach Sebastian Schmid sagte: „Schade für Huzenbach“, freute sich dann aber „über unseren ersten Sieg nach einer gefühlten Ewigkeit. Für mich ist’s der erste Sieg überhaupt, ich glaube, wir haben am 16. Oktober das letzte Mal gewonnen. Wichtig war, dass wir nach dem 0:2 ruhig weitergespielt haben und schnell das 1:2 gemacht haben. Am Ende war’s dann mit 6:2 deutlich, wobei der Gegner auch personell sehr angeschlagen war. Der deutliche Sieg macht uns Mut für das Relegationsspiel, die sechs Tore geben Selbstvertrauen.“

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Erstellt:
29.05.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 38sec
zuletzt aktualisiert: 29.05.2017, 01:00 Uhr

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