America?s Cup

Unbändige Glücksgefühle

Die Neuseeländer feiern ihre Segel-Helden um „Wunderkind“ Peter Burling. Die Freude nach der unglaublichen Niederlage von 2013 gegen die USA ist riesengroß.

28.06.2017

Von SID/DPA

Feuchtfröhliche Siegesfeier vor Bermuda: Die neuseeländische Mannschaft um Steuermann Peter Burling ließ noch auf dem Wasser die ersten Champagner-Korken knallen. Foto: dpa

Feuchtfröhliche Siegesfeier vor Bermuda: Die neuseeländische Mannschaft um Steuermann Peter Burling ließ noch auf dem Wasser die ersten Champagner-Korken knallen. Foto: dpa

Hamilton. Champagnerduschen und unbändige Glücksgefühle: Nach ihrem Triumph beim 35. America?s Cup ließen es „Wunderkind“ Peter Burling und seine Crew auf Bermuda so richtig krachen. Rund 14?500 Kilometer entfernt machte eine ganze Segelnation in Neuseeland die Nacht zum Tag.

Die Stunden nach dem entscheidenden Punkt zum 7:1 gegen den völlig chancenlosen Titelverteidiger Oracle USA offenbarten noch einmal, wie tief die Wunde von 2013 saß. Die Crew des Hightech-Katamarans „Aotearoa“ hat mit dem Sieg vier Millionen Herzen berührt. „Ganz Neuseeland ist nach dem beeindruckenden Sieg in Ekstase“, meinte Sportminister Jonathan Coleman.

Vor vier Jahren hatte das Emirates Team Neuseeland nach der demütigenden 8:9-Niederlage (nach 8:1-Führung) vor San Francisco gegen die USA am Boden gelegen. Nun blieb Erzrivale und Oracle-Skipper Jimmy Spithill nur die faire Gratulation an das überlegene Team. Auch auf der Party der „Kiwis“ ließ sich der 37 Jahre alte Australier blicken. Doch offenbar mochte nicht jeder den „Pitbull“ dort willkommen heißen. Es sei ihm „völlig egal“, wie es Spithill nach dessen Niederlage gehe, sagte Team-Boss Grant Dalton.

Dalton huldigte stattdessen Burling, der mit 26 Jahren als jüngster Steuermann der Cup- Historie am späten Montagabend die älteste Sporttrophäe der Welt in die Luft gestemmt hatte. „Ich bin als Kiwi damit aufgewachsen, unser Land beim America?s Cup anzufeuern. Jetzt in dem Alter den Pokal nach Hause zu bringen, ist ein unreales Gefühl“, sagte er. Burling hatte 2012 Olympiasilber gewonnen, vier Jahre später folgte vor Rio im 49er der Gold-Triumph. Zwischendurch siegte er 2013 beim Youth America?s Cup und krönte nun seine außerordentliche Karriere, die doch gerade erst begonnen hat.

Mit der angestrebten Titelverteidigung beim 36. America?s Cup vor den eigenen segelfanatischen Fans ist ein weiteres Highlight in Sicht. Dalton bestätigte bereits, dass er mit dem italienischen Yachtsyndikat Luna Rossa als sogenanntem „Challenger of Record“ die Regeln und Bedingungen der nächsten Regatta verhandeln wird. Veränderungen im Wettbewerb kündigen sich an. Entgegen der Pläne der Konkurrenten könnte Neuseeland vom zuletzt angepeilten Zweijahresplan absehen und erst 2021 den nächsten Cup veranstalten. Auckland, bereits 2000 und 2003 Gastgeber, gilt als wahrscheinlichster Austragungsort. sid

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28.06.2017, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 28.06.2017, 06:00 Uhr

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