Treffpunkt und Anlaufstelle

Bunte Sandbilder an den Wänden, Basteleien von Kindern und ein üppiges internationales Buffet: Farbenfroh und im besten Sinn kunterbunt erlebten die vielen Gäste am Mittwoch beim „Tag der offenen Tür“ das integrative Begegnungscafé „Kunterbunt“.

Der Treffpunkt besteht seit April, jede Woche kommen zwischen acht und 15 Frauen in die freundlich gestalteten Räume des Schülercafés auf der Breite. Ursprünglich war das Angebot vor allem für Flüchtlingsfrauen gedacht, doch mittlerweile kommen auch deutsche Frauen aus Sulz, Vöhringen und sogar aus Bettenhausen.

Um die Besucherinnen kümmert sich das „Kunterbunt“-Team, bestehend aus Alexandra Rau als Verantwortlicher, Claudia Fekete als neuer Stellvertreterin, Gertrud Teller vom Kinder- und Jugendbüro sowie Heidi Fronius und Laura Hipp für die Kinderbetreuung.

Beim „Tag der offenen Tür“ drängten sich gestern allerdings noch viel mehr Menschen in den Räumen: Etwa 40 Gäste waren gekommen, darunter auch Bürgermeister Gerd Hieber, Dekan Ulrich Vallon und Pfarrer Georg Lokay als Vertreter der evangelischen beziehungsweise katholischen Kirche, Gerold Knispel vom AK Flucht und Asyl und Michael Widmann von der Diakonie.

Als multikulturell besetzter Ad-hoc-Chor sangen einige der Frauen „Guten Morgen“ auf Deutsch und Arabisch.

Alexandra Rau war voll in den laufenden Betrieb eingespannt und trug meistens eines der vielen umherwuselnden Kleinkinder auf dem Arm. „Es kommen Besucherinnen aus dem gesamten Stadtgebiet, viele davon bringen ihre Kinder mit“, berichtete die Verantwortliche des Begegnungscafés.

Sicherer Rahmen, neue Kontakte

Wichtig sei den Initiatorinnen – Stadt Sulz, Kinder- und Jugendbüro, AK Flucht und Asyl, Diakonie und Caritas Rottweil –, dass die Frauen das Programm aktiv und nach eigenen Ideen und Wünschen gestalten könnten. Die Angebote sind kostenfrei. „Wir bieten den Frauen einen sicheren Rahmen in vertrauensvollem Umfeld, soziale Kontakte, unterstützen beim Deutschlernen und organisieren Infoveranstaltungen“, zählte Alexandra Rau auf. Zudem werden so auch Mütter mit Migrationshintergrund auf die Angebote des Kinder- und Jugendbüros aufmerksam – Sommerferienprogramm, Jugendräume, Kinomobil und Jugendkunstschule „Kreisel“. Die vier Säulen Integration, Kommunikation, Lernen und Vernetzung würden so aktiv gelebt, fasste Rau zusammen.

Voll des Lobes für den Treffpunkt zeigte sich Bürgermeister Gerd Hieber. Seit Beginn der Anmietung der Räume für das Schülercafé im Frühjahr 2012 habe sich die Nutzung sehr gut entwickelt: „Die Weiterentwicklung mit dem Begegnungscafé war eine logische Konsequenz, weil wir ein friedliches Miteinander in der Gesellschaft anstreben“, sagte Hieber. Das Begegnungscafé „Kunterbunt“ sei „genau die richtige Stätte, um den Austausch auf internationaler Ebene zu fördern“.

Im Namen der Frauen dankten Claudia Fekete, Djamila Aljaadan und Monfida ben Salem dem „Kunterbunt“-Team in deutscher und arabischer Sprache: „Danke, dass Ihr mit unseren Kindern spielt und uns Müttern Tipps gebt“, las Aljadaan vor und versicherte: „Die Kinder und wir Frauen freuen uns auf jeden Mittwoch“. Djamila Aljaadan betonte: „Wir fühlen uns hier wohl, denn Ihr helft uns bei Fragen und Problemen und seid im Alltag vertrauliche Ansprechpartner“.

Wie Alexandra Rau erfreut mitteilte, nutzen derzeit bis zu 15 Frauen das wöchentliche Angebot – „und es werden immer mehr“.

Immer weniger wurden hingegen sehr schnell die Köstlichkeiten des Buffets mit internationalen Leckereien, das die Frauen für den Tag vorbereitet hatten.