Verkehr

Sulz will die Sperrung

Die Holzhauser Steige (K 5509) soll für den Schwerverkehr gesperrt werden. Der Sulzer Verwaltungsausschuss stimmte diesem Antrag gestern Abend zu.

17.10.2017

Von Fabian Schäfer

Enge Angelegenheit: Vor allem im Winter kommt es auf der Holzhauser Steige immer wieder zu kritischen Verkehrs-Situationen.Bild: Schäfer

Enge Angelegenheit: Vor allem im Winter kommt es auf der Holzhauser Steige immer wieder zu kritischen Verkehrs-Situationen.Bild: Schäfer

Am Ende waren es zwei Enthaltungen und keine einzige Gegenstimme bei der Abstimmung zur lange und heiß diskutierten Sperrung der Holzhauser Steige für den Schwerlastverkehr. Trotz vieler Argumente, die zu diesem Thema über die Jahre eingebracht wurden, war die Entscheidung am Ende eine klare. Es wurde deutlich: Sulz will die Sperrung.

Wie die zuständige Sachbearbeiterin der Stadt Sulz, Sabrina Glöckler, dem Gremium erklärte, fordert der Holzhauser Ortschaftsrat – im gestrigen Verwaltungsausschuss vertreten durch den stellvertretenden Ortsvorsteher (OV) Gregor Plocher – bereits seit 1991, den Schwerverkehr von der engen Kreisstraße zu verbannen. Das meist genannte Argument war von jeher die Verkehrssicherheit. Die Strecke fiel mehrfach durch riskanten Begegnungsverkehr auf, einmal blieb sogar ein Schulbus liegen, was die Insassen dazu nötigte, den restlichen Weg zu Fuß zu bestreiten. Auch für Fußgänger sei der Weg gefährlich. Ein geforderter Gehweg sei jedoch aufgrund der Hanglage mit enormen Investitionen verbunden und daher nicht zu tätigen.

12 500 Euro mehr für Umweg

Der RVS-Regionalbusverkehr sieht laut eigener Aussage auf der Strecke nach Holzhausen keinen Handlungsbedarf, da man maximal zehn Fahrten jährlich verlegen müsste, wenn die Witterung zur Gefahr wird. Diese Entscheidung traue man den eigenen Fahrern zu. Zudem entstünden durch einen ganzjährigen Umweg Mehrkosten in Höhe von 12 500 Euro (2,50 Euro und 1,7 Kilometer Umweg pro Fahrt). „Wenn die Stadt Sulz diese Mehrkosten übernehmen würde, wäre der RVS einverstanden“, erklärte Sabrina Glöckler. Dies kam nicht in Betracht.

Zehn Fahrten pro Tag weniger

Ende Juni dieses Jahres erklärte der RVS dann, dass die Konsequenzen einer angeordneten Sperrung Streichungen im Fahrplan wären. So würde die Fahrtenanzahl an Schultagen von 24 auf 14, in den Ferien von 15 auf sechs reduziert. Der Schulbusverkehr würde jedoch aufrecht erhalten werden. Der Holzhauser Ortschaftsrat hatte sich bereits im Vorfeld mit dieser Lösung einverstanden erklärt – wissend, dass dies einen Attraktivitätsverlust für die Ortschaft bedeutet. Gregor Plocher berichtete dem Ausschuss von einer Erhebung, wonach in drei Monaten weniger als zwölf Personen in Holzhausen in den Bus einsteigen – Schüler ausgenommen. „Es fallen zudem weder Kosten für die Stadt, noch für das Busunternehmen an“, unterstrich Plocher.

Sigmarswangens Ortsvorsteherin Sabine Breil sorgte sich, dass mit den Fahrplanänderungen auch Abstriche am Anfahrplan ihrer Ortschaft einhergehen könnten. Diese Sorge wurde ihr sowohl von Bürgermeister Gerd Hieber als auch von Gregor Plocher genommen. „Der Bus würde nur Holzhausen auslassen und statt der Steige die Obere Straße benutzen“, erklärte Holzhausens Vize-OV. Auf Nachfrage erklärte Hieber, dass eine Einbahnstraßen-Lösung vom Holzhauser Ortschaftsrat bereits vehement abgelehnt wurde.

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Erstellt:
17.10.2017, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 17.10.2017, 01:00 Uhr

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