Unwetter über Rottenburger Stadtteilen

Hemmendorf. Der Himmel habe sich ganz gelb verfärbt, berichtet der Hemmendorfer Jochen Bubeck über den Freitagabend. „Dann ging es schlagartig los.“ Bubeck schaffte es nicht mehr, sein Auto in die Garage zu fahren. Tischtennisball große Hagelkörner zerschlugen die Heckscheibe. Die Balkonmöbel seien auch durchlöchert, erzählt er.

Hedwig und Andreas Munck kamen vom Brückenfest in Rottenburg. Auf der Straße zwischen Weiler und Hemmendorf habe es plötzlich angefangen zu hageln, erzählt Hedwig Munck. „Ich war richtig geschockt.“ Als sie aus dem Auto ausstieg, sei sie von einem hühnereigroßen Hagelkorn am Kopf getroffen worden. Kurz sei ihr ganz schwindelig geworden. Ihr Mann zeigt vom Vorabend Fotos, auf denen der Boden mit Hagelkörnern bedeckt ist. Der Van des Ehepaars hat einige Dellen, Kunststoffverkleidungen sind zersplittert.

Muncks, die derzeit noch in Berlin wohnen, haben ein altes Haus mit Scheune in Hemmendorf gekauft. Seit Freitagabend sind einige Ziegel und Fenster zerschlagen. „Wir wollen das Haus renovieren und die Scheune zu einem Kulturort ausbauen“, sagt die Filmemacherin. „Aber noch nicht sofort.“ Nun müssten sie sehen, wie sie den Schaden erst einmal beheben.

In der Ortsmitte hat der Hagel ein Gewächshaus zerstört und das Dach eines Anbaus. Letzteres war gegen 12 Uhr am Samstag wieder gerichtet. An allen Ecken und Enden sah man Hemmendorfer werkeln, Dächer richten und die Straßen und Gärten von Laub befreien.

Auch über Dettingen und Weiler zog das Gewitter. Auch dort dellten Hagelkörner Autobleche ein und entlaubten Bäume. Jeder mit dem wir sprachen, betonte, wie schnell das Gewitter heraufgezogen sei. Zu Hochwasser vor den Dämmen im Krebsbachtal und Aischbachtal kam es nicht. Er bekomme sonst einen Alarm auf sein Handy, erzählte Baubürgermeister Thomas Weigel beim Neckarfest. dun